Berufe und berufliche Hilfsmittel und Werkzeuge aus
Handwerk
und Landwirtschaft
erstellt:
Di., 04.08. 2015
geändert: Do., 03.08.2016
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Festplatten im Computer verfügen heute (2016) über Speicher
mit einer Kapazität von 500 GB (GigaByte) bis 1,5 TB (TeraByte) je nach Art des
Gerätes. Abgebildet sind Computer-Speichermedien ab etwa 1970, und zwar: |
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Bevor es die heutigen, oft synthetisch
hergestellten Kleber gab, wurde Holzleim meist aus tierischen Abfällen (Knochen,
Häute) durch Auskochen gewonnen. Dabei entstand eine Gallerte, die so und auch in
getrocknetem Zustand (Granulat oder Pulver) als „Leim“ bezeichnet wurde. Getrocknetes
Leimgranulat musste zunächst in Wasser eingeweicht und anschließend in einem
Leimtopf bei gleichmäßig warmer Temperatur gebrauchsfähig gehalten werden. In
diesem erwärmten Zustand wurde Leim auf die Klebestellen aufgetragen und diese
dann mit Schraubzwingen über viele Stunden verbunden, damit der Leim abbinden
konnte. Schreinereien verfügten in der Regel über einen Leimofen, in den der Leimtopf
eingesetzt oder eingehängt wurde.
Der Ofen wurde mit Spänen befeuert und
zum Warmhalten des Knochenleims verwendet. |
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Die Lötlampe wurde Ende des 18. Jh. von August von
Marquardt erfunden. |
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Zusammen mit den Anlagen ließ Pfarrer Kraus oberhalb der Gnadenkapelle in den 1870er Jahren auch eine Gärtnerei mit Gewächs- und Warmhaus für die Überwinterung exotischer Gewächse und die Anzucht der vielen Pflanzen, die für Kirche und Anlagen benötigt wurden, erbauen. Die Mittel dazu erhielt er über großzügige Spender, z. B. Kaiser Franz-Joseph I. von Österreich mit Familie, Familie Treumann aus Wien und ein Herr Braschack. Nach nur kurzen Versuchen, die Gärtnerei mit Franzis- kamermönchen, später Dominikanern, zu betreiben, wurde ein hauptamtlicher Gärtner eingestellt. Die gärtnerische Pflege der gesamten Anlagen sowie der Wege und Gebäude und auch die Ausstattung der Kirche mit Blumenschmuck gehörten zu den Aufgaben der Gärtnerei. Da Pfarrer Kraus großen Wert auf Pflanzen aus aller Welt legte, gab es im Bestand der Anlagen natürlich auch viele "Exoten", wie das Foto eindrucksvoll zeigt. Auch die vorzügliche Qualität der gärtnerischen Gestaltung bestätigt das Foto beispielhaft. In den besten Jahren des Wallfahrtsbetriebes in Arenberg fanden in der Anlagen-Gärtnerei drei hauptamtliche Gärtner ihr Auskommen und konnten aus den Einnahmen des Wallfahrtsbetriebes entlohnt werden. Letzter hauptamtlicher Gärtner der Pfarrer-Kraus-Anlagen war Willi Gotzen aus Immendorf, der mit seiner Familie im Gärtnerhaus lebte. 1963 wurde das Treibhaus noch einmal erneuert. Als Willi Gotzen 1973 in den Ruhestand ging, konnte die Stelle wegen des mittlerweile stark dezimierten Pilgeraufkommens nicht mehr besetzt werden, und die Gärtnerei stand von da an leer. Gärtnerhaus und Gewächshaus wurden 1993 wegen Baufälligkeit abgerissen. Historische Fotoaufnahme zur Verfügung gestellt von Otto und Elke Rosenbach, Immendorf. |
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Das Bild zeigt das
Geschäftshaus der Familie Lehnen aus der Arenberger Pfarrer-Kraus-Straße (früher
auch Provinzialstr., Hauptstr. bzw. Adolf-Hitler-Str.) etwa gegen
Ende der 1930er Jahre. Lehnens betrieben zu dieser Zeit einen Lebensmittelladen
mit Drogerie-Abteilung, zu dem mit dem Anbau in der linken Bildhälfte noch ein
Laden für Haushalts-, Textil- und Kurzwaren sowie allerlei „Vermischtes“ kam. Im
Hinterhof war eine Kohlenhandlung stationiert, die wie das über der engen
Hofeinfahrt stehende Transparent zeigt, auch diverse Baumaterialien verkaufte.
Kohlen und Briketts wurden vor dem Winter mit den dann zur Verfügung stehenden
Pferdefuhrwerken einiger Bauern zu den Häusern der jeweiligen Endverbraucher
gebracht. Im Bildvordergrund ist die erste Arenberger Tankstelle (mit
Handpumpe) zu sehen, die bereits seit den 1920er Jahren hier stand und
ebenfalls der Familie Lehnen gehörte. Hier tankten die ersten Autos, die
Arenberg passierten oder hier Station machten, denn in dieser Zeit gab es an
den Arenberger Wallfahrtsstätten noch sehr viele Besucher und bis in die Mitte
der 1930er Jahre führte auch der Durchgangsverkehr zwischen Koblenz und dem
Westerwald mitten durch Arenberg. |
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1934/35
wurde die neue Straße (B49, heute L 127) ausgebaut, da - wie
es hieß - Adolf Hitler hierher zur Saarkundgebung am 26. Aug. 1934 auf
die Festung Ehrenbreit- stein fahren sollte. Das Ereignis brachte
nach Berichten von Augenzeugen etliche tausend Menschen auf die Beine, die
daran teilnehmen wollten, sollten oder mussten. (Quelle:
www.jugend 1918-1945.de) |
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Mit diesem Gerät, auch Putzhexe genannt, wurde noch nach dem zweiten Weltkrieg relativ dünnflüssiger Spritzputz auf Wände aufgebracht. Etwa 2,5 l Putz passten in den verzinkten Behälter, der an einer Seite geöffnet war. Im Inneren befand sich eine Walze mit Stahlfedern, deren Oberfläche mit Metallborsten ausgestattet war. Das gefüllte Gerät musste mit einer Hand frei vor dem Körper und dicht vor die Wand gehalten werden. Die andere Hand drehte die Walze mit einer Kurbel, so dass der Putz durch die Öffnung herausgeschleudert wurde und in einer rauen Struktur auf der zu verputzenden Wand landete (Rauputz). Die Handhabung war ziemlich anstrengend und verlangte einige Übung, um ein einigermaßen gleichmäßiges Ergebnis zu bekommen. Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand), Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand. |
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Der Begriff Keltern kommt vom lateinischen Wort calcare, d. h. „mit den Füßen treten“. Das weist darauf hin, dass früher Fruchtsaft barfuß unter dem Einsatz des eigenen Körpergewichts ausgepresst wurde. Mit der Zeit änderten sich die Techniken und bei der Wein- kelterei kamen z. B. Baum- oder Spindelkelter zum Einsatz. Bei der Spindelkelter, wie der hier abgebildeten, erfolgt der Druck auf das häufig bereits gemaischte Lesegut mit Hilfe der Spindel von oben auf die Früchte. In dem man mit einem Querbalken die Spindel so lange drehte, bis der Fruchtsaft über die darunter liegende Rinne ausgeflossen war und die Feststoffe (Schalen, Stiele, Kerne usw.) wie ein fester "Kuchen" aus der Presse entfernt werden konnten. Heute arbeiten Keltermaschinen mit Hilfe von Druckluft. Zur Verfügung gestellt von Maria Best, Arenberg. |
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Wer in der Landwirtschaft Milchvieh hatte, konnte aus der Rohmilch verschiedene Produkte herstellen. Die Vollmilch wurde mit Hilfe einer Zentrifuge (Separator) in ihre Bestandteile Rahm und Magermilch getrennt. Durch die Rotation der Zentrifuge (mit ca. 6.000 Umdrehungen/ Min.) wurde die schwerere Magermilch nach außen gedrückt, Der leichtere Rahm steigt im Zentrum nach oben. Unter die beiden Auslaufkanäle konnte also je ein Gefäß für die Magermilch und den Rahm gestellt werden. Der Rahm eignet sich danach zur Weiterverarbeitung in Butter oder Sahne. Foto zur Verfügung gestellt von Klaus Weinowski, Immendorf. |
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Um
Butter herzustellen, wurde der Rahm der Milch in einem Butterfass
so lange gerührt oder geschlagen, bis sich seine fetten von den wässrigen
Bestandteilen getrennt hatten. (Wer einmal Schlagsahne zu lange
geschlagen hat, hatte möglicherweise eine ähnlich inhomogene Substanz.)
Dabei brechen die
Hüllen der im Rahm enthaltenen Fettkügelchen auf und das Fett tritt aus.
Die Fetttröpfchen verkleben miteinander und die Butter wird fest. Der wässrige
Rest ist die
Buttermilch, die immer noch ein erfrischendes Getränk abgibt . Vor dem Buttern sollte der Rahm zwei
bis drei Tage reifen und nicht zu kalt sein. |
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Die Schnitzbank aus dem 19. Jh. gehörte früher bei
mittleren Bauernhöfen zur Standardausrüstung. Auf ihr ließen sich
wunderbar die Zinken von Heurechen oder sonstige Hölzer einspannen und bearbeiten. |
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Sie diente dazu, Körbe oder Säcke mit Waren abzuwiegen. In landwirtschaftlich geprägten Gegenden waren das z. B. Kartoffel- oder Getreidesäcke bzw. Körbe mit Obst oder Gemüse. Aber auch Kohlen und Briketts wurden häufig als Sackware ausgeliefert und das Gewicht dann auf einer Dezimalwaage ermittelt. Darüber hinaus dienten sie auch als Personenwaage. Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf. |
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Aufschnittmaschine, großer Schäumlöffel, Netz für kleine Fleischstücke, Metzgermesser und Fleischgabel sowie div. Gewürze sind Utensilien, die noch aus der 1978 geschlossenen Metzgerei Böhm aus Immendorf stammen. Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf. |
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Noch ohne elektrischen Stromanschluss funktionierte diese Aufschnittmaschine mit einer Handkurbel in der früheren Metzgerei Heidger. Es muss mühsam und kräftezehrend gewesen sein, mit einem solchen Gerät z. B. hauchdünne Wurst- oder Schinkenscheiben für den Verkauf herzustellen. |
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Er ist eines der wichtigsten Werkzeuge eines Dorfschusters. Auf diesem auch Dreifuß oder Dreibein genannten Gerät konnten Schuhe jeder Größe zum Bearbeiten oder Erneuern der Sohlen in Position gebracht werden. Schuhsohlen waren früher i. d. R. aus Leder. Für den Arbeitsalltag wurden Sie mit rundköpfigen Nägeln genagelt. Die Nagelköpfe schonten die Ledersohle und machten den Schuh strapazierfähiger und damit länger haltbar. Dies war sehr wichtig, da Schuhe meist handgemacht waren und etwa einen Wochenlohn eines Arbeiters kosteten. |
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Wagenräder aus Holz leisteten über Jahrtausende gute Dienste sowohl in der Landwirtschaft als auch im Fuhrgewerbe. Sie sorgten zwar für eine für uns heute kaum vorstellbar holprige Fahrt über Stock und Stein oder über gepflasterte Straßen, hatten aber den Vorteil, dass sie innerhalb einer Dorfgemeinschaft leicht hergestellt werden konnten. Der heute fast ausgestorbene Beruf des Stellmachers (Wagners) fand durch Reparaturarbeiten und Neuproduktion sein Auskommen. In der Landwirtschaft waren es vor allem die großen Leiterwagen, die noch bis in die erste Hälfte des 20. Jh. mit hölzernen Rädern ausgestattet wurden. Dann wurden sie abgelöst durch die wesentlich ruhiger laufende Gummibereifung. |
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Zur Verfügung gestellt von Gretel Schüller geb. Best, Ko.-Neuendorf, früher Arenberg. |
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Ein Kuhhorn (oder ähnlich geformtes Blechgefäß) diente früher beim Mähen der Wiesen als "Schlotterfass“. Es wurde mit einem Metallhaken hinten am Hosenbund oder Gürtel befestigt. In diesem Gefäß befand sich Wasser, in dem ein Schleifstein (Wetzstein) aufbewahrt wurde. Immer wieder musste die Sense während der Heu- oder Krummeternte auf der Wiese nachgeschliffen werden. Am Abend wurde sie dann auf dem Hof „gedengelt“, was der Sense für den folgenden Arbeitstag wieder den letzten Schliff verpasste. (Siehe auch unten: Sichel und Sense) Zur Verfügung gestellt von Maria Best, Arenberg. |
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Noch
bis ins 20. Jh. hinein war das Mähen der Wiesen (Heu- oder
Grummet- ernte) und die Ernte des Getreides (der "Frucht")
mit Sichel oder Sense mühevolle Handarbeit und dauerte - trotz
erheblich kleinerer Felder als heute - oft einige Wochen, wobei
alle verfügbaren Kräfte eines Bauernhofes daran beteiligt waren
und auch früher schon "Erntehelfer" aus dem Kreis der
Verwandten oder der Nachbarn beteiligt wurden. |
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Zur Verfügung gestellt von Familie Strottmann, Immendorf. |