Der Herrgottswinkel
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Von
alters her und bis ins 20. Jahrhundert war in vielen katholischen
Haushalten der Herrgottswinkel in einer Ecke der Küche oder des
Wohnzimmers, der "guten Stube", untergebracht. Er bestand
meist aus einem Kruzifix oder einer Madonnenfigur, manchmal auch
aus dem Bildnis eines besonders verehrten Heiligen, z. B. dem Namenspatron.
Der Herrgottswinkel wurde oft mit Kerzen und/oder Blumen geschmückt.
Um ihn versammelte sich früher die Familie zum gemeinsamen
Gebet. Besonders im Monat Mai gehörte die Andacht der Gottesmutter
Maria, der in dieser Zeit ein "Maialtärchen" mit Blumen
geschmückt wurde. Foto zur Verfügunggestellt von Wilfried
Mohr.
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Zusammenklappbarer
Reisealtar aus dem
19. Jahrhundert
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Ein
kleiner Reisealtar aus dem 19. Jh. mit einem in Silber geriebenen
Bildnis von "Notre Dame de Lourdes" zwischen den
Beschreibungen der Marienerscheinungen des Jahres 1858 zeigt,
wie populär in dieser Zeit großen Elends, aber auch großer Volksfrömmigkeit,
die Erscheinungen in Lourdes waren. In vielen Orten (auch in Arenberg!)
entstanden Lourdes-Grotten oder -Kapellen und durch die Dokumentation
und Publikation der ersten Wunder von Lourdes wuchs die
Popularität der Lourdes-Madonna stark. Foto zur Verfügung
gestellt von Margret Biemer.
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Fronleichnamsprozession
in Arenberg 1958
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Fronleichnam
ist seit dem 13./14. Jh. eines der Hochfeste der kath. Kirche. Es
wird 60 Tage nach Ostern feierlich mit einer Sakramentsprozession
begangen. An vier Hauptaltären wird mit der geweihten Hostie in
der Monstranz der Segen für den Ort in alle Himmelsrichtungen gespendet. Noch
bis weit ins 20. Jh. hinein wurden zu diesem Anlass die Häuser
feierlich mit Fahnen und Maichen (= kl. Birken) geschmückt und die
Straßen, durch die das Allerheiligste getragen wurde, mit Blumen
bestreut. Das Foto entstand im Jahre 1958 in Arenberg an "Coßmanns
Eck". Der Prozessionsweg führte von der Pfarrkirche aus in
die Silberstraße zu den Hauptaltären bei den Höfen Weber und
(Linden-)Knopp, kehrte dort um und bog am Gasthaus "Roter Hahn"
in die Pfarrer-Kraus-Str., hinunter zum 3. Hauptaltar
am Kinderheim ab. Von dort ging es wieder zurück - vorbei am 4.
Hauptaltar an "Coßmanns Eck" - in die Pfarrkirche. Der
Prozessionsweg wurde immer wieder einmal verändert, insbesondere,
als das Baugebiet "Auf dem Forst" entstand. Vorher
- in der Zeit des 3. Reiches - gab es sogar vorübergehend
eine Beschränkung für die Prozession auf das unmittelbar um die
Pfarrkirche gelegene kircheneigene Gelände. Nach den Kriegsjahren
durfte dann die feierliche Prozession mit der Sakramentsgruppe,
der Musikkapelle von Immendorf (die Arenberger Pfarrmusikkapelle
kam etwas später erst dazu), etwa sieben Fahnenabordnungen,
dem Kirchenchor, den Kommunionkindern, der großen Schwesternschar
aus dem Kloster Arenberg, allen Schulkindern, sowie den allermeisten
Frauen und Männern des Ortes (zu dieser Zeit gab es nur wenige evangelische
Mitbürger) wieder durch alle Straßen von Arenberg gehen.
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Kirmesprozession
in Immendorf - Altar an der alten Marienkapelle (heute Ringstraße
32)
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Die
alljährliche Sakramentsprozession am Kirmessonntag in Immendorf
ist schon sehr alt. Man sagt, sie sei eine Stiftung der ehemaligen
Herren von Helfenstein, die die Pfarrei Arenberg und Immendorf
gegründet haben. Der Ablauf der Prozession gleicht dem an Fronleichnam,
und über lange Jahre war auch am Sonntag nach Fronleichnam die
Immendorfer Kirmes. Das Dorf war also sowohl für die Kirmes als
auch für die Prozession feierlich hergerichtet: Es gab festlich
mit Fahnen und kleinen Hausaltärchen geschmückte Häuser, Girlanden
aus kleinen Fähnchen und/oder gebundenem Tannengrün mit Rosen aus Krepppapier,
hunderte von "Maien" (= kl. Birken) zierten den Prozessionsweg
durch das ganze Dorf, die Straßen waren frisch gekehrt und mit Blumen
und Farnkraut bestreut. An vier markanten Plätzen standen jeweils
Hauptaltäre, an denen der Priester feierlich mit der Monstranz den
Segen spendete. Alles was Beine hatte, nahm an der Prozession teil:
Priester (mehrere), alle verfügbaren Ministranten, Musikverein(e),
Kirchenchor, Klosterschwestern, Kommunionkinder, Schulkinder, Männer
und Frauen bildeten eine lange Prozession nach einer vorgegebenen
Prozessionsordnung. Den "Himmel" (Baldachin für das Sakrament)
trugen die vier jüngst verheirateten Bräutigame, und Mitglieder
des Kirchenvorstandes hielten zu beiden Seiten den Chormantel des
Priesters, der die Monstranz eine Etappe weit durch den Ort trug.
Das hier abgebildete historische Foto zeigt den Hauptaltar an der
Kapelle der unbefleckten Empfängnis auf dem heutigen Grundstück
Ringstraße 32. Er ist geschmückt mit einer großen Figurengruppe
der heiligen Familie, die sonst die alte Immendorfer St. Erasmus-Kapelle
auf dem Dorfplatz zierte. (unten weiter)
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Kirmesprozession
in Immendorf - Prozessionsaltar an "Neise Eck"
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Ein
weiterer Hauptaltar stand (und steht immer noch) an der Kreuzung
"Neise Eck". Von dem einst so festlich (s. o.) geschmückten
Dorf konnte sich leider nur ein Teil des Fahnenschmucks der
Häuser in unsere Zeit hinüber retten. Die Blumenteppiche entlang
des gesamten Prozessionsweges mussten dem Verkehr weichen und auch
die Böllerschüsse aus "Katzenköpfen", die früher bei jedem
Segen bis weit in die Nachbardörfer zu hören waren, wurden aus Gründen
der Sicherheit verboten. Gott sei Dank erklingen aber immer noch
die vom Musikverein "In Treue fest" Immendorf, der
Arenberger Pfarrmusikkapelle und dem Kirchenchor feierlich
intonierten Prozessions- und Segenslieder durch das Dorf, wenn mit
der Prozession die Immendorfer Kirmes feierlich beginnt. (Foto:
Wilfried Mohr)
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Kirmesprozession
in Immendorf - Hausaltärchen bei Familie Rosenbach
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Eines
der wenigen Andenken an frühere Zeiten stellt dieser auch heute
noch liebevoll geschmückte Hausaltar am Haus Rosenbach in der Ringstraße
dar. Früher (noch bis in die 1960er Jahre) war es durchaus üblich,
sein Haus mit einem oder mehreren Hausaltären für die Prozession
zu schmücken. Eingänge, Treppen und Fensterbänke boten reichlich
Gelegenheit, Bilder oder Figuren der jeweiligen häuslichen Schutzpatrone
und -patroninnen auf kleinen Altärchen auszustellen und durch
das in der Prozession vorüber getragene Sakrament der Eucharistie
jedes Jahr neu segnen zu lassen. (Foto: Wilfried Mohr)
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Das Alexanderglöckchen
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So könnte es heute noch aussehen,
das Alexanderglöckchen im Dachreiter der Herz-Jesu-Grotte im Erlösergarten der
Pfarrer-Kraus-Anlagen. Pfarrer Kraus beschreibt es persönlich als "Geschenk des
Herrn Fürsten Ludwig von Sayn-Wittgenstein zu Sayn", und sagte dazu in seinen
Beschreibungen der Anlagen: "Auf dem Dache erhebt sich ein Thürmchen mit einer
Glocke, welche beim Gottesdienste an dieser Grotte sowie in der Herz-Jesu- und
Erlösungskapelle, geläutet wird; bei Segnung derselben am 10. Mai 1854 vertrat
Prinz Alexander von Sayn-Wittgenstein Pathenstelle."
Das Glöckchen wurde also nach seinem damals 7-jährigen "Taufpaten"
benannt. Dessen Mutter, die Fürstin Leonille, war wohl mit der zu der Zeit
in Koblenz lebenden preußischen Kronprinzessin Augusta (spätere Kaiserin)
befreundet. Uns so, wie diese vielen ihrer hochwohlgeborenen Freunde und
Bekannten die noch im Bau befindlichen Arenberger Anlagen als Ziel
wohlwollender Spenden empfahl, tat sie es sicher auch bei ihrer Freundin, der
Sayner Fürstin Leonille. Pfarrer Kraus konnte durch Augustas Vermittlung auf
viele wertvolle Sachspenden zählen. Das Alexanderglöckchen hängt leider schon
lange nicht mehr in jenem kleinen Dachreiter der Herz-Jesu-Grotte. Man hat es
wohl vor möglichen Metalldieben schützen wollen. Das vorliegende Foto wurde
kunstvoll montiert von Wilfried Mohr und dankenswerterweise zur Verfügung
gestellt.
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Immendorfer
„Heiligenhäuschen“ im
Fuhrweg ("Wingert") I
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Die beiden Immendorfer Johann Barz (1877-1955) und Gottfried
Müller waren wohl die (Wieder-) Erbauer des „Heiligenhäuschens“, das 1909 - so die
Angabe eines ehemals eingemauerten Steins mit dieser Jahreszahl - ganz am Ende
des Fuhrwegs in den Feldern steht. Nach der Veröffentlichung von Heinz Schüler, "Wegekreuze und Heiligenhäuschen im
Stadtkreis Koblenz", Görres Verlag, 1977, Koblenz, ersetzt dieses 1909 (bei
Schüler 1925?) wieder erbaute Heiligenhäuschen ein noch früheres, nach
mündlicher Überlieferung Jahrhunderte altes Heiligenhäuschen, das als Erfüllung
eines Gelübdes in der Zeit einer Pestepidemie (im 16. Jh.?) errichtet
worden sei. Das eisenumrahmte verwitterte
Steinkreuzchen auf dem Dachfirst des 1909 (oder 1925) erbauten Heiligenhäuschens
soll noch von dem ersten Heiligenhäuschen her stammen, so Heinz Schüler. Leider
ist es seit der mutwilligen Zerstörung 2004 (siehe unten) verloren gegangen. Nach
den Erinnerungen von Hilde Mogendorf aus Immendorf wurden bis nach dem 2. Weltkrieg
im Marienmonat Mai sonntags abends Maiandachten unter der Leitung von Trauda
Prümm an dem Heiligenhäuschen im Fuhrweg gehalten, bei denen um den Schutz der
Gottesmutter für das Dorf und die Felder gebetet wurde. Auch Bittprozessionen
sollen das Heiligenhäuschen zum Ziel gehabt haben.
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Immendorfer „Heiligenhäuschen“ im
Fuhrweg ("Wingert") II
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In der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2004 wurde
das Heiligenhäuschen mit einem Minibagger mutwillig zerstört (siehe Foto).
Weder Gründe hierfür noch der oder die Täter konnten ermittelt werden. Doch mit
viel Liebe und großer Detailtreue bauten es Immendorfer Männer unentgeltlich
wieder auf. Unter der Bauleitung von Helmut Schäfer waren am
Wiederaufbaubeteiligt: Berthold Klas, Kurt Scherhag, Edmund und Otto Rosenbach,
Achim Bernardy, Gerd Schüller, Josef Löhr, Horst Kleisa, Gerd Giefer, Torsten
Nell, Winfried Scherhag und Rolf Becker (Gaul). Das Dach deckte die
Ehrenbreitsteiner Fa. Jost. Selbst die in den Trümmern liegenden alten
Feldbrandsteine wurden gesäubert und wieder verwendet, darunter auch Steine mit
den Ritzungen „F.H.“, „1909“ und „O.M.“. Bei der Jahreszahl liegt es nahe, auf
das Datum der (Wieder-) Errichtung zu schließen. Für die beiden
Buchstabenkombinationen (evtl. Initialen) wurde noch keine Erklärung gefunden.
Am 07. Nov. 2004 konnte Pfarrer Eugen Vogt mit Unterstützung des Immendorfer
Musikvereins „In Treue fest“ und unter großer Beteiligung der Bevölkerung das
Heiligenhäuschen im Wingert wieder einsegnen. Seitdem steht es in alter
Schönheit, gehegt und gepflegt von der Enkelin des Erbauers, Marita Schneider
(geb. Barz) und von Berthold Klas, die sich beide seit Jahren um den
Blumenschmuck und die Außenanlage kümmern. Fotos: Berthold Klas
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Heiligenhäuschen
in den Siebenmorgen in Arenberg
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(...)
So wurde 1897 in der Flur "Am Siebenmorgen" von
der Wwe. Stein zu Arenberg ein Heiligenhäuschen gestiftet, das im
Stile der Kraus'schen Anlagen aus Lavakrotzen erbaut wurde. Als
1939 die Landstraße erweitert werden musste (gemeint ist eher
1934 zur Saarkundgebung auf der Festung / Red.), wurde das
alte Heiligenhäuschen abgerissen. An seiner Stelle erbaute
man das jetzige aus Bruchsteinen. Die Jahreszahl 1897 weist auf
die alte Stiftung hin. (...) Die geräumige Nische enthält eine geschmackvolle
Terrakotta-Madonna, die eine der üblichen und wenig kunstvollen
Figuren des segnenden Jesus verdeckt. (...) Aus
Heinz Schüler, Wegekreuze und Heiligenhäuschen im Stadtkreis Koblenz, Görres
Verlag Koblenz 1977. Eigentümer war lange
die Familie Berg aus Arzheim, deren Erben, Fam. Richardt-Hetzel
aus Arenberg das Heiligenhäuschen bei der Erschließung des nahen
Gewerbegebietes an die Stadt Koblenz verkaufte. Foto:
Wilfried Mohr
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Krippe
in Immendorf
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Die
Tradition, in der Weihnachtszeit Krippen aufzustellen, ist schon
alt. In Immendorf hatten Konny und Edith Sauer sich vor Jahren
einen ganz besonderen Wunsch erfüllt: Sie wollten eine lebensgroße
Krippe vor ihrem Wohnhaus haben und machten damit auch vielen Immendorfern,
besonders den Kindern, eine große Freude. Das Ehepaar Sauer griff
damit auf eine ebenfalls schon alte Tradition zurück, denn früher war es üblich, dass man
sich in der
Weihnachtszeit die Krippen in der Nachbarschaft anschauen ging. Das war
natürlich Ansporn auch für die Krippenbauer, denn es ging natürlich
darum, zu sehen, wer das schönste Krippchen hatte. Moos als weiche
Unterlage
wurde bereits oft in den Sommermonaten gesammelt und getrocknet.
Ställe oder Grotten wurden aus allen möglichen Materialien gebaut oder geschnitzt
und ganze Landschaften entworfen, in denen die Hirten ihre Schafe
hüteten und die Botschaft des Weihnachtsengels empfingen. Manchmal
gab es findige Bastler, die flackernde Feuerstellen und plätschernde
Wasserläufe in ihre Krippen einbauten. Und am 6. Januar gesellten
sich dann auch noch die Hl. drei Könige mit Gefolge und Kamel zur
Heiligen Familie im Stall von Bethlehem, der selbstverständlich
auch Ochs und Esel beherbergte. Je detailreicher die Krippe, desto
mehr gab es zu sehen und zu staunen. Ein schöner Brauch, der auch
das Miteinander der Dorfgemeinschaft förderte. Die abgebildete
Krippe aus der Immendorfer Ringstraße wurde zur Verfügung gestellt
von Edith Sauer. Foto: Herbert Scholtes.
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Schutzengel
(19. Jh.)
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Schutzengel-
Darstellungen wurden Ausgangs des 19.
Jahrhunderts beliebt, auch wenn der Glaube an einen ganz persönlichen
Schutzengel bereits im 16. Jh. erwähnt wird, stoßen Darstellungen wie die
abgebildete Schutzengel-Figur mit Kind in der Zeit der Romantik auf besonders großen
Widerhall. Figuren dieser Art wurden in häuslichen Andachtswinkeln ebenso
ausgestellt wie bei der jährlichen Fronleichnamsprozession, wo Heiligen- oder Engelbilder
oder –figuren als kleine Hausaltäre in Fensternischen oder auf Treppenstufen aufgebaut
und durch das Vorübertragen des Allerheiligsten alljährlich neu gesegnet
wurden.
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Versehlampe
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Wenn sich der Pfarrer früher auf den Weg zu einem Sterbenden
machte, begleitete ihn i. d. R. ein Messner/Messdiener mit der Versehlampe.
Deren Licht war Symbol für das Osterlicht, darüber gab es aber auch eine kleine
Glocke, die auf dem Weg zum Haus des Sterbenden klingelte und der Gemeinde
anzeigte, dass jemand mit den Sterbesakramenten (auch „letzte Ölung“, heute:
Krankensalbung) versehen wurde.
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Kruzifix nach
gotischer Art
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Im überwiegend katholischen Rheinland gab es früher keine
Wohnung, in der nicht mindestens ein Kruzifix an der Wand hing, oft
mit geweihten „Palmen“ (Buxzweigen) von Palmsonntag geschmückt. Auch Schulen,
Kindergärten, Werkstätten, Amtsstuben und andere Räumlichkeiten waren ganz
selbstverständlich mit Kruzifixen ausgestattet. Sie waren Andachtsplätze für die
Familie und von ihnen sollte Segen für Haus und Hof aus gehen. Es gab für
unterschiedliche Zwecke diverse spezielle Kruzifixe, z. B. Sterbekreuze zur
Aufstellung am Bett für die Erteilung der „letzten Ölung“ (heute
Krankensalbung) an einen Sterbenden. Mädchen erhielten zum Fest der 1. hl.
Kommunion ein Umhängekreuzchen, manchmal aus Gold oder Silber, oft ein
Patengeschenk an das Kommunionkind.
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Gerahmtes Kreuz mit
gewölbtem Glas
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Beschreibung wie vor. Kreuze gab es in allen möglichen
Varianten, für verschiedenste Anlässe und aus unterschiedlichsten Materialien. Diese
Art der Darstellung des Gekreuzigten entspricht eher der des Barock. In dieser
Zeit wurde der Lendenschurz vielfach geschlungen dargestellt, oft sogar wie vom
Wind bewegt.
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"Der
Schott" und andere Gebetbücher
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Unter dem Titel "Das Messbuch der heiligen
Kirche" gab Benediktinerpater
Anselm Schott
1884 die wesentlichen Texte des Messbuches
der röm.-kath. Kirche in einer
verkleinerten Form mit deutscher Übersetzung der lateinischen Texte und
Erklärungen zur Liturgie des Kirchenjahres heraus. Der „Schott“, wie das Buch bald genannt
wurde, sollte Laien
eine bewusstere Mitfeier der Heiligen
Messe und des Kirchenjahres ermöglichen. Sehr verbreitet war der "Volks-Schott", der die Messtexte
für die Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres enthielt. Insbesondere
die Jungen wurden mit dem Schott auch auf eine mögliche Funktion
als Messdiener vorbereitet. In dem abgebildeten Expl. findet sich
noch eine Widmung für ein Kommunionkind im Jahr 1942.
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Messbuch, Missale
Romanum
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Es regelt die liturgische Ordnung der Messfeier und enthält in der hier
abgebildeten alten Form alle Texte der
kath. Messfeier in lateinischer Sprache. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil wird
die Messe i. d. R. (mit wenigen Ausnahmen) in den jeweiligen Landessprachen
gefeiert. Entsprechend wurden auch die Messbücher in die Landessprachen
übersetzt und werden von Zeit zu Zeit überarbeitet.
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Herz-Jesu-Figur
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Die Herz-Jesu-Figur
dürfte aus dem späten 19. Jh. stammen. Figuren dieser Art standen an
vielen Hausaltären und wurden z. B. bei Fronleichnamspro- zessionen auch am
Prozessionsweg an einem kleinen Altärchen ausgestellt. Die Herz-Jesu- Bewegung
erhielt im späten 19. Jh. im Zuge der Romantik und im Stile der Nazarener neuen
Auftrieb. In diese Zeit hinein fällt auch die Entstehung der Arenberger
Pfarrer-Kraus-Anlagen, deren Figurenschmuck ähnlicher Art ist.
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Schlafzimmerbild aus
Omas Zeit
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Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts kamen großformatige
Schlafzimmerbilder („Handtuchformat“) mit Heiligen- oder Engelmotiven groß in
Mode. Die Bilder, meist Drucke im Stil nazarenischer Malerei zeugen vom tiefen
Volksglauben ihrer Zeit und waren in den Schlafzimmern christlicher Haushalte
weit verbreitet. Das abgebildete Motiv stellt Maria mit dem Jesus-Knaben in
einer Landschaft dar und zeigt darüber hinaus einige Attribute der
Gottesmutter, die Lilie als Zeichen der Reinheit und die Rose als Königin der
Blumen und damit Zeichen der Himmelskönigin.
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St. Nikolaus-Tonrelief
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Zum 70-jährigen Jubiläum der Kirchenweihe der Pfarrkirche St. Nikolaus
ließ Pfarrer Matthias Joas ein Tonrelief zum Andenken an dieses
Fest in großer Stückzahl brennen. Die Tonreliefs hingen früher
in vielen Haushalten und man darf davon ausgehen, dass die Einnahmen
aus dem Verkauf dieser Reliefs einem der vielen Bauprojekte von
Pfarrer Joas zufloss.
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Mahnung des scheidenden Pfarrers
Joas
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Zum 40. Priesterjubiläum und nach
19-jährigem Wirken in Arenberg lässt Pfarrer Matthias Joas
ein Andenkenbildchen zur Einlage in das Gebetbuch seiner Pfarrkinder
machen, in dem er auf wesentliche von ihm initiierte Projekte hinweist.
Darüber hinaus sind als seine Ergänzungen bekannt: Die
Errichtung der Judasgrotte und der Figurengruppe Adam, Eva und Kain
im Erlösergarten der Arenberger Pfarrer-Kraus-Anlagen.
Zur Verfügung gestellt von Maria
Böhm, Immendorf.
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