Briefbeschwerer
aus Glas - Souvenir aus Arenberg
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In
den diversen Souvenirläden des ehem. Wallfahrts- und Luftkurorts
Arenberg wurden neben vielen weiteren Andenken Briefbeschwerer aus
Glas mit dem Motiv der Wallfahrtskirche St. Nikolaus angeboten.
Das hier gezeigte Stück stammt aus der Sammlung des nebenberuflichen
Fotohistorikers Zimmermann aus dem Kölner Raum. Nach seiner Auskunft
dürfte es aus den 1920er bis 1940er Jahren stammen und zu den viel gekauften
Souvenirs zählen, denn ohne eine entsprechende Auflagenstärke
habe sich die recht aufwendige und teure Herstellung sicher nicht
gelohnt. Die Technik der mit bekannten Fotomotiven hinterklebten
Glasflächen oder -blöcke findet man auch z. B. auf Aschenbechern,
Wandbildern, Bierkrügen u. ä. Briefbeschwerer sind Gegenstände,
die mit ihrem Gewicht verhindern sollen, dass gestapelte Papierblätter
in Unordnung geraten oder bei Zugluft wegfliegen. Sie sind in Material
und Form sehr unterschiedlich gestaltet. Foto: Zimmermann
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Wärmflasche
aus verzinktem Metall
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In den früher meist unbeheizten und daher eiskalten Schlafzimmern
mussten Betten im Winter – insbesondere für Kleinkinder - vor dem Schlafengehen
oft vorgewärmt werden. Dazu nutzte man lange Zeit heiße Steine oder Ziegel,
aber bereits ab dem 16. Jh. kamen Flaschen aus Zinn, später auch aus Kupfer,
Messing oder Zink und im frühen 20. Jh. auch aus Aluminium auf. In die
Wärmflasche wurde heißes Wasser eingefüllt, dann wurde sie fest zugeschraubt zwischen
Matratze und Federbett platziert. Neben solch wasserbeheizten Wärmflaschen gab
es auch Bettpfannen, die mit heißem Sand oder glimmenden Kohlen befüllt und
einem festen Deckel versehen waren. Etwa ab den 1920er Jahren lösten langsam
Wärmflaschen aus Gummi die aus Metall ab. Gummi kann sich den Körperformen anpassen
und ist daher neben dem Vorwärmen des Bettes auch besser für die Wärmebehandlung
von Schmerzen und Verspannungen geeignet. Zur Verfügung gestellt von Hermann
und Elisabeth Marx, Abg.
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Obstentsteiner
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In den Dörfern unserer Heimat gibt es bis auf den heutigen
Tag viele Streuobstwiesen, die Jahr für Jahr reichlich Obst tragen. Früher
wurden die Früchte sorgfältig gepflückt und eingekocht, damit sie im Winter zur
Verfügung standen. Nichts blieb an den Bäumen hängen, nichts kam um. Für
Steinobst, wie Kirschen, Sauerkirschen, Mirabellen, Pflaumen und Zwetschen nahm
man dieses kleine Gerät zur Hand, um die Früchte vom Stein zu befreien. Danach
wurden sie eingeweckt, zu Marmelade verkocht oder zu leckerem Kuchen
verarbeitet und möglichst frisch gegessen.
Der Obstentsteiner funktionierte
ganz einfach: Frucht in die kleine Ausbuchtung legen, Hebel nach unten drücken.
Der Stempel des Gerätes drückte den Stein unten raus und die entsteinte Frucht
konnte entnommen werden. Stück für Stück – die Hausfrau hatte damals noch Zeit
– füllten sich langsam die Einmachgläser, der Marmeladentopf oder das
Kuchenblech.
Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg, zur Verfügung
gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried Ferdinand.
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Einmachgläser
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Das Einmachen (einwecken) von Obst und Gemüse entweder aus
dem eigenen Garten oder während der Sommersaison günstig erworben vom nächsten
Bauern, Gemüsehändler oder auch Nachbarn war lange Zeit die gängigste Methode,
Obst und Gemüse für den Winter haltbar und verfügbar zu machen. Der Handel war
lange Zeit nur saisonal bedingt mit diesen wichtigen Lebensmitteln ausgestattet
und beschränkte sich auch hauptsächlich auf die regional angebauten Arten.
Südfrüchte galten noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts als Raritäten und
ein globaler Markt für Frischkost entstand erst mit der Möglichkeit, diese in
kürzester Zeit und mit der Möglichkeit der Kühlung zu transportieren.
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Schneidgerät
für "Schnibbelbohnen"
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Lange bevor Kühltruhe und Einkochapparat Einzug in die
Haushalte hielten, wurden alljährlich die im eigenen Garten angepflanzten Gemüse
durch Milchsäuregärung konserviert. So erhielt man Wintervorrat in Form von
Sauerkraut, sauren Bohnen, Salzgurken u. ä. Beim Zerkleinern der Bohnen half solch ein
kleines Schneidgerät, das am Küchentisch festgeschraubt wurde. In die beiden Öffnungen
steckte man die vorher abgefädelten Stangenbohnen. Durch Drehen der Kurbel rotierte
eine davor geschraubte Messerscheibe, die rasch eine Bohne nach der anderen in
feine Streifen „schnibbelte“. (Unten weiter) Zur Verfügung gestellt von Hermann und Elisabeth Marx, Abg.
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Einlegetöpfe für
Gemüse aus Keramik
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Die zerkleinerten und blanchierten Bohnen wurden
anschließend mit Salz vermischt in solche Steinguttöpfe geschichtet und festgestampft,
bis sie vom eigenen Saft bedeckt waren. Ganz ähnlich wurden aus den Weißkohlköpfen
(Kappes) Sauerkraut und aus Gurken Salzgurken hergestellt. Das Gemüse wurde mit
einem sauberen Tuch bedeckt und mit einem Stein über einem Brettchen beschwert.
Einige Wochen später war der Gärprozess abgeschlossen, und die Bohnen standen
den Winter über für deftige „Schnibbelbohnen- Eintöpfe“ zur Verfügung. Auch das Sauerkraut und die vielen anderen
konservierten Gemüse und Früchte halfen dabei, auch den Winter über eine
abwechslungsreiche Kost auf den Tisch zu bringen, denn frisches Obst und Gemüse
waren noch bis in die 1950er Jahre in dieser Jahreszeit kaum zu bekommen. Zur Verfügung gestellt von Wilfried Mohr, Abg.
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Dynamo-Taschenlampe
aus dem Zweiten Weltkrieg
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In
den Jahren 1943 bis 1945 tat diese kleine Dynamo-Taschenlampe ihren
Dienst bei nächtlichen Gängen in den Luftschutzbunker. Solche Lampen
enthielten einen kleinen Dynamo und waren so unabhängig von
Strom und Batterien. Sie passten in eine Hand und jedes Pumpen
mit der Hand erzeugte für ca. drei Sekunden ein wenig Licht. Dieses
musste ausreichen, um bei nächtlichem Fliegeralarm schnellstmöglich
ein paar Habseligkeiten zusammenzuraffen und den Weg in den Bunker
zu suchen. Da in den Kriegsnächten auch auf strengste Verdunkelung
geachtet werden musste, um feindlichen Fliegern oder Soldaten keine
Anhaltspunkte menschlicher Siedlungen zu geben, wäre mehr Licht
ohnehin verboten gewesen. - Foto zur Verfügung gestellt von Konrad
Weber, Arenberg.
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Gusseisernes
Waffeleisen (ab etwa 18. Jahrhundert)
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Wann genau das Waffeleisen erfunden und
wann die ersten bei uns in Betrieb genommen wurden, ist nicht sicher belegt. Man
sagt, seit dem 12./13 Jh. seien sie in Frankreich und den Niederlanden zu
finden gewesen und etwa ab dem 14. Jh. in ganz Mitteleuropa nachweisbar. Sie
wurden vom Mittelalter bis in die Neuzeit von Hand geschmiedet und bestehen
aus zwei runden oder eckigen eisernen, durch Scharniere zusammengehaltenen Platten,
die innen eine zueinander passende Waffelstruktur bilden und außen glatt sind. Zum
Backen wurden diese Platten mit einem Löffel Teig gefüllt und im Feuer erhitzt.
Das hier vorliegende Waffeleisen dürfte aus dem 18. Jh. stammen. Es wurde an
zwei langen Stäben (Abstand!) über ein eisernes Dreibein in die offene
Feuerstelle gelegt und dort einmal gedreht bis der Teig von beiden Seiten knusprig
wurde. Foto zur Verfügung gestellt von Klaus Weinowski
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Gußeisernes
Dreh-Waffeleisen (ab etwa 19. Jahrhundert)
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Mit der Einführung des Küchenherdes (siehe weiter unten) im
19. Jh. wurde das Herdfeuer in das Herdinnere verbannt. Dadurch wandelte sich
auch die Form des Waffeleisens. Es wurde jetzt in die runden Öffnungen der
Herdplatte über dem Feuer eingepasst. Durch das Herausnehmen einiger der runden
Gusseisenringe in der Herdplatte konnten in unterschiedlich große runde
Öffnungen Kochkessel, Waschzuber oder eben auch Waffeleisen eingesetzt werden. Besonders
praktisch: das Waffeleisen ließ sich durch eine besondere Einkerbung im äußeren
Ring sogar um seine horizontale Achse drehen, damit das Gebäck auch von beiden
Seiten gleichmäßig buk. Daher wurde diese Form auch „Dreheisen“ genannt. Zur Verfügung gestellt von Elke Wolber.
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Elektrisches
Waffeleisen ab etwa 1920
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Nachdem in den
ersten Jahrzehnten des 20. Jh. die Haushalte so nach und nach elektrifiziert
wurden, wurden auch elektrische Haushaltsgeräte entwickelt. Etwa ab 1920 kamen
auch elektr. Waffeleisen auf den Markt – aber noch lange nicht in jeden
Haushalt. Das brauchte noch einige Zeit und ist eigentlich ein immer noch
andauernder Prozess, der mit jedem neu entwickelten Gerät fortgeschrieben
wird. Bei den Waffeleisen stellte sich die Erleichterung sicher schon dadurch
ein, dass das Gerät nicht mehr auf einen gut geheizten Küchenherd angewiesen
war und schön einheitlich gebräunte Waffeln backte, die auch einmal kurz „zwischendurch“
gemacht werden konnten.
Foto zur Verfügung gestellt von Hermann und Elisabeth Marx.
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Elektrisches
Waffeleisen ab etwa 1950
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Zu
dem o. a. Waffeleisen ist dieses die Außenansicht. Gut erkennbar
ist der altmodische ovale Elektrostecker. Noch etwa 30 Jahre
ältere elektrische Waffeleisen waren ähnlich gestaltet, ihr Äußeres bestand
allerdings nicht aus Edelstahl, sondern aus Aluminiumguss oder Gusseisen.
Die elektrische Leitung ist zwischen Ober- und Unterteil von einem
starken Metalldraht geschützt gegen die unvermeidlich große Hitze.
Holzknauf und -griffe schützen die Hand der Nutzer vor Verbrennungen. Foto
zur Verfügung gestellt von Hermann und Elisabeth Marx, Arenberg.
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Kuckucksuhr
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Als Inbegriff
von „Gemütlichkeit“ galt noch bis in die 1960er Jahre eine Kuckucksuhr in der
gutbürgerlichen Stube. Das sind Wanduhren mit dem Aussehen eines geschnitzten,
reich verzierten,
Bahnwärterhäuschens. Bereits seit dem 17. Jh. ist die Mechanik zu
solch einer Uhr bekannt, aber seit dem 18. Jh. wird sie hauptsächlich im
Schwarzwald hergestellt und von dort in alle Welt verkauft. Die Uhren verfügen
über ein mechanisches Pendelwerk mit Kettenzug, Gewichten und Schlagwerk. Jede Stunde öffnet sich oberhalb des
Zifferblattes ein kleines Türchen und heraus schnellt ein winziger Kuckuck, der
seinen Ruf so oft ertönen lässt, wie das Zifferblatt Stunden zählt. Der Ruf wird
durch zwei unterschiedlich hohe Pfeifchen im Inneren der Uhr erzeugt. Heute ist
die Kuckucksuhr längst museumsreif und nur noch selten in den Haushalten zu
finden. Foto zur Verfügung
gestellt von Wilfried Mohr.
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Omas Bund(e)kuchen-Form
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Ob
Gugelhupf, Rodonkuchen, Napfkuchen oder eben Bundekuchen: die Gusseisenform
aus dem 19. Jh. lieferte sicher in jeder Rezept-Variante ein Ergebnis,
das sich sehen und schmecken lassen konnte. Viele erinnern
sich heute wehmütig an die gemütliche Kaffeetafel sonntags
nachmittags um Omas großen Küchentisch, an den immer noch jemand
dazu passte. Und mitten darauf prangte oft ein prächtiger mit Puderzucker
bestäubter "Bundekuchen" aus lockerem Hefeteig mit Rosinen
und/oder Korinthen. Zur Verfügung gestellt von Maria Best, Abg.
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Käsesieb
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Wenn
der Bauer Milch übrig hatte, musste diese schnell weiter verarbeitet
werden, damit sie auch ohne Kühlmöglichkeit nicht verdarb. Aus Milch
wurden daher Butter oder Käse hergestellt. Sobald der Käse
eine einigermaßen feste Konsistenz hatte, wurde er in solch ein
Sieb gedrückt, so dass die Molke (Wässig) in ein darunter stehendes
Gefäß ablaufen konnte. Das Ergebnis war meist Quark oder Schichtkäse.
Im Nachbardorf Simmern hatte man sich auf die Herstellung mehrerer
Käsesorten spezialisiert und trug die kleinen Käsekegel sogar nach
Koblenz auf den Markt. Zur Verfügung gestellt
von Maria Best, Abg.
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Der Bohner(-besen)
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Der Bohner(-besen)
wurde etwa bis in die 1970er Jahre als Arbeitsgerät bes. zur Pflege
von Holz- und Linoleumböden benutzt. Er bestand aus einem 5 - 10
kg schweren Block aus Gusseisen mit einem Bürstenbelag an der Unterseite
und einem Kugelgelenk an der Oberseite, das mit dem Stiel verbunden war. Ein
dicker Filz um den Gussblock diente der Schonung der Möbel. Nach
der Arbeit wurde der Bohner aufgehängt, damit das hohe Eigengewicht die
Borsten an der Unterseite nicht flachdrückte. Um den Boden schön glänzend
zu bekommen, wurde er mit einem Tuch mit Bohnerwachs eingerieben
und anschließend mit dem Bohnerbesen durch Hin- und Herbewegungen
so lange bearbeitet, bis das Holz auf Hochglanz poliert war.
Oft durften kleine Kinder auf dem Gerät "mitfahren", denn deren
zusätzliches Gewicht verbesserte das Ergebnis. Bohnern
war eine schweißtreibende Angelegenheit und musste in regelmäßigen Abständen, je
nach Nutzung des Bodens, meist wöchentlich, wiederholt werden. Früher
fand man in Gebäuden häufiger ein Schild mit der Aufschrift:
"Vorsicht frisch gebohnert!" Dies zeugte nicht nur von
einer eventuellen Gefahr, sondern durchaus auch von einem gepflegten
Haus. Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus
Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried
Ferdinand.
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Wäschestampfer
/ Waschglocke etwa um 1940/50
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Bis
in die Mitte des 20. Jh. musste die schmutzige Wäsche noch bis zu
24 Stunden lang eingeweicht, im Waschkessel gekocht und dann mit
div. Hilfsmitteln (Waschbrett, Bürste, Bleuel usw.)
von Hand bearbeitet werden. Gewaschen wurde mit Soda, Kern- oder Schmierseife,
was die Hände der Wäscherin sehr stark auslaugte. Zum Ausspülen der Wäsche ging
man an die Wasserpumpe, den Brunnen oder einen nahen Bach, da hierfür sehr viel
Wasser benötigt wurde und die Häuser oft noch keine eigenen Wasseranschlüsse
hatten. Weißwäsche wurde oft anschließend noch im Sonnenlicht gebleicht, also auf
einer Wiese ausgelegt und mehrfach mit der Gießkanne begossen. Eine
Erleichterung dieser nicht hautfreundlichen Handwäsche brachte der Wäschestampfer. Bei neueren Modellen wie im Bild wurden
durch einen gefederten, in der Glocke integrierten,
durchlöcherten Siebbecher Luft und Lauge jeweils beim Stampfen angesaugt und
durch die Wäsche gedrückt, wodurch die Wäsche gut durchflutet und der gelockerte
Schmutz herausgespült und fortgeschwemmt wurde. Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus
Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried
Ferdinand.
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Handbetriebener
Butter- oder Sahneschläger
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Was
das bäuerliche Butterfass im Großen war, leistete dieses Gerät
im Kleinen und war damit im Haushalt gut einsetzbar. In ihm wurde
der Rahm der Milch so lange gerührt, bis er zunächst zu Schlagrahm
(Sahne) und anschließend zu Butter wurde. Wenn man Sahne immer weiter
schlägt, brechen die darin enthaltenen Fettkügelchen auf und das Fett tritt aus.
Die Fetttröpfchen verkleben miteinander und die Butter wird fest. Der wässrige
Rest ergibt als
Buttermilch immer noch ein erfrischendes Getränk.
Foto zur Verfügung gestellt von Klaus
Weinowski, Immendorf.
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Röhrenradio
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Röhrenradios
gibt es zwar bereits ab Mitte der 1920er Jahre, doch konnte sich
längst nicht jeder eines leisten. Das änderte sich, als
nach 1933 der Volksempfänger
auf den Markt kam (siehe unten). Röhrenradios wurden zum
Teil auch in Musiktruhen und -schränke eingebaut. Diese verfügten
darüber hinaus oft über noch weitere Geräte zur Wiedergabe von Musik
wie z. B. ein Tefifon, ein Tonband oder einen Plattenspieler
(mit oder ohne 10-Platten- Wechsler). Röhrenradios kamen
erst aus der Mode, als sie etwa ab den 1960er Jahren durch die viel
kleineren Transistorradios verdrängt wurden. Die Anzahl der Röhren war – wie später die Anzahl der Transistoren – wesentlich für die
Qualität des Empfangs.
Das abgebildete Gerät der Firma Grundig stammt aus den 1950er Jahren.
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Volksempfänger
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Röhrenradios,
wie auch der Volksempfänger eines ist,
gibt es zwar bereits ab Mitte der 1920er Jahre, doch konnte sich
längst nicht jeder so etwas leisten. Etwa ab 1933 kam
dann der Volksempfänger, auch "Goebbelsschnauze" genannt, auf
den Markt. In der kleinsten Version kostete er
35,00 Reichsmark und sollte mit diesem staatlich vorgeschriebenen Preis für
jeden Haushalt erschwinglich sein. Auf diese Weise wurde er natürlich auch
zu einem wichtigen Medium der politischen Propaganda. Mit nur einer
Röhre ausgestattet, war er allerdings nur in der Lage, den
örtlichen Rundfunk zu empfangen, was aber bei den im Dritten Reich gleichgeschalteten
Medien nicht so wichtig war. Größere Modelle des Volksempfängers
mit mehreren Röhren
waren zwar etwas teurer, konnten dafür aber auch weiter entfernte
Sender empfangen (z. B. Droitwich, betrieben von der BBC!). Nach
dem Krieg wurden nach und nach die Volksempfänger durch leistungsfähigere
Röhrenradios unter Verwendung von mehreren
Röhren abgelöst.
Abgebildet ist eine sehr appellierende
Werbeanzeige für einen der ersten Volksempfänger, den VE 301, der auf
diese Weise angepriesen wurde.
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Federwaage
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Die Federwaage aus großbürgerlichem Haushalt war ein
beliebtes Hochzeitsgeschenk in der 2. Hälfte des 19. Jh.
Auf ihr wurden hauptsächlich Koch- und Backzutaten abgewogen.
Speziell in der Einmachzeit wurden natürlich auch Obst und Gemüse aus dem
eigenen Garten damit portioniert und anschließend eingeweckt. Eine große
Auswahl an gut gefüllten und fein säuberlich aufgereihten Einweckgläsern war nicht nur der Stolz der Hausfrau, sondern auch notwendige
Vorratshaltung für den Winter.
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Balkenwaage mit
Gewichten
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Ein Gegenstand, der in sehr vielen Haushalten zu finden war
zum Abwiegen von Koch- und Backzutaten. Die abgebildete Waage befindet sich
seit Generationen im Eigentum der Familie Hans Scherhag, Immendorf. Die
Vorfahren hatten vor den Welt- kriegen ein kleines Kolonialwarengeschäft am
Dorfplatz. Auch hier könnte die Waage zum Einsatz gekommen sein, wurde doch
früher kaum fertig Ver- packtes verkauft, sondern meist individuell (nach Bedarf
oder nach Geldbeutel der Kunden) abgewogen. Abbildung mit freundlicher Erlaubnis von
Hans und Wilma Scherhag, Immendorf.
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Porzellan-Zierteller
- Motiv: Kirche Arenberg, um 1900
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Das Motiv der Arenberger Wallfahrtskirche St. Nikolaus ist
noch ohne das später erbaute Pfarrhaus abgebildet und von einer parkähnlichen Anlage
umgeben. Repräsentative Porzellanteller dieser Art dürften attraktive
Geschenkartikel gewesen sein, z. B. zu einer Hochzeit.
Der Teller befindet sich
bereits seit mehreren Generationen im Eigentum der Familie Scherhag und wurde
dankenswerterweise von Hans und Wilma Scherhag aus Immendorf zur Abbildung an
dieser Stelle zur Verfügung gestellt.
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Kaffeemühlen-Sammlung
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Kaffeemühlen
in vielerlei Varianten spiegeln den Sammeleifer an einem Relikt
der sog. "guten alten Zeit", als der Kaffee noch ein Luxusgut
für Sonn- und Feiertage war (siehe unten). Dass solche und ähnliche
Sammlungen heute in dem einen oder anderen Haushalt zu finden sind,
mag auch auf eine gewisse Sehnsucht oder Rückbesinnung auf weniger schnelllebige
Zeiten, auf Alt-Vertrautes und bereits in Kindertagen als "heimelig"
Empfundenes hinweisen. Mit dem Gegenstand wird sozusagen die Erinnerung
an schöne, gemütliche, möglicherweise auch ärmliche Zeiten
assoziiert. Das unterschiedliche Aussehen eines für den gleichen
Zweck gestalteten Geräts zeigt aber auch, mit wie viel Liebe zum
Detail bereits in früheren Zeiten gearbeitet und damit ganz individuellen
Wünschen entsprochen wurde.
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Wandkaffeemühlen
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Sehr
dekorativ, sozusagen ein echter "Hingucker", waren auch
die auf einem Brett befestigten Wandkaffeemühlen. In den oberen
Behälter wurde das Mahlgut, die Kaffeebohnen, eingefüllt. Durch
das Drehen des Mahlwerks mit Hilfe des Handschwengels
wurde der Kaffee fein gemahlen und rieselte als duftendes Kaffeepulver
in den unten angehängten Glasbehälter. Dieser konnte abgenommen
und sein Inhalt in die Kaffeekanne gekippt bzw. gelöffelt werden.
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Kaffeemühle
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Echten Bohnenkaffee zu genießen, war etwas Besonderes und
oft nur an Sonn- und Feiertagen üblich. Bohnenkaffee wurde in Tüten
von einem viertel, einem halben oder
ganz selten einem ganzen Pfund ungemahlen angeboten. Zum Mahlen des Kaffees gab
es die Kaffeemühle, und manch einer erinnert sich noch gut an den
unvergleichlichen Duft, der beim Mahlvorgang in der Luft lag. Selbst das
Geräusch der sich drehenden Kaffeemühle zeigte an, dass etwas Besonderes
bevorstand. Kaffee wurde übrigens in früheren Zeiten direkt in der Kanne
aufgebrüht. Erst beim Ausschenken des Kaffees benutzte man ein kleines Kaffeesieb,
um den Kaffeesatz herauszufiltern.
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Kaffeemaschine
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Eine der ersten elektrischen Kaffeemaschinen stellten
dankenswerterweise Hans-Gerd und Jose Best aus Immendorf zur Verfügung. Die
Maschine funktioniert ähnlich der heute noch gebräuchlichen winzigen Espresso
Maschinen aus Aluminium. Wasser wird erhitzt und fließt durch ein Steigrohr
über das darüber liegende Kaffeepulver, durchläuft ein Sieb und kommt als
köstlicher Kaffee aus dem kleinen Zapfhahn.
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Milchkanne und
Kaffeekessel
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Jeder Haushalt verfügte noch bis in die 2. Hälfte des 20
Jahrhunderts über mindestens eine Milchkanne, um beim nächsten Bauern oder im
Molkereiladen seine Milch zu kaufen. Diese wurde mit einem Liter- oder
Halblitermaß in der Menge abgemessen, die der Kunde verlangte. Der Kaffeekessel stand in früheren Zeiten auf dem fast immer
bren- nenden Küchenherd und enthielt einen gewissen Vorrat an warmem oder heißem
Wasser zum Kochen oder Waschen. Er kam erst aus der Mode, als etwa ab den
1960er Jahren die Kohlenherde in den Küchen durch Elektro- oder Gasherde
ersetzt wurden.
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Hygieneutensilien
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Der berühmte Nachttopf
ersetz- te noch bis in die Mitte des 20. Jh. bei Nacht die Toilette.
Diese war bis dahin meist außerhalb des Hauses zu finden und an eine
Sickergrube angeschlossen, die von Zeit zu Zeit geleert werden musste. Der Abtransport
der Abwässer über ein Kanalsystem wurde erst relevant, nachdem Wasserleitungen
in die Häuser gelegt wurden. Bettpfanne und
Urinflasche fanden Verwendung, wenn jemand bettlägerig krank war und den
früher oft größeren Weg zur Außentoilette nicht bewältigen konnte. Die Nierenschale
("Brechnapf") war ebenfalls für Kranke gedacht, wenn diese sich übergeben
mussten und nicht schnell genug das nächste Klosett erreichen konnten. Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf.
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Waschlavoir
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Bevor in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Häuser
mit fließendem Wasser ausgestattet wurden, musste das Brauch-, Wasch- und Trinkwasser
eimerweise am nächstgelegenen gemeinsamen Brunnen geholt werden. Nur wenige
Häuser waren mit einem eigenen Brunnen versehen. Die Körperhygiene bestand
daher meist im Waschen des Körpers. Als Hilfsmittel dazu diente ein sogenanntes
Waschlavoir, bestehend aus einer Waschschüssel und einer Wasserkanne, das meist
im Schlafzimmer auf dem Waschtisch stand.
Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf.
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Waschlavoir,
blau-weiß
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Bevor in der ersten Hälfte des 20. Jh. die Häuser mit
fließendem Wasser ausgestattet wurden, musste das Brauch-, Wasch- und
Trinkwasser eimerweise am nächstgelegenen Brunnen geholt werden. Nur wenige
Häuser waren mit einem eigenen Brunnen versehen. Die Körperhygiene bestand
daher meist im Waschen des Körpers. Als Hilfsmittel dazu diente ein sogenanntes
Waschlavoir, bestehend aus einer Waschschüssel und einer Wasserkanne, das meist
im Schlafzimmer auf dem Waschtisch stand. Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg,
zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried
Ferdinand.
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Pökeltöpfe aus
Keramik
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Bis zur Erfindung
des elektrischen Kühlschranks in der 2. Hälfte des 20. Jh. waren Pökeltöpfe aus
Kera- mik oder Steingut notwendige Haushaltshelfer, um Fleisch einzupökeln,
Gurken, Sauerkraut oder Bohnen haltbar zu machen. In unserer Gegend kamen sie
häufig aus dem nahen Kannenbäckerland. Typisch dafür: das graublaue Salzbrand-
Dekor
aus der Gegend um Höhr- Grenzhausen. Vorteile des Salzbrandes: Die Oberfläche
ist kratzfest, wasserundurchlässig und ungiftig und somit bestens für
Lebensmittel geeignet. Abbildung mit freundlicher Erlaubnis von
Alois und Marianne Mogendorf, Immendorf.
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Brotkasten
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Brot wurde früher meist einmal in der Woche gebacken und
musste daher länger gelagert werden als heute. Hilfreich dabei war ein
Brotkasten, der vor Ungeziefer schützte und auch das vorschnelle Austrocknen
verhinderte.
Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf.
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Küchenschrank (1923)
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Der Küchenschrank wurde von Modellschreiner Johann Eibel aus
Immendorf, für seinen Schwager Johann (Schang) Böhm und dessen Frau Katharina
(Nelle Käthchen) gemacht. Möbeltischlerei war bis weit ins 20 Jahrhundert
üblich, da es noch keine „Möbel von der Stange“ bzw. aus dem Katalog gab. So
waren Möbel meist Unikate. Küchenschränke enthielten in dieser Zeit häufig
Schüttgefäße aus Steinzeug mit aufgedruckten Inhaltsangaben für die als offene
Waren gehandelten Koch- und Backzutaten. Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf.
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Küchenschrank
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Vermutlich aus dem ausgehenden 19. Jh. stammt
dieser schöne Küchenschrank mit bunter Bleiverglasung. Er spiegelt
wider, dass die Wohnküche in früheren Zeiten der Mittelpunkt familiären
Lebens war. Die historisierenden Dekore lassen auf eine individuelle
Schreinerarbeit schließen.
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Kredenz
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Die Kredenz (auch Büfett oder Anrichte mit Aufbau) gehörte
in den gutbürgerlichen Haushaltungen ab etwa der 2. Hälfte des 19. bis Mitte
des 20. Jahrhunderts zur Einrichtung eines Wohnzimmers. In ihr fand das „gute
Geschirr“ ebenso seinen Platz wie die Tischwäsche. Im oberen verglasten Vitrinenteil
wurden in aller Regel die „guten Gläser“, manchmal auch ein Bowlengefäß und
gläserne Likörkaraffen aufbewahrt. Hinter den Türen des massiven Unterteils
verbargen sich häufig auch noch ein paar Schubladen für Bestecke und
Vorlegebestecke. Oft befand sich in dem stabilen Ablagebrett, das den unteren
Schrankteil nach oben abdeckte, noch ein ausziehbares kleineres Brett als
zusätzliche Ablagemöglichkeit.
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Wohnzimmerschrank
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Oft aus edlem Holz gefertigt und mit einem
Vitrinenteil für Sammelgeschirr versehen, fand sich in den Wohnzimmern
vieler bürgerlicher Haushalte ein solch repräsentativer Wohnzimmerschrank,
der Stauraum für Tischwäsche und das "gute Geschirr" bot. Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus
Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried
Ferdinand.
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Englische Bank, auch
als Anrichte nutzbar
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Die abgebildete Bank ist ein vielseitig verwendbares historisches
Möbelstück, nach Auskunft seines Besitzers aus England stammend. Außer seiner offensichtlichen
Funktion als Sitzbank verfügt es über eine Truhe im Unterteil, die als Stauraum
für vielerlei dienen kann. Die Rückenlehne kann darüber hinaus nach vorne in
eine stabile waagerechte Lage geklappt werden, so dass sie auf den Armlehnen
wie eine Tischplatte aufliegt und so auch als Anrichte genutzt werden kann.
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Küchenherd mit
Wasserschiff
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Der Herd in der Wohnküche war früher Hauptwärmequelle eines
Hauses oder einer Wohnung. Auf ihm wurde gekocht, in seinem Backofen gebacken,
das darauf befindliche Wasserschiff hielt ständig einen Warmwasservorrat bereit
und nicht selten wurde an seiner „Reling“, der umlaufenden Herdstange, die als
Schutz vor Verbrennungen diente, auch noch die „kleine Wäsche“ getrocknet. Das wunderschöne hier abgebildete Exemplar wurde
zur Verfügung gestellt von Horst
Heidger in Arenberg.
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Küchenherd
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Ab
Mitte des 19. Jh. kamen die
ersten Herde aus Metall auf den Markt mit innen liegenden
Feuerrosten. Wärmezüge verteilten die Hitze unter der großen Herdplatte. Darüber
hinaus verfügten die Herde oft über Heißwasserbereiter, Backofen und eine
durch
Herdringe in der Größe verstellbare Feuerstelle. Das tägliche Brennmaterial
wurde als Vorrat im Kohlenkasten unter dem Herd verstaut. Das Feuer
am Morgen anzuzünden verlangte etwas Übung. Daher war es vorteilhaft,
die Restglut über Nacht zu erhalten, damit am Morgen schnell wieder
eingeheizt werden konnte. Da es keinerlei Möglichkeit gab, Temperaturen
einzustellen, bedurfte es eines gewissen Fingerspitzengefühls, das
Brennmaterial bedarfsgerecht zu dosieren. Zur Verfügung gestellt
von Maria Heckmann.
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Emaillierter
Zimmerofen ohne und mit russischer
Teekanne aus Eisen
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Der warme Zimmerofen war oft wegen der bestmöglichen
Wärmeausbeute durch ein langes Ofenrohr mit dem Kamin verbunden. Die gute Stube wurde nicht selten nur an
Sonn- und Feiertagen beheizt und in den Schlafzimmern „blühten“ im Winter
die Eis- blumen an den einscheibigen Fenstern. Als Heizmaterialien dienten Holz, Kohle oder Brikett.
Für diese Brennstoffe benötigte man trockenen Lagerraum und gegen Herbst
sah man vor vielen Häusern eine Wagenladung Kohle oder Briketts liegen, die
dann durch die Kellerluken in den Kohlenkeller
geschaufelt werden mussten. Der schnelle Brennstoff Holz wurde auch entweder
mit Wagen angeliefert oder rechtzeitig vor dem Winter mit der Axt im Wald
geschlagen und dann auf dem Holzblock in ofengroße Scheite zerkleinert, eine
mühsame und kräftezehrende Arbeit, die den Männern vorbehalten war, während es
die Frauen waren, die noch im frühen 20. Jh. Reisigbündel teils auf dem Kopf
aus dem Wald nach Hause trugen. Dieses Holz brauchte nicht bezahlt zu werden,
während für alle anderen Brennmaterialien das ohnehin schmale Haushaltsgeld
herhalten musste.
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Alte Bügeleisen aus
Gusseisen
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Bevor der elektrische Strom Einzug in die Haushalte hielt,
war das Bügeln der Wäsche eine mühsame Angelegenheit für die Hausfrau. Bügeleisen
sind seit dem 15. Jh. bekannt. Sie bestanden aus einer
massiven Metallplatte mit Griff, die auf einer heißen Ofenplatte erhitzt werden
musste. Aus dem 17./18. Jh. sind hohle Plätteisen erhalten. Von der
durch eine Klappe verschlossenen Rückseite her wurde eine im Feuer erhitzte
eiserne Platte in den Hohlraum
eingeführt, um die Sohle zu erhitzen. Im späten 19. Jh. trat daneben
das Kohle-Bügeleisen (s. Foto), in dessen vergrößerten Hohlraum glühende Kohlen
oder Briketts gefüllt wurden.
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Schaufel und Besen für
Kachelofen
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Der Kachelofen, selbst für uns heute Inbegriff der
Gemütlichkeit, war in früheren Zeiten der wärmende Mittelpunkt so mancher
Bürger- oder Bauernstube. Seine Beheizung erfolgte über Brennmaterialien wie
Holz, Kohle oder Briketts und diese hinterließen natürlich Ruß und Asche.
Beides wurde mittels Schaufel und Besen in einen Eimer aus Metall entsorgt und
anschließend als Dünger in den Gartenboden eingearbeitet oder im Winter auch
verwendet, um die verschneiten, eisglatten Wege zu streuen. Streusalz kam erst
viel später zum Einsatz.
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Vorratsdosen für
Reis, Nudeln, Kaffee, Zucker, Graupen
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Noch bis etwa in die Hälfte des 20. Jh. wurden viele
Lebensmittel lose verkauft und in einfache Papiertüten oder vom Kunden
mitgebrachte Gefäße abgewogen oder abgezählt. Zu Hause wurden sie dann in oft schmucke
Vorratsdosen umgefüllt und verbraucht. Fertig portionierte Verpackungen für fast
alle Lebensmittel hielten verstärkt erst mit den Selbstbedienungsläden Einzug. Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus
Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried
Ferdinand.
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Sammeltassen
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Bereits im frühen 19. Jh., als das kostbare Porzellan erschwinglicher
wurde, kamen Sammeltassen in Mode. Oft waren sie Erinnerungsstücke an festliche
Ereignisse (Hochzeit, Taufe usw.), manchmal sogar mit dem jeweils dazu
passenden Dekor. Die feinen Porzellanstücke wurden weniger für den Gebrauch bei
Tisch, sondern eher als Schaustücke für die Vitrine angeschafft oder
verschenkt. Sie passten hervorragend in das biedermeier- liche Ambiente, waren
aber auch noch bis in die Mitte des 20. Jh. als Sammlerstücke beliebt. Aus dem Nachlass von „Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus
Arenberg, zur Verfügung gestellt von ihren Kindern Hiltrud Neumann und Wilfried
Ferdinand.
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Essgeschirr
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Essgeschirre aus Porzellan in einheitlichem Dekor für die ganze
Familie waren bis ins 19. Jh. den Oberschichten vorbehalten. Erst mit der
Industrialisierung hielt das Tafelgeschirr auch in bürgerliche Kreise Einzug
und gehörte im 20. Jh. zur Ausstattung der meisten Familienhaus- halte, auch wenn
es lange nur bei festlichen Anlässen auf den Tisch kam. Das abgebildete „gute Service“ stammt aus dem Nachlass von
„Sauers Leni“ (Leni Ferdinand) aus Arenberg und wurde von den Kindern Hiltrud
Neumann und Wilfried Ferdinand zur Verfügung gestellt.
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Nähkästchen
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Aufklappbares Haushaltsutensil zur Aufbewahrung von Nadeln,
Scheren, Garnen, Flicken, Knöpfen, Stopfei, Schneiderkreide, Metermaß,
Wollresten u. ä.
Flicken, Stopfen, Nähen, Stricken, Sticken und Häkeln waren früher
Fertigkeiten, die jede Hausfrau beherrschen musste. Kleidungsstücke wurden so
lange ausgebessert, bis der Stoff fadenscheinig und morsch wurde. Viele Sachen
wurden auch selbst hergestellt. Wer Schafe hatte, spann oft sogar seine Wolle
selbst.
Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf.
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