Ein Artikel aus der Rhein-Zeitung von 1952 den Prälat Dr. Nikolaus Gladel verfasst hat ist nachfolgend zu lesen:

Sie halfen die Anlagen gestalten

Koblenzer Namen in den Aufzeichnungen von Pfarrer Kraus

Alljährlich sieht der Arenberg - im Volksmund der "rote Hahn" genannt - am Passionssonntag die große Prozession der Männer von Koblenz und Umgebung. Das ist eine alte Tradition und sie kommt nicht von Ungefähr. Warum? Darüber ist vieles in der Chronik zu lesen, die Pfarrer Johann Baptist Kraus von Arenberg bis in sein höchstes Alter hinein in feinen klaren Schriftzügen selber geführt hat. Schon bei Vollendung der Marienkapelle, die in Kürze ihr 100jähriges Bestehen feiert, gedenkt er dankbar der treuen Helfer aus seiner engeren Heimat. Er schreibt: "Der gute Herr möge allen Wohltätern reichlich vergeIten, was sie in Liebe getan. Besonders freundliche Hilfe erzeigten Herr Johann Itschert aus Vallendar, Herr Theodor Kretzer und Witwe Johann Kretzer aus Mallendar und die beiden Familien Bender, Tuchfabrikant in Vallendar". Neben diesen seinen Landsleuten nennt er später als besondere Gönner Weihbischof Braun einen gebürtigen Vallendarer, den Kommerzienrat Josef D´Ester, seinen eigenen Vater Dr. Kraus und Frau Christoph Bender zu SchönfeIs bei Vallendar. Aber schon beim Bau der Marienkapelle fand er über seine Geburtsstadt Vallendar hinaus treue Helfer in Koblenz. Er nennt FräuIein Franziska Helff aus Ehrenbreitstein, die Witwe de Lassaux und Frau Mündenisch aus Koblenz. Von dem Gitter in der Marienkapelle berichtet er: "Angefertigt von den Schlossermeistern Meis und Blümling zu Koblenz, bloß gegen Zahlung der Auslagen, ebenso das Dachgebälk von Zimmermeister Herrn Jost und das Dach von den Schieferdeckermeistern Brüder Spahl zu Koblenz." Die Architekten beim Bau der Kirche waren Josef Mündenich und sein Sohn Peter aus Koblenz. Die Bildhauer Prof. Jungbluth und Michels schufen die besten Skulpturen, die Arenberg heute besitzt: die apokalyptische Madonna an der Aussenfront der Marienkapelle und den Christus am Ölberg.
Der Koblenzer Maler Gustav Zick schuf in Öl die Innenbilder an der Kommunionbank und das grosse Bild des Kirchenpatrons St. Nikolaus im Chor. Peter Molitor, ein gebürtiger Koblenzer u. Schüler von Prof. Schadow, malte die großen Wandfresken im Kirchenhauptschiff. In dem kreuztragenden Simon von Cyrene hat sich der Künstler selbst verewigt.
Alles dieses wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht auch die führenden Herren der Koblenzer Geistlichkeit das Werk des Arenberger Pfarrers mit grossem Interesse verfolgt und es in jeder Hinsicht unterstützt hätten. Der Pfarrer von Liebfrauen, De Lorenzi und Dechant Krementz von St. Kastor zeichneten sich besonders aus. So lesen wir in der Chronik, dass Liebfrauen u.a. den ganzen Marmor schenkte, der in der Kirche und in den Anlagen verwandt wurde. Und es ist auch wohl nicht von ungefähr, dass der Kirchenchor von St. Kastor sich eine Ehre daraus machte, bei der Einweihung der Kirche am 26. Sept. 1868 das Festamt zu singen. Es würde zu weit führen, wolle man all die Koblenzer Namen nennen, die Pfarrer Kraus in seiner Chronik dankbar überliefert. Mit besonderer Liebe spricht er von der Familie Didier, welche die Verbindung zu Hofrat David in Paris herstellte, der ein großer Gönner und persönlicher Freund von Kraus wurde; ferner von Bankier Clemens Dr. von Soist, Frau Anna Bernardine Gräbe, Friedrich Geißler und Familie Rechtsanwalt Bremig. Nicht vergessen sei auch jene Namenlose, von der er so schlicht und ergreifend in seiner Chronik über die Beschaffung der Glocken berichtet.

Dr. Nikolaus Gladel Kloster Arenberg

Dr Gladel meint hier vermutlich die Geschwister u.Gärtnersleute Anton u. Kätchen Dender aus Moselweiß, die die Bronceglocken der Kirche stifteten, sie sind leider dem 1.ten Weltkrieg zum Opfer gefallen KW.).