Goebbels,

Paul Joseph, Politiker, *Rheydt (heute zu Mönchengladbach gehörend) 29.10. 1897, (Selbstmord) Berlin 1.5.1945; schloß sich 1924 der NSDAP an, zeitweise Anhänger von G. Strasser, wurde Schriftleiter an national-sozialistischen Zeitungen, 1926 Gauleiter von Berlin-Brandenburg, 1928 Mitglied des Reichstages 1929 Reichspropagandaleiter; beherrschte ab 1933 das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (seit März 1933) und als Vorsitzender der Reichskulturkammer (seit Herbst 1933) durch Gleichschaltung aller Massenmedien weitestgehend das geistige und kulturelle Leben. Gestützt auf einen von ihm aufgebauten Propagandaapparat, trat Goebbels mit demagogischer Rhetorik als Verfechter der national-sozialistischen Ideologie und ihres Führerkults hervor. Höhepunkt: war die Rede im Berliner Sportpalast am 18.2.1943, Aufruf zum "totalen Krieg" (Wollt ihr den totalen Krieg?). Im November 1938 war er maßgeblich an der Inszenierung der Judenpogrome Reichspogromnacht beteiligt. Nach dem 20.7.1944 "war er Reichsbevollmächtigter für den totalen Kriegseinsatz" und "Stadtpräsident" von Berlin. Am 29.4.1945 bestimmte ihn Hitler zu seinem Nachfolger als Reichskanzler. Neben Hitler und Heinrich Himmler war Goebbels einer der Hauptverantwortlichen für die national-sozialistischen Verbrechen. -1990 und 1992 wurden bisher unbekannte Teile seiner Tagebücher (1948, 1960 und 1977 als Fragmente herausgegeben.) entdeckt und publiziert.