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Die Kastelle im Einzelnen:
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RHEINBROHL: Kleinkastel
aus Stein am Limesbeginn, Grundfläche 700 qm
durch Kiesabbau vollständig zerstört.
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FORSTHOFWEG: Kleinkastell
aus Holz, 700 qm Wall und Graben als flache
Spuren erhalten.
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NIEDERBIEBER: Kastell aus
Stein, 52.000 qm, erbaut nach 185 n. Chr., als
Besatzung bekannt der Numerus
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Exploratorum Germanicorum Divitiensium und der Numerus
Brittonum; Ende um 260 n. Chr.; von Wohnhäusern
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des Stadtteils Neuwied-Niederbieber überbaut, keine
obertägig sichtbaren Spuren.
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HEDDESDORF: Kastell aus
Stein, 28.000 qm, Vorgängerkastell von
Niederbieber (Ablösezeitpunkt unbekannt). Als Besatzung
bekannt seit Ende des 1. Jahrhundert n. Chr. die Cohors
XXVI Voluntariorum civium Romanorum und ab Mitte oder
zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. die Cohors
Hispanorum equitata; von Wohnhäusern des Stadtteils
Neuwied-Heddesdorf überbaut, keine obertägig sichtbaren
Spuren.
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HEIMBACH: Kleinkastell aus
Holz; keine obertägig sichtbaren Spuren.
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ANHAUSEN: Kleinkastell;
ältere Anlage 1700 qm, spätere Anlage 680 qm
Grabungsspuren, Restspuren (ausführliche Beschreibung des Castells
am Ende des Beitrags).
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BENDORF: Mehrere Kastelle
aus Holz aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr.
Als Besatzung bekannt die Cohors 1 Thracum (96 n. Chr.);
Ende wahrscheinlich schon im ersten Viertel des zweiten
Jahrhunderts; Lage zwischen Ortskern Bendorf und Rhein,
keine obertägig sichtbaren Spuren.
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FEHRBACH: Kleinkastell aus
Stein, 700 qm, als Besatzung bekannt eine
abkommandierte Abteilung der
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Cohors VII Raetorum equitata (Kastell Niederberg); keine
obertägig sichtbaren Spuren.
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HILLSCHEID: Kleinkastell
aus Stein, 1.600 qm mit später eingebautem
kleineren Steinkastell von 300 qm geringe
Grabungsspuren.
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ARZBACH: Kastell aus
Stein, 7.000 qm, Funde seit Wechsel 1. auf 2.
Jahrhundert n. Chr., Ende um 260 n. Chr.; Überbauung durch
Kirche (Kastellbad), Wohnhäuser und Altersheim; keine obertägig sichtbaren Spuren.
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NIEDERBERG. Kastell aus
Stein, 28.000 qm, weit vom Limes entfernt auf
einem Plateau gegenüber der Moselmündung; Bau Ende des 1.
Jahrhunderts n. Chr. Ende um 260 n. Chr.; bekannte
Besatzung Cohors VII Raetorum equitata (sie wurde
aufgerieben, als sie dem Kastell Niederbieber zu Hilfe
kam); überbaut, keine obertägig sichtbaren Spuren.
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BAD EMS 1. Kastell aus
Stein rechts der Lahn, rund 13.000 qm Bau etwa
Anfang 2. Jahrhundert n. Chr. Vom Qrtskern Dorf-Ems mit
Martinskirche überbaut, keine obertägig sichtbaren Spuren.
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BAD EMS 2. Kleinkastell
aus Stein links der Lahm dicht am Limes ("Auf der Schanz"),
4.500 qm überbaut, keine obertägig sichtbaren
Spuren.
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BECHELN. Kleinkastell aus
Stein, 500 qm, Grabungsspuren.
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MARIENFELS. Zwei Kastelle
aus Holz; älteres 10.000 qm, jüngeres (?)‚ Bau
Anfang 2. Jahrhundert n. Chr., überbaut, keine sichtbaren
Spuren; Kastellbad-Reste als flacher Schutthügel.
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HUNZEL. Kastell aus Stein
als Nachfolgekastell für Marienfels, 7.000 qm
landwirtschaftlich genutzte Fläche, keine obertägig
sichtbaren Spuren.
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POHL. Kleinkastell; keine
eindeutigen Grabungsergebnisse, keine obertägig sichtbaren
Spuren. -
- >>Nachtrag zu Klaus Deinaß: Im Juni 2007 wurde der Förderkreis Limeskastell Pohl e. V. gegründet.,
der sich die Initiierung und Förderung von Projekten, Aktionen, Veranstaltungen und Publikationen rund um das UNESCO-Weltkulturerbe Limes im Raum Nassau, Nastätten und Katzenelnbogen zum Ziel gesetzt
hat. Diesem Verein verdankt Pohl – etwas versetzt vom historischen Standort – eine spekulative Rekonstruktion auf Grundlage der Befundpläne.
Diese sehenswerte Rekonstruktion kann besichtigt werden.
Info hierzu: www.limeskastell-pohl.de (Red.)<<
PFARRHOFEN. Kleinkastell
aus Stein, 1.500 qm Umwehrung noch gut erkennbar
(scharfe rechtwinklige Ecken an Stelle der üblichen
runden). -
HOLZHAUSEN. Kastell aus
Stein, 14.000 qm, Bau letztes Viertel 2.
Jahrhundert; als Besatzungen bekannt die dohors II
Antoninia Treverorum (Anfang 2. Jahrhundert), später die
dohors II Severiana Treverorum (zweites Viertel 2.
Jahrhundert). Kleinstes Infanterie-Kohorten-Kastell am
obergermanischen Limes und eines der besterhaltenen
Kastelle mit konservierten Grundmauern.
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DÖRSTERBERG. Kleinkastell
aus Holz und Stein, 500 qm später aus Stein, 300
qm geringe Spuren.
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KEMEL. Kastell aus Stein,
7.000 qm vom Qrtskern überbaut, keine obertägig
sichtbaren Spuren.
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ADOLFSECK. Kleinkastell
aus Stein, 400 qm, kaum obertägig sichtbare Spuren.
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ZUGMANTEL. Mehrere
Kastelle, erst als Numerus-, dann als Kohortenkastell.
Erstes Holzkastell Bau kurz nach 90 n. Chr., 7000
qm, zweites Holzkastell als Erweiterung gebaut
erste Hälfte 2. Jahrhundert, 11.000 qm dann
Steinkastell, Bau Mitte 2. Jahrhundert, 17.000
qm zweites Steinkastell, Bau etwa 223 n. Chr.,
21.000 qm. Ende rund 260 n. dhr. Als Besatzungen bekannt
der Numerus Treverorum und später die Cohors 1 Treverorum
equitata. Kleinstes Kastell einer berittenen Kohorte in
Obergermanien. Umwehrung noch gut erkennbar. Bad und
Lagerdorf erforscht, keine obertägig sichtbaren Spuren;
zwei Rundschanzen; in unmittelbarer Nähe rekonstruierter
Limesabschnitt mit Turm, Wall, Graben und Pfahl.
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EICHELGARTEN.
Kleinkastell, 2.500 qm sichtbare Spuren von Wall
und Graben.
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ALTEBURG-HEFTRICH. Kastell
aus Stein, 7.000 qm, Bau Mitte 2. Jahrhundert.
Bestand bis Mitte 3. Jahrhundert n. Chr.; als Besatzung
bekannt der Numerus Cattharensium. Landwirtschaftlich
genutzte Fläche, keine obertägig sichtbaren Spuren.
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MAISEL. Kleinkastell aus
Stein, 700 qm, Bau Mitte 2. Jahrhundert;
sichtbare Spuren der Umwehrung.
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FELDBERG. Kastell aus
Stein, 7.000 qm, Bau Mitte 2. Jahrhundert,
Bestand bis Mitte 3. Jahrhundert n. Chr.; als Besatzung
bekannt Exploratio Halicanensium. In den Grundmauern
ausgezeichnet erhalten. Kastelldorf und Bad erforscht;
keine bzw. geringe sichtbare Spuren.
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ALTES JAGDHAUS.
Kleinkastell aus Stein, 600 qm Umwehrung gut sichtbar.
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SAALBURG. Zunächst zwei
Kleinkastelle aus Holz, 1.000 bzw. 800 qm, mit
evtl. ältesten römischen Bauresten noch aus dem
Chattenkrieg Kaiser Domitians (83/84 - 86 n. Chr.) Um 90 n.
Chr. Holzkastell 7.000 qm. Dann großes Lager,
32.000 qm, aus Holz und Stein, Bau um 135 n.
Chr. Besatzung die Cohors II Raetorum civium Romanorum
equitata. Schließlich in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts
nach Chr. Ersatzbau mit Mauern und Erdrampe Ende um 260 n.
Chr. Einziges rekonstruiertes Limes-Kastell mit
sehenswertem Museum.
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Kastell Anhausen.
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Viele der Kastelle sind bereits von der
Reichs-Limes-Kommission ausgegraben worden. Der
Grabungsbericht über die Arbeit am Kastell Anhausen/Kreis
Neuwied (Auszug aus ORL) soll für alle anderen stehen: Das
Kastell Anhausem nimmt den höchsten und zugleich am
weitesten nach Norden vorgeschobenem Punkt ein, den der
Limes auf seinem Zuge um das Neuwieder Becken berührt. Die
Ruine wurde im Jahre 1893 teilweise ausgegraben. Wiederholt
wurden später noch Nachuntersuchungen vorgenommen. Der Plan ist 1898 und 1899
vervollständigt worden. Es bestand ursprünglich aus einem
rechteckigen Hauptbau von 43,2 m Länge im nordsüdlicher
Richtung und 39,3 m Breite in der Richtung von Osten nach
Westen (also 1700 qm groß), in dessen
Südweststrecke ein besonderer, gleichfalls rechteckiger Bau
abgetrennt war, dessen Außenmal3e 28,7 und 23,6 m (680
qm) betragen. Die gemeinsame Außenmauer beider
und die Trennungsmauern der kleineren und größeren
Abteilung stehen miteinander in Fugenverband und müssen
trotz ihrer verschiedenen Stärke gleichzeitig erbaut worden
sein. Von der äußeren Ringmauer wurden da, wo sie nicht
zugleich die Ummauerung der kleineren Abteilung bildet,
fast nur die Fundamentgruben, auf der Nordseite auch Reste
des Fundaments selbst gefunden. Der zur Umfassung des
kleinen Kastells gehörige Teil der Mauer stand dagegen wie
dessen ganze Umfassung zur Zeit des Beginns der
Ausgrabungen noch reichlich 1 m hoch über dem Boden
aufrecht, und, mach der Menge der abgestürzten Steine zu
schließen, müssen die Mauern mindestens die doppelte Höhe
gehabt haben. Von einer Brustwehr oder von einer Bedeckung
der Mauer hat sich keine Spur erhalten. Sie ist aus
dem in der Nähe brechenden Quarzitschiefer und Grauwacke
ohne Kalkmörtel, aber mit Lehm gut im Verbande gemauert.
Die Stärke der Mauer schwankt zwischen 1,72 und 1,80 m; sie
ruht auf einem etwa 60 cm hohen Fundament, das beiderseits
etwa 45 cm vorspringt. Auf der Nordseite befand sich ein
vom rechteckigen Türmen eingefaßtes Tor mit 4,1 m breitem
Torweg. Die Türme waren 4,65 m lang und 4,00 m breit und
hatten nur 80 bis 90 cm starke Wände, so daß die
Innenräume 2,8 x 2,4 m betrugen. Sie springen nach außen 78
cm weit vor. Das Ganze war vom einem schwachen Spitzgraben
umgeben. Die Ringmauer ist, soweit sie nicht zur Umfassung
der kleineren Abteilung gehört, schon von dem Römern
vollständig abgebrochen und der Graben mit dem Mauerschutt
ausgefüllt worden. An der Südseite ist er noch heute
erkennbar. Auch die kleinere Abteilung war von Norden her
zugänglich. Das 2,7 m breite Tor ist nur von Verstärkungen
der Mauer eingefaßt. Die Trennungsmauern beider Abteilungen
sind ca. 30 cm stärker als die gemeinsame Außenmauer,
zeigen aber keinen Fundamentvorsprung. Ein neuer Graben
wurde um die Nord- und Ostseite der ursprünglichen
Innenabteilung gezogen, der im Bogen aus dem früheren
Ringgraben des Ganzen abzweigt und durch die ehemalige
Ringmauer hindurch gebrochen ist. Auf diese Weise hat man
das ursprüngliche Reduit in ein eigenes, sehr kleines
Kastell umgewandelt. Der jüngere Graben ist auch vor dem
Torweg durchgeführt, muß hier also mit Holz überbrückt
gewesen sein. Ecktürme waren weder im größeren noch im
kleineren Kastell vorhanden. Im Innern des kleinen Kastells
fanden sich vor allem in der Nordwestecke Reste von
Baracken, u. a. eine 5 - 10 cm starke Aschenschicht mit
Kohlen, zahlreichen Knochen und Scherben, und zu oberst
eine ca. 20 cm starke Schicht vom Resten des Lehmbewurfs
der Baracken mit den Abdrücken von Flechtwerk aus dünnen
Zweigen. Im Innern der Baracke konnten ein Herd und andere
Feuerstellen sowie Steinpackungen beobachtet werden, die
vielleicht als Unterlagen für Holzstützen des Daches
gedient haben. Auf ausgedehnte Verwendung von Holz bei
diesen Bauten deuten auch die zahlreichen Nägel
verschiedenster Größe, die sich gefunden haben. In der
Achse des kleinem Kastells befindet sich 8,50 m von der
Südmauer ein viereckiger Brunnen, in dem von 8 m
Tiefe ab Spuren einer Holzverschalung beobachtet wurden. Im
oberen Teil des Brunnens fand sich zwischen
zusammengestürzten Steinen eines Brunnenhauses oder einer
Brunneneinfassung und zusammen mit vielen Scherben, Knochen
und Glas eine Bronzemünze des Commodus. Von dem Mauern des
Kastells reicht der Blick bis zu den Truppenlagern an der
Wied und an der Mündung des Saynbaches, nach Heddesdorf,
Niederbieber und Bendorf, und der Limes selbst konnte von
hier namentlich nach Südosten bis zum Wachtposten auf dem
Hormorgen hinaus überschaut werden. Das Kastell diente
zugleich zur Überwachung der alten Wege, die von Süden her,
aus der Gegend vom Gladbach, hier das Gebirge
ersteigen und auf beiden Seiten der Höhe den Limes kreuzen.
Übergänge über den Pfahl mit Grabenunterbrechungen wurden
allerdings in der Richtung dieser Wege nicht gefunden. Der
Pfahl ist von der ursprünglichen Front des Kastells ca. 46
m (55 m bis zur Grabensohle) entfernt. Er umzieht das
Kastell in weitem Bogen. Die Einzelfunde waren unerheblich.
Außer der Bronzemünze des dommodus wurde in dem Kastell
ein Denar des Severus Alexander gefunden, Fibeln aus
Bronze und Weißmetall, Spielsteine, Teile von Eisengerät
und sehr viele Topfscherben.“
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