Stundensteine entlang der Koblenz-Frankfurter Straße unter besonderer Berücksichtigung des kurtrierischen Amtes Montabaur (Westerwaldkreis)
Dieser Beitrag, ist mit freundlicher Abdruckgenehmigung des Autors Dr. Thomas Trumpp,
der Zeitschrift Wäller- Heimat 2007, dem Jahrbuch des Westerwaldkreises entnommen. K.Weber

Thomas Trumpp

„... was der menschliche Geist erkennt, verlangt nach Veröffentlichung, denn es kommt allen zugute.“
Siegfried Lenz, Fundbüro, 2003

Kurtrierisches Amt Ehrenbreitstein

Im letzten Heft der Zeitschrift „Wäller Heimat, Jahrbuch des Westerwaldkreises“ hat Alois Baltes über den Straßenbau und die Wegeunterhaltungspflicht im Kurfürstentum Trier berichtet. Im kurtrierischen Amt Montabaur wurde diese Fronarbeit als ein allgemeiner Vatterlandes-Dienst und Nothdurfft bezeichnet, der die Bänne Holler und Wirges, das Amt und die Stadt Montabaur sowie die vier Kirchspiele Hundsangen, Meudt, Nentershausen und Salz sich zu unterziehen hatten. In diesem Zusammenhang bildeteBaltes einen kurtrierischen Stundenstein ab, der, seinerzeit im Montabaurer Markwald, heute an der B 49 im Gemeindewald Ettersdorf steht.1 Im Anschluss an diese Abbildung eines Stundensteines soll auf weitere kurtrierische Stundensteine entlang der Koblenz-Frankfurter Straße (künftig abgekürzt: KFS), einer alten Poststraße, eingegangen werden; dabei ließen sich bislang keine einschlägigen archivischen Unterlagen über die Aufstellung der insgesamt vierzehn Stundensteine ermitteln. 2 Die KFS begann Mitte der Stadt Koblenz und führte über die Fliegende Brücke, die wie eine mitten im Rhein verankerte Fähre seit etwa 1680 Koblenz und Thal-Ehrenbreitstein (in Abgrenzung zur Festung Ehrenbreitstein) miteinander verband. Von Ehrenbreitstein aus erstreckte sie sich u.a. im Obertal (Dähler Born) und vor dem Sauerwassertor zur (Alten) Arenberger Straße bis nach Niederberg im Amt Ehrenbreitstein (L 127); dort verließ sie unweit der Pfarrkirche St. Pankratius zwar die L 127, folgte aber weiterhin der (Alten) Arenberger Straße, wo auf der rechten Straßenseite (kurz vor dem Ende der Gemarkung Niederberg) der erste Stundenstein gestanden hat [I Stunde von Coblenz 1789 XX Stunden von Franckfurt 1789]. 3 Ab Arenberg entsprach die KFS der heutigen Pfarrer-Kraus-Straße, und zwar bis zu den Nummern 138a-b, wo die Alte Emser Straße von Osten her einbog; die KFS durchschnitt dabei die Herrschaft Mühlenbach mit Arenberg, Hof Mühlenbach und Immendorf. Bis zum Dreispitz, von wo aus drei Straßen weiterführten (zum Hof Mühlenbach, nach Ems = Alte Emser Straße, nach Montabaur = Alte Montabaurer Straße), folgte sie der Alten Emser Straße. Ab dem Dreispitz bog die KFR nach Nordosten zur Alten Montabaurer Straße ab und berührte dabei ein ca. 1,80 m hohes Wegkreuz aus dem Jahre 1708, im Volksmund das Kreuzchen genannt. Etwas vor der Meerkatzbrücke stieß sie wieder auf die L 127 und erreichte somit aufs neue das Amt Ehrenbreitstein, und zwar zwischen Ehrenbreitsteiner Wald (nördlich) und dem ehemaligen Urbarer Wald (südlich, im Amt Vallendar [!]). Sie passierte die Meerkatzbrücke, mündete nach ca. 500 m in die B 49, die nach Neuhäusel führt, und erreichte etwas später, dabei den Limes mehrmals querend, die Grenze zwischen dem Amt Ehrenbreitstein und dem Amt Montabauer. Diese Grenze verlief zwischen dem ehemaligen rechtsrheinischen Koblenzer Stadtwald, Teil Augster Wald, und dem ehemaligen Montabaurer Markwald. Westlich von Neuhäusel unweit des Kreisels und erneut an der rechten Straßenseite (diesmal der B 49) befindet sich der zweite Stundenstein (II Stunden von Coblenz 1789 XVIIII Stunden von Franckfurt 1789) 4 , der erste Stundenstein im Westerwaldkreis entlang der KFS. Zusammenfassend: Die KFS durch das Amt Ehrenbreitstein, die Herrschaft Mühlenbach und wiederum durch das Amt Ehrenbreitstein (dabei das Amt Vallendar kurz streifend) bis zum Amt Montabaur entspricht heute in etwa der L 127 -unterbrochen durch die Arenberger und Pfarrer-Kraus-Straße, die Alte Emser Straße und die Alte Montabaurer Straße - und der B 49: der erste Stundenstein von Koblenz (auf Niederberger Gemarkung) ist verschwunden und der zweite (auf Neuhäuseler Gemarkung) noch vorhanden.

Kurtrierisches Amt Montabaur
Gleich hinter der das Amt Ehrenbreitstein vom Amt Montabaur trennenden Grenze (das Amt Montabaur fanget an der gränz des Koblenzer Waldes an) begegnet einem der bereits eingangs erwähnte Stundenstein, der zweite im Westerwaldkreis entlang der KFS und der dritte von Koblenz (III Stunden von Coblenz 1789 XVIII Stunden von Franckfurt 1789). 5 Unweit davon, an der Einmündung der von Hillscheid kommenden L 309 in die B 49, steht das
„Spanierkreuz“: ein alter ca. 1,20 m hoher Bildstock mit der Inschrift 1589 Man[n]ige Wehr Spaniser Krick Brengts Datum Mit (Manche Abwehr im Spanischen Krieg erbringt dieses Datum 1589). Im ausgehöhlten Kopfteil ist ein Kreuz mit Korpus ausgemeißelt. Unter dem Kreuz stehen Maria und Johannes, zu beiden Seiten befinden sich jeweils drei Wappen und im First ist noch ein kleines Kreuz angebbracht (KW). Dieses „Spanierkreuz“ - nicht „Schwedenstein“, wie fälschlicherweise auf der einschlägigen Topographischen Karte 1:25000 (Naturpark Nassau) angegeben - erinnert an die spanisch-holländischen Kämpfe, in denen sich die niederländischen Nordprovinzen (Generalstaaten) schließlich 1609 nach einem über vierzigjährigen, auch deutsche Gebiete heimsuchenden Krieg vom spanischen Weltreich losreißen konnten. Die Montabaurer Höhe querend und am „Großen Herrgott“ vorbei, einer von der Kongregation der „Barmherzigen Brüder“ von Montabaur errichteten Waldkapelle (Kapellchen), erreichte die KFS, nach einem Linksschwenk von der B 49, bald den Rand des Stadtgebietes von Montabaur. Dort, in der Nähe des Spießweihers, befindet sich in einem Waldstück an der Alten Koblenzer Straße der vierte Stundenstein (mit dem zusätzlichen Eintrag RENOV[IERT] 1970), der gut ausgeschildert, aber restaurierungsbedürftig und mit der Schreibweise Frankfurt statt Franckfurt versehen ist (IV Stunden von Coblenz 1789 XVII Stunden von Frankfurt 1789). 6 Es handelt sich um einen nachgemachten Stundenstein, der in der Randzone eines Waldstückes liegt und von der ca. 10 m entfernten Umgehungsstraße B 49 unschwer bemerkt werden kann; das Original war übrigens bei der Errichtung der Tiefgarage am Konrad-Adenauer-Platz in Montabaur abhanden gekommen. 7 Die KFS verlief, nach dem bereits erwähnten Linksschwenk, durch Montabaur 8 - über die Alte Koblenzer Straße, Koblenzer Straße, Kirchstraße mit Pfarrkirche und Rathaus, Sauertalstraße, Limburger Straße - zur L 318 mit der Ahrbachbrücke (Höhrmolter, Höl-molter-Fahr-damm) bei der südlich von Heiligenroth gelegenen und im Jahre 1980 abgerissenen Hermolter Mühle. Der fünfte Stundenstein [V Stunden von Coblenz 1789 XVI Stunden von Franckfurt 1789]  9 , noch vor dieser Brücke und wiederum auf der rechtenStraßenseite, ist in der Zwischenzeit abhanden gekommen. Auch alle folgenden Stundensteine, soweit sie in der Zwischenzeit nicht umgebettet worden waren, befinden sich auf der rechten Straßenseite. Die KFS erstreckte sich weiter über Großholbach, Nentershausen und Görgeshausen bis an die Trierische Hoheits Grenz vor der nassau-oranischen Gemarkung Staffel, welche der heutigen Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen bzw. zwischen dem Westerwaldkreis und dem Landkreis Limburg-Weilburg entspricht. Jeweils am rechten Straßenrand stehen: vor Nentershausen der sechste Stundenstein (VI Stunden von Coblenz 1789 XV Stunden von Franckfurt 1789) 10 und hinter Görgeshausen der siebte (VII Stunden von Coblenz 1789 XIIII Stunden von Franckfurt 1789) 11 , der letzte Stundenstein im Westerwaldkreis entlang der KFS (Abb.)
Zusammenfassend: Die KFS durch das Amt Montabaur bis zur Gemarkung der nassau-oranischen Ortsgemeinde Staffel (inzwischen ein Stadtteil von Limburg an der Lahn) entspricht heute in etwa der B 49 bis zur Umgehungsstraße bei Montabaur und der L 318/L 325/L 3447: der dritte, vierte, sechste und siebte Stundenstein von Koblenz ist noch vorhanden und der fünfte verschwunden.

Unterbrechung durch das nassau-oranische Staffel
Die KFS durchschnitt die Gemarkung Staffel im Fürstentum Nassau-Oranien, und zwar von der Trierischen Hoheits Grenz hinter Görgeshausen bis zur Trierischen Hoheits Grenz vor Limburg an der Elb-bruck, wo die Köllnische Hoh-Stras, von Elz kommend [B 8], auf die KFS stößt. Der inzwischen verschwundene Stundenstein VIII/XIII befand sich vor Staffel auf nassau-oranischem Hoheitsgebiet. 12

Kurtrierisches Amt Limburg
Ab dem Knotenpunkt Elbbachbrücke vor Limburg berührte die KFS, nicht mehr siedlungsfern wie die Alte Hohe Straße von Amsterdam über Köln nach Limburg und Frankfurt, folgende Ortschaften in etwa entlang der B 8: Limburg, Lindenholzhausen (Limburg), Oberbrechen (Brechen), Niederselters (Selters), Erbach (Bad Camberg), Bad Camberg und erreichte hinter Würges (Bad Camberg) die Grenze zwischen Kurtrier und Nassau-Usingen. Stundensteine gibt es noch: an der B 8 unweit der Autobahnausfahrt Limburg-Süd (IX/XII) 13, etwas versetzt von der B 8 auf einer kleinen Anhöhe ca. 1 km hinter Lindenholzhausen (X/XI) 14 , in Oberbrechen an der Alten Frankfurter Straße ca. 100 m von der Umgehungsstraße B 8 bei Oberbrechen entfernt (XI/X) 15. Es fehlen die Stundensteine am südlichen Ortsrand von Niederselters mit Mineralbrunnen (XII/IX), zwischen Erbach und Camberg (XIII/VIII) sowie hinter Würges (XIIII/VII). 16 Die KFS erstreckte sich jenseits der kurtrierischen Hoheitsgrenze weiter über Walsdorf (Nassau-Usingen) und Königstein (Kurmainz) zur Reichsstadt Frankfurt am Main. Weitere Stundensteine konnten nicht ermittelt werden. 17 Ob die Revolutionskriege nach 1789 auf deutschem Boden die entsprechenden Planungen entbehrlich gemacht haben?

Kurtrierische Stundensteine und Denkmalschutz
Zwischen Koblenz und Würges sind von den 14 ursprünglich vorhandenen kurtrierischen Stundensteinen nur noch deren 8 erhalten. Die freistehenden, von einer Ausnahme abgesehen 18 etwa 2-3 m hohen kurtrierischen Stundensteine aus vulkanischem Gestein, vermutlich Trachyt, mit bis 1 cm langen Feldspatleisten verfügen jeweils über drei Teile: einen Sockel, einen Mittelteil und eine Spitze, die jeweils mehr oder weniger zahlreiche Flickstellen (Beton) aufweisen. Die Basis kann aus einem, zwei oder gar drei Sockeln (Stundenstein III/XVIII hinter Neuhäusel) bestehen, deren Grund- und Deckflächen, schon aus statischen Gründen, von unten nach oben immer kleiner werden und dann eine Art Treppe darstellen. Die Sockel bilden jeweils dreiseitige Säulen (Prismen) mit der Grund- und Deckfläche eines gleichschenkligen Dreiecks, ausgenommen der Oberbrechener Stundenstein (XI/X) mit einer Gesamthöhe von ca. 3,10 m, der auf zwei (vierseitigen) Quadern mit einer Gesamthöhe von ca. 1,25 m ruht. Der Mittelteil besteht aus einem im Grundriss ebenfalls gleichschenklig-dreieckigen Steinpfeiler in Form eines sich nach oben verjüngenden Pyramidenstumpfes mit einer durchschnittlichen Höhe von ca. 1,55 m. Die ganz niedrige Spitze bildet eine durchschnittlich 18 cm hohe Pyramide. 19 Die kurtrierischen Stundensteine zwischen Koblenz und Würges lassen sich daher, etwas vereinfacht, als kleine klassizistische Obelisken bezeichnen. Die beiden Schenkel der Dreiecke von Sockel (ausgenommen der Stundenstein XI/X in Oberbrechen), Pfeiler und abschließender Pyramide (auf der rechten Straßenseite von Koblenz nach Frankfurt) liegen so, dass sie unmittelbar auf den Betrachter/die Betrachterin verweisen. Die von den beiden Schenkeln gebildeten, fein bearbeiteten und ohne weiteres einsehbaren Flächen der Steinpfeiler enthalten jeweils (von oben nach unten) einen stilisierten Kurhut als Hinweis auf den Erbauer und die beiden kunstvoll ineinander geschlungenen Großbuchstaben CT (Chur-Trier (heutige schreibweise: Kur Trier)). Dabei findet sich auf der Koblenz zugewandten rechten Seitenfläche die Strecke von Coblenz (darunter die Jahreszahl 1789) und auf der Frankfurt zugewandten linken Seitenfläche die Strecke von Franckfurt (darunter die Jahreszahl 1789), jeweils in Stunden und mit römischen Ziffern angegeben. Kurhut, CT, Stunden von Coblenz und Stunden von Franckfurt sowie die Jahreszahl 1789 befinden sich nur bei den Steinen II/XVIIII, III/XVIII und IV/XVII auf weißem Untergrund. Die Jahreszahl 1789 bezieht sich auf das Jahr, in dem der letzte Trierer Erzbischof und Kurfürst Clemens Wenzelslaus (1768-1802) die Aufstellung dieser Stundensteine veranlasste. 20 Die dritte, nicht ohne weiters einsehbare Seitenfläche auf der Rückseite der Steinpfeiler ist im Gegensatz zu den beiden Sichtseiten nur grob bearbeitet, also bruchrauh. 21 Die Summe des zurückgelegten und des noch zurückzulegenden Weges zwischen Koblenz und Frankfurt ergibt auf jedem Stundenstein insgesamt XXI Stunden; so lange dauerte ungefähr die Reise von Koblenz nach Frankfurt und umgekehrt (ca. 105 km) mit Pferd und beladenem Wagen. Dies entspricht einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von ca. 4-6 km in der Stunde. Da die Straße von Koblenz nach Frankfurt mehrere Territorien passieren musste - beispielsweise das Kurfürstentum Trier, die Herrschaft Mühlenbach, das Fürstentum Nassau- Oranien, das Zweiherrische Amt Camberg (Nassau-Oranien und Kurtrier), das Fürstentum Nassau-Usingen, das Kurfürstentum Mainz, die Reichsstadt Frankfurt - war es vorteilhaft, die jeweiligen Entfernungen nicht in einem konventionellen Längenmaß, 22 sondern in Stunden anzugeben. Dadurch ließen sich nicht nur komplizierte Umrechnungen vermeiden, sondern auch Zeiten der Überwindung von Höhenrücken und Tälern ausgleichen: jeder zwischen Koblenz und Frankfurt konnte sich bei der Angabe von einer Stunde oder einem Vielfachen davon (mit Pferd und beladenem Wagen) jeweils eine konkrete Entfernung durchaus vorstellen (ca. 5 km oder ein Vielfaches davon). 23 Ebenfalls zu den „Erinnerungsorten“ (Pierre Nora) gehörend, verkörpern die kurtrierischen Stundensteine entlang der KFS, soweit überhaupt noch vorhanden, einen hohen dokumentarischen und nicht geringen ästhetischen Wert. Als Kleindenkmäler bildeten und bilden sie einen Teil unserer Alltagskultur; sie vermögen die Vergangenheit ins Gedächtnis zurückzurufen und im Bewusstsein der Gegenwart nachzuwirken. Sie sind es wert, länderübergreifend, unter Denkmalschutz gestellt zu werden: Rheinland-Pfalz, Westerwaldkreis: fünf Stundensteine 24 (von ursprünglich sechs im kurtrierischen Amt Montabaur); Hessen, Landkreis Limburg-Weilburg: drei Stundensteine (von ursprünglich einem im Fürstentum Nassau-Oranien und sechs im kurtrierischen Amt Limburg). 25

Anmerkungen:
1
Baltes, Alois: Straßenbau im ehemaligen Kurfürstentum Trier. In: WällerHeimat, Jahrbuch des Westerwaldkreises 2005, S. 97-99 (hier: S. 97). Vgl. dazu auch Frischbier, Hans: Montabaur im Wandel, Vom Kurfürstentum Trier zum Herzogtum Nassau 1768-1819, Wirges 1998 (Heft 5 der Schriftenreihe zur Stadtgeschichte von Montabaur), S. 12-13, 141. Zum Gemeindewald Ettersdorf (Markwald Ettersdorf) siehe Stadtarchiv Montabaur: Abt. 9.1 Nr. 28.

2  Meine wichtigsten Quellen sind die Churtrierische Chaussee-Carten von Jenseit Rhein, Durch Ingenieur Hauptmann Und Ober Chaussee Inspector Kirn, 1788 (Landeshauptarchiv Koblenz: Best. 702 Nr. 11); es handelt sich hierbei um einen in rotes Leder gebundenen Kartenband, 66x45 cm, Titel in Goldprägung, in der alle zehn kurtrierischen Stundensteine entlang der KFS, allerdings erst nach Montabaur, eingezeichnet sind. Die Straßen wurden 1786/87 vermessen und 1787/88 gezeichnet. Aufmerksam machen möchte ich auch auf Landeshauptarchiv Koblenz: Best. IC und 702, jeweils Bd 13 (Straßenbau im Kurfürstentum Trier, Akten und Karten) sowie auf Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden: Abt. 3011 Nr. 694 H (Grundriß der Hohen sowie der kurtrierischen durch den [Goldenen] Grund gehenden Straße von Limburg bis Esch, 1777).

3 Vgl. Anmerkung 25.

4 Abgebildet bei Kaiser, Heinrich: Stundensteine, Verkehrszeichen aus der Postkutschenzeit. In: Hessische Postgeschichte Nr. 18/1973, S. 45-52 (hier: S. 45).

5  Wie Anmerkung 1.

6 Abgebildet bei Herborn, Helmut: Meilensteine, Wegmarken an Poststraßen. In: Info 4 Katalog, Nationale Briefmarken-Ausstellung im Rang 1, 16.-19. Juni 1983 - Limburg/Lahn - Stadthalle, S. 81-196 (hier: S. 175).

7 Feig, Guido: Als noch die Wegstrecke in Stunden gemessen wurde, Seit 200 Jahren stehen Kurtriers Stundensteine im Westerwald. In: Der Westerwald 82. Jg., 1989, S. 172.

8 Für mannigfache Hilfe möchte ich mich hier beim Stadtarchiv Montabaur sehr herzlich bedanken (Archivleiter Günter Henkel, Sachbearbeiterin Beatrix Künzer).

9 Vgl. dazu im einzelnen Landeshauptarchiv Koblenz: Best. 702 Nr. 11 No. 5 (Straßenkarte von Limburg bis Montabaur: IX/XII-V/XVI).

10 Abgebildet bei Herborn (wie Anmerkung 6), S. 175. Vgl. dazu: „A3- Anschluß ´Nomborn-Ost´ verdrängt 200 Jahre alten Stundenstein, Durch den Bau der ICE-Strecke muß der Autobahnanschluß Diez/Nentershausen auf der Kölner Seite verlegt werden - Denkmal kommt aber wieder“. In: Westerwälder Zeitung vom 12. Juni 1998. Eine Kopie dieses Stundensteins befindet sich in der Eingangshalle des Deutschen Straßenmuseums im Zeughaus (der ehemaligen großen Festung Germersheim), 76726 Germersheim am Rhein.

11 Abgebildet bei Feig (wie Anmerkung 7).

12 Wie Anmerkung 9.

13 Abgebildet bei Herborn (wie Anmerkung 6), S. 173.

14 Abgebildet bei Riebeling, Heinrich: Historische Verkehrsmale in Hessen,Dossenheim 1981, S. 38. Vgl. dazu im einzelnen Landeshauptarchiv Koblenz: Best. 702 Nr. 11 No. 3 (Straßenkarte von Niederselters bis Limburg: XII/IX-IX/XII).

15 Abgebildet bei Herborn (wie Anmerkung 6), S. 175 und bei Riebeling

(wie Anmerkung 14), S. 38.

16 Vgl. dazu im einzelnen Landeshauptarchiv Koblenz: Best. 702 Nr. 11 No.1 (Straßenkarte von der Trierischen Hoheitsgrenze hinter Würges bis Niederselters (XIIII/VII-IX/XII).

17 Für mannigfache Hilfe möchte ich mich hier bei Herrn Oberarchivrat Dr. Hans-Joachim Häbel (Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden) sehr herzlich bedanken.

18 Der Stundenstein hinter Görgeshausen (VII/XIIII: Abb.) weist eine Gesamthöhe von nur ca. 1,40 m auf.

19 Die genauen Maße dieser drei Teile beim Limburger Stundenstein (IX/XII) enthält die Skizze von Herborn (wie Anmerkung 6), S. 169.

20 Sohn des Königs August III. von Polen und Kurfürsten von Sachsen.

21 Kaiser (wie Anmerkung 4), S. 50 vermutet daher, daß aufgrund dieser Beziehung „von den Kursächsischen Postmeilensäulen [seit dem Jahre 1722 errichtet] Anregungen ausgingen für die Aufstellung der Stundensteine an der Straße Koblenz - Frankfurt.“

22 Für mannigfache Hilfe möchte ich mich hier bei der Mineralogin Dr. Susanne Schwenzer, Universität Mainz, und dem Geologen Professor Dr. Thomas Kirnbauer, Technische Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum, sehr herzlich bedanken.

23 Zum Beispiel: 1 Rute = 16 Fuß = 192 Zoll = 4,650 m (Trier und Koblenz); 1 Rute = 12,5 Fuß = 150 Zoll = 3,558 m (Frankfurt am Main). Vgl. dazu die Erzählung „Don Juan“ von Peter Handke (Frankfurt am Main 2004), in der die altertümlichen Raummaße - ein Speerwurf, ein Steinwurf, ein Halbtagesritt - fürsorglich auf ein natürliches Zeit- und Zeitraumempfinden hinwirken sollen.

24 Eingetragen sind diese fünf Stundensteine in der Topographischen Karte 1:25000 mit Wander- und Radwanderwegen, Naturpark Nassau, Blatt 2, 1995.

25 Für die Gesamtzahl vierzehn Stundensteine zwischen Koblenz und Würges fehlt nur noch der erste (nicht mehr vorhandene) Stundenstein auf Niederberger Gemarkung unweit der Gemarkungsgrenze Niederberg/Arenberg  (I/XX; freundliche Auskunft von Herrn Konrad Weber, Koblenz-Arenberg, der diesen Stein in seiner Jugend noch gesehen hat). Die Entfernung zwischen den beiden Stundensteinen III/XVIII und II/XVIIII (jeweils bei Neuhäusel) beträgt ca. 5 km, ebenso ca. 5 km die Entfernung zwischen II/XVIIII (vor Neuhäusel) und der östlichen Gemarkungsgrenze von Niederberg [d.h. dem Stundenstein I/XX]. Im Internet (Google) ließen sich ermitteln: 38 Einträge zu „Stundensteine“ (beispielsweise: Acht Stundensteine in der Hessischen Rhön) und jeweils kein Eintrag zu „Stundensteine Rheinland-Pfalz“ und „Stundensteine Westerwaldkreis“.

Fotos: Konrad Weber.
1) Stundenstein vor Neuhäusel
2) Spanierkreuz an der B 49
3) Stundenstein bei Nentershausen