Glaubensleben - Kirche - Religiöses Leben - Devotionalien

erstellt: Di., 04.08.2015
geändert: Di., 17.07.2016
 


Der Herrgottswinkel

Von alters her und bis ins 20. Jahrhundert war in vielen katholischen Haushalten der Herrgottswinkel in einer Ecke der Küche oder des Wohnzimmers, der "guten Stube", untergebracht. Er bestand meist aus einem Kruzifix oder einer Madonnenfigur, manchmal auch aus dem Bildnis eines besonders verehrten Heiligen, z. B. dem Namenspatron. Der Herrgottswinkel wurde oft mit Kerzen und/oder Blumen geschmückt. Um ihn versammelte sich früher die Familie zum gemeinsamen Gebet. Besonders im Monat Mai gehörte die Andacht der Gottesmutter Maria, der in dieser Zeit ein "Maialtärchen" mit Blumen geschmückt wurde.   Foto zur Verfügunggestellt von Wilfried Mohr.


 Zusammenklappbarer Reisealtar aus dem 19. Jahrhundert

Ein kleiner Reisealtar aus dem 19. Jh. mit einem in Silber geriebenen Bildnis von "Notre Dame de Lourdes" zwischen den Beschreibungen der Marienerscheinungen des Jahres 1858 zeigt, wie populär in dieser Zeit großen Elends, aber auch großer Volksfrömmigkeit, die Erscheinungen in Lourdes waren. In vielen Orten (auch in Arenberg!) entstanden Lourdes-Grotten oder -Kapellen und durch die Dokumentation und Publikation der ersten Wunder von Lourdes wuchs die Popularität der Lourdes-Madonna stark.
Foto zur Verfügung gestellt von Margret Biemer.


 Fronleichnamsprozession in Arenberg 1958

Fronleichnam ist seit dem 13./14. Jh. eines der Hochfeste der kath. Kirche. Es wird 60 Tage nach Ostern feierlich mit einer Sakramentsprozession begangen. An vier Hauptaltären wird mit der geweihten Hostie in der Monstranz der Segen für den Ort in alle Himmelsrichtungen gespendet. Noch bis weit ins 20. Jh. hinein wurden zu diesem Anlass die Häuser feierlich mit Fahnen und Maichen (= kl. Birken) geschmückt und die Straßen, durch die das Allerheiligste getragen wurde, mit Blumen bestreut. Das Foto entstand im Jahre 1958 in Arenberg an "Coßmanns Eck". Der Prozessionsweg führte von der Pfarrkirche aus in die Silberstraße zu den Hauptaltären bei den Höfen Weber und (Linden-)Knopp, kehrte dort um und bog am Gasthaus "Roter Hahn" in die Pfarrer-Kraus-Str., hinunter zum 3. Hauptaltar am Kinderheim ab. Von dort ging es wieder zurück - vorbei am 4. Hauptaltar an "Coßmanns Eck" - in die Pfarrkirche. Der Prozessionsweg wurde immer wieder einmal verändert, insbesondere, als das Baugebiet "Auf dem Forst" entstand. Vorher - in der Zeit des 3. Reiches - gab es sogar vorübergehend eine Beschränkung für die Prozession auf das unmittelbar um die Pfarrkirche gelegene kircheneigene Gelände. Nach den Kriegsjahren durfte dann die feierliche Prozession mit der Sakramentsgruppe, der Musikkapelle von Immendorf (die Arenberger Pfarrmusikkapelle kam etwas später erst dazu), etwa sieben Fahnenabordnungen, dem Kirchenchor, den Kommunionkindern, der großen Schwesternschar aus dem Kloster Arenberg, allen Schulkindern, sowie den allermeisten Frauen und Männern des Ortes (zu dieser Zeit gab es nur wenige evangelische Mitbürger) wieder durch alle Straßen von Arenberg gehen. 


 Kirmesprozession in Immendorf - Altar an der alten Marienkapelle (heute Ringstraße 32)

Die alljährliche Sakramentsprozession am Kirmessonntag in Immendorf ist schon sehr alt. Man sagt, sie sei eine Stiftung der ehemaligen Herren von Helfenstein, die die Pfarrei Arenberg und Immendorf gegründet haben. Der Ablauf der Prozession gleicht dem an Fronleichnam, und über lange Jahre war auch am Sonntag nach Fronleichnam die Immendorfer Kirmes. Das Dorf war also sowohl für die Kirmes als auch für die Prozession feierlich hergerichtet: Es gab festlich mit Fahnen und kleinen Hausaltärchen geschmückte Häuser, Girlanden aus kleinen Fähnchen und/oder gebundenem Tannengrün mit Rosen aus Krepppapier, hunderte von "Maien" (= kl. Birken) zierten den Prozessionsweg durch das ganze Dorf, die Straßen waren frisch gekehrt und mit Blumen und Farnkraut bestreut. An vier markanten Plätzen standen jeweils Hauptaltäre, an denen der Priester feierlich mit der Monstranz den Segen spendete. Alles was Beine hatte, nahm an der Prozession teil: Priester (mehrere), alle verfügbaren Ministranten, Musikverein(e), Kirchenchor, Klosterschwestern, Kommunionkinder, Schulkinder, Männer und Frauen bildeten eine lange Prozession nach einer vorgegebenen Prozessionsordnung. Den "Himmel" (Baldachin für das Sakrament) trugen die vier jüngst verheirateten Bräutigame, und Mitglieder des Kirchenvorstandes hielten zu beiden Seiten den Chormantel des Priesters, der die Monstranz eine Etappe weit durch den Ort trug. Das hier abgebildete historische Foto zeigt den Hauptaltar an der Kapelle der unbefleckten Empfängnis auf dem heutigen Grundstück Ringstraße 32. Er ist geschmückt mit einer großen  Figurengruppe der heiligen Familie, die sonst die alte Immendorfer St. Erasmus-Kapelle auf dem Dorfplatz zierte. (unten weiter)


 Kirmesprozession in Immendorf - Prozessionsaltar an "Neise Eck"

Ein weiterer Hauptaltar stand (und steht immer noch) an der Kreuzung "Neise Eck". Von dem einst so festlich (s. o.) geschmückten Dorf konnte sich leider nur ein Teil des Fahnenschmucks der Häuser in unsere Zeit hinüber retten. Die Blumenteppiche entlang des gesamten Prozessionsweges mussten dem Verkehr weichen und auch die Böllerschüsse aus "Katzenköpfen", die früher bei jedem Segen bis weit in die Nachbardörfer zu hören waren, wurden aus Gründen der Sicherheit verboten. Gott sei Dank erklingen aber immer noch die vom Musikverein "In Treue fest" Immendorf, der Arenberger Pfarrmusikkapelle und dem Kirchenchor feierlich intonierten Prozessions- und Segenslieder durch das Dorf, wenn mit der Prozession die Immendorfer Kirmes feierlich beginnt.  (Foto: Wilfried Mohr)


 Kirmesprozession in Immendorf - Hausaltärchen bei Familie Rosenbach

Eines der wenigen Andenken an frühere Zeiten stellt dieser auch heute noch liebevoll geschmückte Hausaltar am Haus Rosenbach in der Ringstraße dar. Früher (noch bis in die 1960er Jahre) war es durchaus üblich, sein Haus mit einem oder mehreren Hausaltären für die Prozession zu schmücken. Eingänge, Treppen und Fensterbänke boten reichlich Gelegenheit, Bilder oder Figuren der jeweiligen häuslichen Schutzpatrone und     -patroninnen auf kleinen Altärchen auszustellen und durch das in der Prozession vorüber getragene Sakrament der Eucharistie jedes Jahr neu segnen zu lassen.                (Foto: Wilfried Mohr)


 Das Alexanderglöckchen

 
So könnte es heute noch aussehen, das Alexanderglöckchen im Dachreiter der Herz-Jesu-Grotte im Erlösergarten der Pfarrer-Kraus-Anlagen. Pfarrer Kraus beschreibt es persönlich als "Geschenk des Herrn Fürsten Ludwig von Sayn-Wittgenstein zu Sayn", und sagte dazu in seinen Beschreibungen der Anlagen: "Auf dem Dache erhebt sich ein Thürmchen mit einer Glocke, welche beim Gottesdienste an dieser Grotte sowie in der Herz-Jesu- und Erlösungskapelle, geläutet wird; bei Segnung derselben am 10. Mai 1854 vertrat Prinz Alexander von Sayn-Wittgenstein Pathenstelle." Das Glöckchen wurde also nach seinem damals 7-jährigen "Taufpaten" benannt. Dessen Mutter, die Fürstin Leonille, war wohl mit der zu der Zeit in Koblenz lebenden preußischen Kronprinzessin Augusta (spätere Kaiserin) befreundet. Uns so, wie diese vielen ihrer hochwohlgeborenen Freunde und Bekannten die noch im Bau befindlichen Arenberger Anlagen als Ziel wohlwollender Spenden empfahl, tat sie es sicher auch bei ihrer Freundin, der Sayner Fürstin Leonille. Pfarrer Kraus konnte durch Augustas Vermittlung auf viele wertvolle Sachspenden zählen. Das Alexanderglöckchen hängt leider schon lange nicht mehr in jenem kleinen Dachreiter der Herz-Jesu-Grotte. Man hat es wohl vor möglichen Metalldieben schützen wollen.
Das vorliegende Foto wurde kunstvoll montiert von Wilfried Mohr und dankenswerterweise zur Verfügung gestellt.

 


 Immendorfer „Heiligenhäuschen“ im Fuhrweg ("Wingert") I


Die beiden Immendorfer Johann Barz (1877-1955) und Gottfried Müller waren wohl die (Wieder-) Erbauer des „Heiligenhäuschens“, das 1909 - so die Angabe eines ehemals eingemauerten Steins mit dieser Jahreszahl - ganz am Ende des Fuhrwegs in den Feldern steht. Nach der Veröffentlichung von Heinz Schüler, "Wegekreuze und Heiligenhäuschen im Stadtkreis Koblenz", Görres Verlag, 1977, Koblenz, ersetzt dieses 1909 (bei Schüler 1925?) wieder erbaute Heiligenhäuschen ein noch früheres, nach mündlicher Überlieferung Jahrhunderte altes Heiligenhäuschen, das als Erfüllung eines Gelübdes in der Zeit einer Pestepidemie (im 16. Jh.?) errichtet worden sei.  Das eisenumrahmte verwitterte Steinkreuzchen auf dem Dachfirst des 1909 (oder 1925) erbauten Heiligenhäuschens soll noch von dem ersten Heiligenhäuschen her stammen, so Heinz Schüler. Leider ist es seit der mutwilligen Zerstörung 2004 (siehe unten) verloren gegangen. Nach den Erinnerungen von Hilde Mogendorf aus Immendorf wurden bis nach dem 2. Weltkrieg im Marienmonat Mai sonntags abends Maiandachten unter der Leitung von Trauda Prümm an dem Heiligenhäuschen im Fuhrweg gehalten, bei denen um den Schutz der Gottesmutter für das Dorf und die Felder gebetet wurde. Auch Bittprozessionen sollen das Heiligenhäuschen zum Ziel gehabt haben.  


Immendorfer „Heiligenhäuschen“ im Fuhrweg ("Wingert") II
 


In der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2004 wurde das Heiligenhäuschen mit einem Minibagger mutwillig zerstört (siehe Foto). Weder Gründe hierfür noch der oder die Täter konnten ermittelt werden. Doch mit viel Liebe und großer Detailtreue bauten es Immendorfer Männer unentgeltlich wieder auf. Unter der Bauleitung von Helmut Schäfer waren am Wiederaufbaubeteiligt: Berthold Klas, Kurt Scherhag, Edmund und Otto Rosenbach, Achim Bernardy, Gerd Schüller, Josef Löhr, Horst Kleisa, Gerd Giefer, Torsten Nell, Winfried Scherhag und Rolf Becker (Gaul). Das Dach deckte die Ehrenbreitsteiner Fa. Jost. Selbst die in den Trümmern liegenden alten Feldbrandsteine wurden gesäubert und wieder verwendet, darunter auch Steine mit den Ritzungen „F.H.“, „1909“ und „O.M.“. Bei der Jahreszahl liegt es nahe, auf das Datum der (Wieder-) Errichtung zu schließen. Für die beiden Buchstabenkombinationen (evtl. Initialen) wurde noch keine Erklärung gefunden. Am 07. Nov. 2004 konnte Pfarrer Eugen Vogt mit Unterstützung des Immendorfer Musikvereins „In Treue fest“ und unter großer Beteiligung der Bevölkerung das Heiligenhäuschen im Wingert wieder einsegnen. Seitdem steht es in alter Schönheit, gehegt und gepflegt von der Enkelin des Erbauers, Marita Schneider (geb. Barz) und von Berthold Klas, die sich beide seit Jahren um den Blumenschmuck und die Außenanlage kümmern.                                                                       Fotos: Berthold Klas


Heiligenhäuschen in den Siebenmorgen in Arenberg


(...) So wurde 1897 in der Flur "Am Siebenmorgen"  von der Wwe. Stein zu Arenberg ein Heiligenhäuschen gestiftet, das im Stile der Kraus'schen Anlagen aus Lavakrotzen erbaut wurde. Als 1939 die Landstraße erweitert werden musste (gemeint ist eher 1934 zur Saarkundgebung auf der Festung / Red.), wurde das alte Heiligenhäuschen abgerissen. An seiner Stelle erbaute man das jetzige aus Bruchsteinen. Die Jahreszahl 1897 weist auf die alte Stiftung hin. (...) Die geräumige Nische enthält eine geschmackvolle Terrakotta-Madonna, die eine der üblichen und wenig kunstvollen Figuren des segnenden Jesus verdeckt. (...) Aus Heinz Schüler, Wegekreuze und Heiligenhäuschen im Stadtkreis Koblenz, Görres Verlag Koblenz 1977. Eigentümer war lange die Familie Berg aus Arzheim, deren Erben, Fam. Richardt-Hetzel aus Arenberg das Heiligenhäuschen bei der Erschließung des nahen Gewerbegebietes an die Stadt Koblenz verkaufte.         Foto: Wilfried Mohr
 


 Krippe in Immendorf

Die Tradition, in der Weihnachtszeit Krippen aufzustellen, ist schon alt. In Immendorf hatten Konny und Edith Sauer sich vor Jahren einen ganz besonderen Wunsch erfüllt: Sie wollten eine lebensgroße Krippe vor ihrem Wohnhaus haben und machten damit auch vielen Immendorfern, besonders den Kindern, eine große Freude. Das Ehepaar Sauer griff damit auf eine ebenfalls schon alte Tradition zurück, denn früher war es üblich, dass man sich in der Weihnachtszeit die Krippen in der Nachbarschaft anschauen ging. Das war natürlich Ansporn auch für die Krippenbauer, denn es ging natürlich darum, zu sehen, wer das schönste Krippchen hatte. Moos als weiche Unterlage wurde bereits oft in den Sommermonaten gesammelt und getrocknet. Ställe oder Grotten wurden aus allen möglichen Materialien gebaut oder geschnitzt und ganze Landschaften entworfen, in denen die Hirten ihre Schafe hüteten und die Botschaft des Weihnachtsengels empfingen. Manchmal gab es findige Bastler, die flackernde Feuerstellen und plätschernde Wasserläufe in ihre Krippen einbauten. Und am 6. Januar gesellten sich dann auch noch die Hl. drei Könige mit Gefolge und Kamel zur Heiligen Familie im Stall von Bethlehem, der selbstverständlich auch Ochs und Esel beherbergte. Je detailreicher die Krippe, desto mehr gab es zu sehen und zu staunen. Ein schöner Brauch, der auch das Miteinander der Dorfgemeinschaft förderte.
Die abgebildete Krippe aus der Immendorfer Ringstraße wurde zur Verfügung gestellt von Edith Sauer. Foto: Herbert Scholtes.


 Schutzengel (19. Jh.)


Schutzengel- Darstellungen wurden Ausgangs des 19. Jahrhunderts beliebt, auch wenn der Glaube an einen ganz persönlichen Schutzengel bereits im 16. Jh. erwähnt wird, stoßen Darstellungen wie die abgebildete Schutzengel-Figur mit Kind in der Zeit der Romantik auf besonders großen Widerhall. Figuren dieser Art wurden in häuslichen Andachtswinkeln ebenso ausgestellt wie bei der jährlichen Fronleichnamsprozession, wo Heiligen- oder Engelbilder oder –figuren als kleine Hausaltäre in Fensternischen oder auf Treppenstufen aufgebaut und durch das Vorübertragen des Allerheiligsten alljährlich neu gesegnet wurden. 


 Versehlampe


Wenn sich der Pfarrer früher auf den Weg zu einem Sterbenden machte, begleitete ihn i. d. R. ein Messner/Messdiener mit der Versehlampe. Deren Licht war Symbol für das Osterlicht, darüber gab es aber auch eine kleine Glocke, die auf dem Weg zum Haus des Sterbenden klingelte und der Gemeinde anzeigte, dass jemand mit den Sterbesakramenten (auch „letzte Ölung“, heute: Krankensalbung) versehen wurde. 


Kruzifix nach gotischer Art 


Im überwiegend katholischen Rheinland gab es früher keine Wohnung, in der nicht mindestens ein Kruzifix an der Wand hing, oft mit geweihten „Palmen“ (Buxzweigen) von Palmsonntag geschmückt. Auch Schulen, Kindergärten, Werkstätten, Amtsstuben und andere Räumlichkeiten waren ganz selbstverständlich mit Kruzifixen ausgestattet. Sie waren Andachtsplätze für die Familie und von ihnen sollte Segen für Haus und Hof aus gehen. Es gab für unterschiedliche Zwecke diverse spezielle Kruzifixe, z. B. Sterbekreuze zur Aufstellung am Bett für die Erteilung der „letzten Ölung“ (heute Krankensalbung) an einen Sterbenden. Mädchen erhielten zum Fest der 1. hl. Kommunion ein Umhängekreuzchen, manchmal aus Gold oder Silber, oft ein Patengeschenk an das Kommunionkind.


Gerahmtes Kreuz mit gewölbtem Glas 


Beschreibung wie vor. Kreuze gab es in allen möglichen Varianten, für verschiedenste Anlässe und aus unterschiedlichsten Materialien. Diese Art der Darstellung des Gekreuzigten entspricht eher der des Barock. In dieser Zeit wurde der Lendenschurz vielfach geschlungen dargestellt, oft sogar wie vom Wind bewegt.  


"Der Schott" und andere Gebetbücher


Unter dem Titel "Das Messbuch der heiligen Kirche" gab Benediktinerpater Anselm Schott 1884 die wesentlichen Texte des Messbuches der röm.-kath. Kirche in einer verkleinerten Form mit deutscher Übersetzung der lateinischen Texte und Erklärungen zur Liturgie des Kirchenjahres heraus. Der „Schott“, wie das Buch bald genannt wurde, sollte Laien eine bewusstere Mitfeier der Heiligen Messe und des Kirchenjahres ermöglichen. Sehr verbreitet war der "Volks-Schott", der die Messtexte für die Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres enthielt. Insbesondere die Jungen wurden mit dem Schott auch auf eine mögliche Funktion als Messdiener vorbereitet. In dem abgebildeten Expl. findet sich noch eine Widmung für ein Kommunionkind im Jahr 1942.


 Messbuch, Missale Romanum


Es regelt die liturgische Ordnung der Messfeier und enthält in der hier abgebildeten  alten Form alle Texte der kath. Messfeier in lateinischer Sprache. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil wird die Messe i. d. R. (mit wenigen Ausnahmen) in den jeweiligen Landessprachen gefeiert. Entsprechend wurden auch die Messbücher in die Landessprachen übersetzt und werden von Zeit zu Zeit überarbeitet.  


 Herz-Jesu-Figur


Die Herz-Jesu-Figur  dürfte aus dem späten 19. Jh. stammen. Figuren dieser Art standen an vielen Hausaltären und wurden z. B. bei Fronleichnamspro- zessionen auch am Prozessionsweg an einem kleinen Altärchen ausgestellt. Die Herz-Jesu- Bewegung erhielt im späten 19. Jh. im Zuge der Romantik und im Stile der Nazarener neuen Auftrieb. In diese Zeit hinein fällt auch die Entstehung der Arenberger Pfarrer-Kraus-Anlagen, deren Figurenschmuck ähnlicher Art ist. 


Schlafzimmerbild aus Omas Zeit 


Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts kamen großformatige Schlafzimmerbilder („Handtuchformat“) mit Heiligen- oder Engelmotiven groß in Mode. Die Bilder, meist Drucke im Stil nazarenischer Malerei zeugen vom tiefen Volksglauben ihrer Zeit und waren in den Schlafzimmern christlicher Haushalte weit verbreitet. Das abgebildete Motiv stellt Maria mit dem Jesus-Knaben in einer Landschaft dar und zeigt darüber hinaus einige Attribute der Gottesmutter, die Lilie als Zeichen der Reinheit und die Rose als Königin der Blumen und damit Zeichen der Himmelskönigin. 


 St. Nikolaus-Tonrelief


Zum 70-jährigen Jubiläum der Kirchenweihe der Pfarrkirche St. Nikolaus ließ Pfarrer Matthias Joas ein Tonrelief zum Andenken an dieses Fest in großer Stückzahl brennen. Die Tonreliefs hingen früher in vielen Haushalten und man darf davon ausgehen, dass die Einnahmen aus dem Verkauf dieser Reliefs einem der vielen Bauprojekte von Pfarrer Joas zufloss. 


 Mahnung des scheidenden Pfarrers Joas


Zum 40. Priesterjubiläum und nach 19-jährigem Wirken in Arenberg lässt Pfarrer Matthias Joas ein Andenkenbildchen zur Einlage in das Gebetbuch seiner Pfarrkinder machen, in dem er auf wesentliche von ihm initiierte Projekte hinweist.
Darüber hinaus sind als seine Ergänzungen bekannt: Die Errichtung der Judasgrotte und der Figurengruppe Adam, Eva und Kain im Erlösergarten der Arenberger Pfarrer-Kraus-Anlagen.

Zur Verfügung gestellt von Maria Böhm, Immendorf.