Was in keine "Schublade" passt ...
erstellt:
Mo., 15.02.2016
geändert: 29.02.2016
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Zu
diesem ganz besonderen Kästchen schickt Helmut Bach, aus Immendorf
stammender Enkel des Modellschreiners Johann Eibel, folgende kleine
Geschichte: |
Feldpost-Päckchen
wurden grammgenau gewogen, so dass ihr Inhalt oft von den Lieben
in der Heimat "maßgeschneidert" wurde. Dieses Päckchen
pendelte zwischen der Immendorfer Familie Eibel und ihrem Sohn Johann
an der russischen Front hin und her. Johann Eibel jun. wurde nach
dem Krieg vermisst und kehrte nie wieder heim, so dass man davon
ausgehen muss, dass er gefallen oder in der Gefangenschaft gestorben
ist. |
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Die o. a. beiden Kriegsopfer-Listen
schickt ebenfalls Helmut Bach mit folgendem Kommentar: |
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Je
knapper die Lebensmittel in der Kriegszeit wurden, um so mehr mussten
sie eingeteilt werden. So kam es, dass einzelne Lebensmittelgruppen,
hier die Nährmittel, nur noch auf Vorlage von Marken zu haben
waren (ein Kaufpreis in Geld musste zusätzlich entrichtet werden).
Kartoffeln, Obst und Gemüse wurden zunächst noch frei verkauft. Die "Einheitskarte" wurde bald ergänzt
oder ersetzt durch unterschiedliche Karten. Ab Ende 1939 gab es Karten für
Schwer(st)arbeiter und für Lang- und Nachtarbeiter. Es gab Brot-, Fleisch-, Fett-, Eier-, Marmelade-
und Zuckerkarten. Außerdem wurden unterschiedliche Karten für Kleinst- und Kleinkinder, für Kinder bis zu sechs Jahre, für Jugendliche und Erwachsene ausgeteilt. Da
sich die Landbevölkerung zumindest teilweise selbst versorgen konnte, erhielt sie
geringere Rationen. |
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Der vorliegende Ausweis
aus der französischen Besatzungszeit nach dem 1. Weltkrieg gehörte Lorenz Neis, der später
in
Immendorf lange ein Lebensmittelgeschäft führte. |
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Dieses
Soldbuch aus den 1930er/40er Jahren gehörte ebenfalls Lorenz Neis.
Ein Soldbuch diente gleichzeitig auch als Personalausweis. Es enthielt Angaben
über die jeweilige Person, sowie Informationen über Impfungen
oder Brillenstärke. Es informierte über den zugewiesenen Truppenteil
und war Nachweis über Sold, ausgegebene Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke,
Waffen und Gerät, Auszeichnungen, Beurlaubungen und Lazarettaufenthalte.
Es enthielt auch die Anschriften der nächsten lebenden Angehörigen.
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