Feldpostkästchen
zur russischen Front im 2. Weltkrieg
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Zu
diesem ganz besonderen Kästchen schickt Helmut Bach, aus Immendorf
stammender Enkel des Modellschreiners Johann Eibel, folgende kleine
Geschichte: "Dieses
Kästchen hat mein Opa extra leicht nach den zugelassenen Maßen für die Feldpost
gezimmert. Es pendelte zwischen Immendorf und Russland und enthielt auf dem Weg
dorthin z. B. eingemachtes Kaninchenfleisch, vor allem aber auch Mini-Brote, die
die Mutter für ihren Sohn gebacken hatte - Nahrung für die Seele! Außen
stehen die Immendorfer Adresse der Familie und die Feldpostnummer des Sohnes
drauf, innen steht in Sütterlin geschrieben: "Guten Appetit! Vater"
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Feldpost-Päckchen
wurden grammgenau gewogen, so dass ihr Inhalt oft von den Lieben
in der Heimat "maßgeschneidert" wurde. Dieses Päckchen
pendelte zwischen der Immendorfer Familie Eibel und ihrem Sohn Johann
an der russischen Front hin und her. Johann Eibel jun. wurde nach
dem Krieg vermisst und kehrte nie wieder heim, so dass man davon
ausgehen muss, dass er gefallen oder in der Gefangenschaft gestorben
ist. Er war eines von vielen Opfern (s. u.) auch aus Arenberg
und Immendorf - und wie alle, eines zuviel! Zur Verfügung gestellt
von Helmut Bach
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Liste
der Kriegsopfer aus Immendorf
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*)
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Die o. a. beiden Kriegsopfer-Listen
schickt ebenfalls Helmut Bach mit folgendem Kommentar: "Die
Liste stammt aus dem Nachlass meines Opas (Anm.: Johann Eibel, nach dem 2. Weltkrieg
der erste demokratisch gewählte Bürgermeister von Immendorf / Red.). Es ist ein maschinengeschriebenes
Original. Dem Papier nach könnte sie Mitte der 50er für ihn geschrieben worden
sein, später haben die Eibels z. B. für die Schreinerei weißes Papier verwendet.
Geschrieben hat sie vermutlich meine Mutter, die auch sonst seine
Schreibarbeiten übernommen hat (Anm.: d. i. Gertrud Bach geb. Eibel, Tochter
von Joh. Eibel / Red.). Möglicherweise hat er sie noch für sein Amt
gebraucht. Ich halte sie für offiziell, auch wenn Georg Knittel von Hermannstadt
/ Mittelschlesien aus in den Krieg gezogen sein dürfte. Die alte Frau Knittel
geb. Ant hat ihn wohl angegeben. Vielleicht war er ja auch vorher schon mal hier
und hat sich hier angemeldet." *)
Anm.: Karl-Josef Schäfer (Liste Nr. 32) wurde vermutlich auf der
Flucht aus der Gefangenschaft erschossen, da der Krieg 1946 ja bereits
beendet war. Zur Verfügung gestellt von Helmut Bach.
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Nährmittelkarte
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Je
knapper die Lebensmittel in der Kriegszeit wurden, um so mehr mussten
sie eingeteilt werden. So kam es, dass einzelne Lebensmittelgruppen,
hier die Nährmittel, nur noch auf Vorlage von Marken zu haben
waren (ein Kaufpreis in Geld musste zusätzlich entrichtet werden).
Kartoffeln, Obst und Gemüse wurden zunächst noch frei verkauft. Die "Einheitskarte" wurde bald ergänzt
oder ersetzt durch unterschiedliche Karten. Ab Ende 1939 gab es Karten für
Schwer(st)arbeiter und für Lang- und Nachtarbeiter. Es gab Brot-, Fleisch-, Fett-, Eier-, Marmelade-
und Zuckerkarten. Außerdem wurden unterschiedliche Karten für Kleinst- und Kleinkinder, für Kinder bis zu sechs Jahre, für Jugendliche und Erwachsene ausgeteilt. Da
sich die Landbevölkerung zumindest teilweise selbst versorgen konnte, erhielt sie
geringere Rationen. Zur Verfügung gestellt von Konrad Frank,
Immendorf
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Ausweis
aus der Zeit der französischen Besatzung
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Der vorliegende Ausweis
aus der französischen Besatzungszeit nach dem 1. Weltkrieg gehörte Lorenz Neis, der später
in
Immendorf lange ein Lebensmittelgeschäft führte. Zur Verfügung
gestellt von Reinhold und Annemie Neis, Immendorf.
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Soldbuch
der Wehrmacht
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Dieses
Soldbuch aus den 1930er/40er Jahren gehörte ebenfalls Lorenz Neis.
Ein Soldbuch diente gleichzeitig auch als Personalausweis. Es enthielt Angaben
über die jeweilige Person, sowie Informationen über Impfungen
oder Brillenstärke. Es informierte über den zugewiesenen Truppenteil
und war Nachweis über Sold, ausgegebene Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke,
Waffen und Gerät, Auszeichnungen, Beurlaubungen und Lazarettaufenthalte.
Es enthielt auch die Anschriften der nächsten lebenden Angehörigen.
Zur Verfügung
gestellt von Reinhold und Annemie Neis, Idf.
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