Was in keine "Schublade" passt ...

erstellt: Mo., 15.02.2016
geändert: 29.02.2016
 


Feldpostkästchen zur russischen Front im 2. Weltkrieg

Zu diesem ganz besonderen Kästchen schickt Helmut Bach, aus Immendorf stammender Enkel des Modellschreiners Johann Eibel, folgende kleine Geschichte:
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Dieses Kästchen hat mein Opa extra leicht nach den zugelassenen Maßen für die Feldpost gezimmert. Es pendelte zwischen Immendorf und Russland und enthielt auf dem Weg dorthin z. B. eingemachtes Kaninchenfleisch, vor allem aber auch Mini-Brote, die die Mutter für ihren Sohn gebacken hatte - Nahrung für die Seele! Außen stehen die Immendorfer Adresse der Familie und die Feldpostnummer des Sohnes drauf, innen steht in Sütterlin geschrieben: "Guten Appetit! Vater"

Feldpost-Päckchen wurden grammgenau gewogen, so dass ihr Inhalt oft von den Lieben in der Heimat "maßgeschneidert" wurde. Dieses Päckchen pendelte zwischen der Immendorfer Familie Eibel und ihrem Sohn Johann an der russischen Front hin und her. Johann Eibel jun. wurde nach dem Krieg vermisst und kehrte nie wieder heim, so dass man davon ausgehen muss, dass er gefallen oder in der Gefangenschaft gestorben ist.
Er war eines von vielen Opfern (s. u.) auch aus Arenberg und Immendorf - und wie alle, eines zuviel!
Zur Verfügung gestellt von Helmut Bach


 
Liste der Kriegsopfer aus Immendorf


 

 

 

 

 


 

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Die o. a. beiden Kriegsopfer-Listen schickt ebenfalls Helmut Bach mit folgendem Kommentar:
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Die Liste stammt aus dem Nachlass meines Opas (Anm.: Johann Eibel, nach dem 2. Weltkrieg der erste demokratisch gewählte Bürgermeister von Immendorf / Red.). Es ist ein maschinengeschriebenes Original. Dem Papier nach könnte sie Mitte der 50er für ihn geschrieben worden sein, später haben die Eibels z. B. für die Schreinerei weißes Papier verwendet. Geschrieben hat sie vermutlich meine Mutter, die auch sonst seine Schreibarbeiten übernommen hat (Anm.: d. i. Gertrud Bach geb. Eibel, Tochter von Joh. Eibel / Red.). Möglicherweise hat er sie noch für sein Amt gebraucht. Ich halte sie für offiziell, auch wenn Georg Knittel von Hermannstadt / Mittelschlesien aus in den Krieg gezogen sein dürfte. Die alte Frau Knittel geb. Ant hat ihn wohl angegeben. Vielleicht war er ja auch vorher schon mal hier und hat sich hier angemeldet."
*) Anm.: Karl-Josef Schäfer (Liste Nr. 32) wurde vermutlich auf der Flucht aus der Gefangenschaft erschossen, da der Krieg 1946 ja bereits beendet war.
Zur Verfügung gestellt von Helmut Bach.

 
Nährmittelkarte

Je knapper die Lebensmittel in der Kriegszeit wurden, um so mehr mussten sie eingeteilt werden. So kam es, dass einzelne Lebensmittelgruppen, hier die Nährmittel, nur noch auf Vorlage von Marken zu haben waren (ein Kaufpreis in Geld musste zusätzlich entrichtet werden). Kartoffeln, Obst und Gemüse wurden zunächst noch frei verkauft. Die "Einheitskarte" wurde bald ergänzt oder ersetzt durch unterschiedliche Karten. Ab Ende 1939 gab es Karten für Schwer(st)arbeiter und für Lang- und Nachtarbeiter. Es gab Brot-, Fleisch-, Fett-, Eier-, Marmelade- und Zuckerkarten. Außerdem wurden unterschiedliche Karten für Kleinst- und Kleinkinder, für Kinder bis zu sechs Jahre, für Jugendliche und Erwachsene ausgeteilt. Da sich die Landbevölkerung zumindest teilweise selbst versorgen konnte, erhielt sie geringere Rationen.
Zur Verfügung gestellt von Konrad Frank, Immendorf


 Ausweis aus der Zeit der französischen Besatzung

Der vorliegende Ausweis aus der französischen Besatzungszeit nach dem 1. Weltkrieg gehörte Lorenz Neis, der später in Immendorf lange ein Lebensmittelgeschäft führte.
Zur Verfügung gestellt von Reinhold und Annemie Neis, Immendorf. 


 
Soldbuch der Wehrmacht

Dieses Soldbuch aus den 1930er/40er Jahren gehörte ebenfalls Lorenz Neis. Ein Soldbuch diente gleichzeitig auch als Personalausweis. Es enthielt Angaben über die jeweilige Person, sowie Informationen über Impfungen oder Brillenstärke. Es informierte über den zugewiesenen Truppenteil und war Nachweis über Sold, ausgegebene Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke, Waffen und Gerät, Auszeichnungen, Beurlaubungen und Lazarettaufenthalte. Es enthielt auch die Anschriften der nächsten lebenden Angehörigen.
Zur Verfügung gestellt von Reinhold und Annemie Neis, Idf.