Brauchtum - Besondere Ereignisse in
Familie und Dorfgemeinschaft
erstellt:
Di., 04.08.2015
geändert: Fr., 14.10.2016
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Die
Kirmes wird von jeher von Jung und Alt auf dem Festplatz unter
dem Kirmesbaum gefeiert. In Arenberg ziert ein roter Hahn aus annähernd
3.000 ausgeblasenen Eiern den Baum. Das Grundgerüst für das Arenberger
Wappentier wurde 1952 von Aloys Girmann geschmiedet und von
Konrad Weber mit einer Lichterkette versehen. |
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Auch die Immendorfer haben in den 1950er Jahren einen prächtigen Schmuck aus mehr als 5.000 ausgeblasenen Eiern alljährlich an ihrem Kirmesbaum hängen. Das Motiv des Kolumbus-Schiffs ist einer Immendorfer Sage entlehnt, nach der der kleine Ort einst von dem großen Seefahrer auf dem Weg über die Nordsee, den Rhein und den Mallendarer Bach (!) "entdeckt" werden musste, da das Dorf gar so versteckt in einer Geländemulde liegt. In einem feierlichen Zug mit Musik wird das Schiff am Abend des Kirmessamstag durch das ganze Dorf getragen, um dann am Kirmesbaum aufgehängt zu werden. Dies ist der offizielle Auftakt zur jährlichen Kirmes. |
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Bevor das große Eier-Schiff den Kirmesbaum zierte, gab es verschiedene wechselnde Symbole, ebenfalls aus vielen ausgeblasenen Eiern. Überliefert sind z. B. der Bienenkorb (Bild links), eine grüne Krone mit langen Eier-Bändern (Bild rechts), aber auch eine Flasche, ein Weinglas (Römer) oder eine Glocke zierten zeitweilig den Kirmesbaum. Im Bild rechts sind darüber hinaus noch der Giebel der alten Schule und eine Wand der alten Erasmus-Kapelle auf dem "Kapellenplatz", dem späteren "Schulhof" und heutigen Dorfplatz erkennbar. Die historischen Bilder wurden jeweils während des Kirmesspruchs aufgenommen, bei dem das Dorfgeschehen während des vergangenen Jahres karikiert wurde. |
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Zum Andenken an eine Hochzeit wurde früher der Brautkranz unter Glas in einen hübschen Rahmen dekoriert; hier in Erinnerung an die Hochzeit von Josef Eickler und Franziska Stappert am 10. Nov. 1898. Brautkränze waren sehr häufig aus Myrte (Brautmyrte), eine Pflanze, die im alten Griechenland der Göttin Aphrodite geweiht war, der Göttin der Liebe und Schönheit. Myrtenzweige gelten als Symbol für Jungfräulichkeit, Lebenskraft und viele gesunde Kinder, aber auch der über den Tod hinausgehenden Liebe. Bereits Griechen und Römer schmückten die jungfräuliche Braut mit einem Myrtenkranz. Im 16. Jahrhundert wurde dieser Hochzeitsbrauch auch in Deutschland Sitte. Der Bräutigam und die Trauzeugen erhielten Zweige zum Anstecken. In einigen Gegenden entwickelte sich der Brauch, dass die junge Ehefrau einen aus dem Brautkranz stammenden Zweig in die Erde setzte und bewurzeln ließ. Die grünende Pflanze wurde als Indikator für das beständige Eheglück angesehen und besonders gehegt. |
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Das ist eine Bestätigung des Aufgebots und
amtliche Genehmigung zur Heirat, hier im Herzogtum Nassau. Wortlaut: "Der ehelichen Trauung des Johannes Best von Arenberg, Königlicher
Regierungsbezirk Coblenz, ledigen Standes, mit der ledigen Anna Maria Lasiner
(?) von Simmern, steht nach vorgängiger Proclamation oder darin erfolgter
Dispensation kein bürgerliches Hindernis entgegen. Montabaur, den 7ten Mai
1858. Herzoglich Nassauisches Amt (Unterschrift:) Moritz." Dazu ein handschriftlicher Vermerk des Pfarrers Hermani aus Hillscheid, dass
die Proclamation (d. i. die Verlesung der Namen der Heiratswilligen an drei
aufeinander folgenden Sonntagen von der Kanzel) erfolgt ist. Die Verlesung der Namen Heiratswilliger musste ggf. an beiden Herkunftsorten
der Brautleute erfolgen, damit mögliche Einwände gegen die Verehelichung
geltend gemacht werden konnten. - |
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Der „Jungfernfeil“ ist ein Haarschmuck, der früher von den
Mädchen an der Mosel, im Maifeld und am Mittelrhein besonders am Hochzeitstag
getragen wurde. Die "Unschuldsnadel" wurde von rechts durch das in Flechten
gelegte Haar am Hinterkopf gesteckt. Den Oberkopf bedeckte ein kleines
Häubchen. In dieses eingenäht gab das Ohreisen dem Mützchen den rechten Halt.
Als der Bubikopf in den 1920er-Jahren aufkam, hatte der jahrhundertealte Brauch
für den Pfeil leider keinen Halt mehr… |
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