Das Stände- oder Figurenprogramm zwischen den Arkadenbögen.
Konrad Weber im Juli 2006

Die Texte waren früher in Goldschrift in den Arkadenbögen zu lesen. Die Schreibweise und Rechtschreibung wurde nach Originalunterlagen übernommen. Die Figuren sind in Fettschrift, die Text-Überschriften unterstrichen dargestellt. Aus Platzgründen musste der umfangreiche Text durch (...) gekennzeichnet, gekürzt werden.
Quelle: J. B. Kraus "Die heiligen Orte zu Arenberg" Zehnte Auflage 1877

Bei der "Renovierung" der Kirche in den 1950/60er Jahren, wurden die Texte in den Gurtbögen mit grauer Farbe übertünscht.


Apostel Petrus. Am 1. Bogen der Frauenseite: Priester.
"Fürchte den Herrn von deiner ganzen Seele Das Priestertum ist das höchste aller Güter, welche die Menschen besitzen. O großes Geheimniß und erhabene Würde des Priesters, denen gegeben ist, was den Engeln nicht verliehen worden. Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Hoheit nicht uns, sondern der Kraft Gottes beigemessen werde. Alles ist aus Gott, der uns mit sich versöhnt hat durch Christum und das Amt der Versöhnung ertheilt hat". Wir sind Gesandte an Christi statt. So halte uns Jedermann für Diener Christi und Ausspender der Geheimnisse Gottes. Hier wird nun von Ausspendern gefordert,daß jeder treu erfunden werde. Priester, die gut vorstehen halte man doppelter Ehre wert, besonders solche, die in Wort und Lehre sich abmühen. ...

Karl der Große. Am 1. Bogen der Männerseite: Obrigkeit.
"Liebet das Licht der Weisheit, ihr alle die ihr Vorsteher seid über die Völker. Wer sich darüber freut, daß er ein Vorgesetzter ist und seine Ehre sucht und nur auf seinen Vortheil sieht, der weidet sich und nicht seine Heerde. Wenn ihr als Diener seines Reiches nicht recht gerichtet, das Gesetz der Gerechtigkeit nicht beobachtet und nach dem Willen Gottes nicht gehandelt habt, wird er schrecklich und schnell über euch kommen, weil das strenge Gericht über die ergeht, welche anderen vorstehen". "Fürchtet Gott, ehret den König! Jedermann unterwerfe sich der obrigkeitlichen Gewalt; denn es gibt keine Gewalt außer von Gott und die, welche besteht, ist von Gott angeordnet. Wer demnach der obrigkeitlichen Gewalt sich wiedersetzt, der wiedersetzt sich der Anordnung Gottes und die sich dieser wiedersetzen, ziehen sich selbst die Verdammnis zu". ...

Das h. Kind Jesu. Am 2. Bogen der Männerseite: Jünglinge.
"Höre, mein Sohn, die Worte meines Mundes und lege sie wie eine Grundfeste in dein Herz. Alle Tage deines Lebens habe Gott in deinem Herzen und hüte dich, je in eine Sünde zu willigen und die Gebote des Herrn, unseres Gottes außer Acht zu lassen. Wie du kannst also sei barmherzig; hüte dich vor aller Unkeuschheit und laß nie etwas Lasterhaftes von die hören. Laß die Hoffnung niemals in deinen Sinn oder in deinen Worten herrschen; denn alles Verderben hat in derselben seinen Anfang genommen. Lobe Gott zu aller Zeit und bitte ihn daß er deine Wege leite und alle deine Anschläge in ihm verbleiben". Höre den Herrn; "Gib mir mein Sohn, dein Herz und laß deine Augen meine Wege bewahren. Die Frucht der Bescheidenheit ist die Furcht des Herrn. Hab Vertrauen auf den Herrn und verlaß dich nicht auf deine Klugheit. ...

Das h. Kind Maria. Am 2. Bogen der Frauenseite: Jungfrauen.
"Die Jungfrauen werden ihren Theil haben mit Maria der Jungfrau. Maria aber sprach: Sieh´ ich bin eine Dienstmagd des Herrn. Das Himmelreich ist gleich Jungfrauen die ihre Lampen nahmenund dem Bräutigam und der Braut entgegen gingen. Der Bräutigem kam und die bereit waren, gingen mit ihm zur Hochzeit ein. Alle sollen den Weg der Keuschheit um Gotteswillen wandeln, Jünglinge und Jungfrauen, Alte und Junge. Du magst was immer für Tugenden besitzen und an was immer für Tugenden besitzen und an was immer für guten Werken glänzen, wenn dir die Zierde der Keuschheit fehlt, so ist alles vergeblich". "Eine Jungfrau ist auf das bedacht, was des Herrn ist, damit sie an Leib und Seele heilig sei. Engel beten Christum im Himmel an, Die Jungfrauen aber sind die Engel". ...

Der h. Aloysius. Am 3. Bogen rechts: Söhne und Töchter.
"Ein weiser Sohn erfreut seinen Vater, ein thörichter Sohn ist das Herzeleid seiner Mutter. Gedenke deines Vaters und deiner Mutter, auf daß nicht Gott deiner vergesse, du lieber nicht geboren zu sein wünschest und den Tag der Geburt verfluchest. Wer seinen Vater oder seiner Mutter flucht, der soll sterben. Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, soll sterben. Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter nicht ehrt und alles Volk sage: Amen". "Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. Er war unterthan seinen Eltern. Der Vater: Dieser ist mein geliebter Sohn an welchem ich mein Wohlgefallen habe". Kinder gehorchet euren Eltern im Herrn, denn das ist recht; gehorchet ihnen in Allem, denn das ist wohlgefällig im Herrn. Wer den Herrn fürchtet, ehret seine Eltern und dient denen als seinen Gebietern, die ihn erzeugt haben. ...

Die h. Rosa. Am 3. Bogen links der Frauenseite: Töchter und Söhne.
Die erste Pflicht der Christen ist die, daß man die Eltern ehre und ihnen die Mühen ubd Opfer bei der Erziehung wieder vergelte. Welch´ bösen Namen macht sich der, welcher seinen Vater verläßt und verflucht ist von Gott, der seine Mutter erbittert. Wer seinem Vater oder seiner Mutter etwas nimmt und spricht es sei keine Sünde, der ist der Genosse eines Mörders. "Gott will, daß die Kinder ihren Vater ehren und will und bestätigt das Ansehen der Mutter über die Kinder. Ehre die Eltern, weil der Sohn Gottes sie geehrt hat; denn du liesest: Er war ihnen unterthan. Die Eltern tragen gewissermaßen Gottes Bild an sich. Ehre deinen Vater und deine Mutter welches ist das erste Gebot mit der Verheißung, daß es dir wohlergehe und du lange lebest auf Erden. Ehre deinen Vater von deinem ganzen Herzen und vergiß nicht der Schmerzen deiner Mutter, daß du ohne sie nicht geboren wärest.". ...

Der h. Gregor. Am 4. Bogen rechts auf der Männerseite: Eltern und Männer.
"
Eltern, ihr seid die Seelsorger in eurem Hause. Die Werke der Eltern sind die Bücher, aus welchen die Kinder von ihnen lernen sollen. Wer seinen Vater ehret wird Freude an seinen Kindern haben und am Tage, da er betet, erhöret werden. Der Segen des Vaters befestigt die Häuser der Kinder, aber der Fluch der Mutter zerstört sie von Grund aus. Übergib nicht dein Vermögen; denn es ist besser, daß deine Kinder dich bitten, als daß du auf die Hände deiner Kinder blicken mußt. in allem was du tust, behalte die Oberhand. Männer. "Männer, liebet eure Frauen, wie auch Christus die Kirche geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat. Seid einander unterworfen in der Furcht Christi. Ehrbar sei die Ehe in allem und unbefleckt, denn die Unzüchtigen wird Gott richten. Der Ehebrecher bringt sein Leben in´s Verderben, er sammelt Schande und seine Schmach wird nimmermehr ausgetilgt. ...

Die h. Nonna. Am 4. Bogen links auf der Frauenseite: Eltern und Frauen.
Ihr Väter, gebet euren Kindern Unterricht und eine christliche Erziehung. Erbittert eure Kinder nicht, sondern erzieht sie in der Lehre und Zucht des Herrn. Eine Tochter, die nicht eingezogen ist, haltet in strenger Zucht. Wer die Rute spart, haßt seinen Sohn, wer ihn aber lieb hat, hällt ihn beständig in der Zucht....
Frauen "Die Weiber seien ihren Männern unterthänig, wie dem Herrn. Wie die Kirche Christo unterthänig ist, so auch seien es die Weiber ihren Männern. Die Weiber sollen sich in anständiger Kleidung mit Schamhaftigkeit schmücken. Nichts steht einem Weibe so schlecht an, als das vorwitzige Nachforschen über anderer Leute Angelegenheiten. Betrüglich ist Anmuth und eitel die Schönheit: ein Weib was den Herrn fürchtet, wird gelobt werden. Sie hat Acht auf den Wandel ihres Hauses und ißt ihr Brot nicht müßig. ...

Am 5. Bogen rechts auf der Männerseite: Herrschaften Der h. Vinzenz
"Ihr Herren, was recht und billig ist, erweiset den Knechten, da ihr wisset, daß auch ihr einen Herrn im Himmel habt. Hast du einen treuen Knecht, so sei er die so werth, als du dir selbst, halt ihn wie deinen Bruder. Beleidige einen Knecht nicht, der treu und redlich gearbeitet, noch einen Taglöhner, der sich dir aufopfert. Die Hausväter und Hausmütter sollen sie gleichsam als Bischöfe in ihren Häusern betrachten und als solche über das Betragen ihrer Diener wachen und für ihre geistlichen Bedürfnisse sorgen. Ach! wie viele Herrschaften sorgen mehr für ihre Hunde, als für ihr Gesinde". Dienstboten. "Alle Knechte , die unter dem Joche sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten. Dienstboten sollen vornehmlich Gottes Knecht sein und sodann nicht aufhören, es mit ihren leiblichen Herren gut zu meinen. Gehorchet in allem den leiblichen Herren, nicht als Augendiener". ...

Am 5. Bogen links der Frauenseite: Greise und Wittwen Die h. Elisabeth
"Eine Ehrenkrone ist das Alter, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird es gefunden. Die Krone des Alters sind Kindesk und der Ruhm der Kinder sind ihre Väter. Mein Kind nimm dich des Vaters im Alter an und betrübe ihn nicht so lange er lebet und wenn seine Sinne abnehmen, so halte es ihm zu gut und verachte ihm nicht in deiner Kraft, denn die Wohltat wird nimmermehr vergessen. Vor einen grauen Haupte sollst Du aufstehen"....
"Wittwen hallt in Ehren, die wahrhaft Wittwen sind. Die wahrhafte Wittwe aber, die verlassen ist , setze ihr Vertrauen auf Gott und verharre im Gebete und Flehen Tag und Nacht. Denn welche in Wollüsten lebet, ist lebendig tot. Sie kam nimmer vom Tempel und diente Gott mit fasten und Beten Tag und Nacht so die Wittwe Anna. Sie hatte bei jedermann einen guten Namen: denn sie fürchtete Gott sehr". ...


Unter der Orgelempore: rechts: Die Knechte.

Unter der Orgelempore links: Die Dienstmägde.

„Alle Knechte, die unter dem Joche sind, sollen ihre Herren aller Ehre werth halten. Dienstboten sollen vornehmlich Gottes Knechte sein und sodann nicht aufhören, es mit ihren leiblichen Herren gut zu meinen. Gehorchet in allem den leiblichen Herren, nicht als Augendiener, um Menschen zu gefallen, sondern mit Aufrichtigkeit des Herzens und Furcht Gottes. Alles, was ihr immer thut, das thut von Herzen, als wie dem Herrn, und nicht den Menschen; denn Ihr wisset ja, dass ihr vom Herrn den Lohn der Erbschaft erhalten werdet, Christo, dem Herrn, dienet.“