Stundensteine entlang der Koblenz-Frankfurter
Straße unter besonderer Berücksichtigung des kurtrierischen
Amtes Montabaur (Westerwaldkreis) Dieser Beitrag, ist mit freundlicher Abdruckgenehmigung
des Autors Dr. Thomas Trumpp, der Zeitschrift Wäller- Heimat
2007, dem Jahrbuch des Westerwaldkreises entnommen. K.Weber
Thomas Trumpp
„... was der menschliche Geist erkennt, verlangt nach Veröffentlichung,
denn es kommt allen zugute.“ Siegfried Lenz, Fundbüro, 2003
Kurtrierisches Amt Ehrenbreitstein
Im letzten
Heft der Zeitschrift „Wäller Heimat, Jahrbuch des Westerwaldkreises“
hat Alois Baltes über den Straßenbau und die Wegeunterhaltungspflicht
im Kurfürstentum Trier berichtet. Im kurtrierischen Amt Montabaur
wurde diese Fronarbeit als ein allgemeiner Vatterlandes-Dienst
und Nothdurfft bezeichnet, der die Bänne Holler und Wirges,
das Amt und die Stadt Montabaur sowie die vier Kirchspiele
Hundsangen, Meudt, Nentershausen und Salz sich zu unterziehen
hatten. In diesem Zusammenhang bildeteBaltes einen kurtrierischen
Stundenstein ab, der, seinerzeit im Montabaurer Markwald, heute
an der B 49 im Gemeindewald Ettersdorf steht.1 Im Anschluss an diese Abbildung
eines Stundensteines soll auf weitere kurtrierische Stundensteine
entlang der Koblenz-Frankfurter Straße (künftig abgekürzt:
KFS), einer alten Poststraße, eingegangen werden; dabei ließen
sich bislang keine einschlägigen archivischen Unterlagen über
die Aufstellung der insgesamt vierzehn Stundensteine ermitteln.
2 Die KFS begann Mitte der
Stadt Koblenz und führte über die Fliegende Brücke, die wie
eine mitten im Rhein verankerte Fähre seit etwa 1680 Koblenz
und Thal-Ehrenbreitstein (in Abgrenzung zur Festung Ehrenbreitstein)
miteinander verband. Von Ehrenbreitstein aus erstreckte sie
sich u.a. im Obertal (Dähler Born) und vor dem Sauerwassertor
zur (Alten) Arenberger Straße bis nach Niederberg im Amt Ehrenbreitstein
(L 127); dort verließ sie unweit der Pfarrkirche St. Pankratius
zwar die L 127, folgte aber weiterhin der (Alten) Arenberger
Straße, wo auf der rechten Straßenseite (kurz vor dem Ende
der Gemarkung Niederberg) der erste Stundenstein gestanden
hat [I Stunde von Coblenz 1789 XX Stunden von Franckfurt 1789].
3 Ab Arenberg entsprach die
KFS der heutigen Pfarrer-Kraus-Straße, und zwar bis zu den
Nummern 138a-b, wo die Alte Emser Straße von Osten her einbog;
die KFS durchschnitt dabei die Herrschaft Mühlenbach mit Arenberg,
Hof Mühlenbach und Immendorf. Bis zum Dreispitz, von wo aus
drei Straßen weiterführten (zum Hof Mühlenbach, nach Ems =
Alte Emser Straße, nach Montabaur = Alte Montabaurer Straße),
folgte sie der Alten Emser Straße. Ab dem Dreispitz bog die
KFR nach Nordosten zur Alten Montabaurer Straße ab und berührte
dabei ein ca. 1,80 m hohes Wegkreuz aus dem Jahre 1708, im
Volksmund das Kreuzchen genannt. Etwas vor der Meerkatzbrücke
stieß sie wieder auf die L 127 und erreichte somit aufs neue
das Amt Ehrenbreitstein, und zwar zwischen Ehrenbreitsteiner
Wald (nördlich) und dem ehemaligen Urbarer Wald (südlich, im
Amt Vallendar [!]). Sie passierte die Meerkatzbrücke, mündete
nach ca. 500 m in die B 49, die nach Neuhäusel führt, und erreichte
etwas später, dabei den Limes mehrmals querend, die Grenze
zwischen dem Amt Ehrenbreitstein und dem Amt Montabauer. Diese
Grenze verlief zwischen dem ehemaligen rechtsrheinischen Koblenzer
Stadtwald, Teil Augster Wald, und
dem ehemaligen Montabaurer Markwald. Westlich von Neuhäusel
unweit des Kreisels und erneut an der rechten Straßenseite
(diesmal der B 49) befindet sich der zweite Stundenstein (II
Stunden von Coblenz 1789 XVIIII Stunden von Franckfurt 1789)
4 , der erste Stundenstein
im Westerwaldkreis entlang der KFS. Zusammenfassend: Die KFS
durch das Amt Ehrenbreitstein, die Herrschaft Mühlenbach und
wiederum durch das Amt Ehrenbreitstein (dabei das Amt Vallendar
kurz streifend) bis zum Amt Montabaur entspricht heute in etwa
der L 127 -unterbrochen durch die Arenberger und Pfarrer-Kraus-Straße,
die Alte Emser Straße und die Alte Montabaurer Straße - und
der B 49: der erste Stundenstein von Koblenz (auf Niederberger
Gemarkung) ist verschwunden und der zweite (auf Neuhäuseler
Gemarkung) noch vorhanden.
Kurtrierisches Amt Montabaur Gleich
hinter der das Amt Ehrenbreitstein vom Amt Montabaur trennenden
Grenze (das Amt Montabaur fanget an der gränz des Koblenzer
Waldes an) begegnet einem der bereits eingangs erwähnte Stundenstein,
der zweite im Westerwaldkreis entlang der KFS und der dritte
von Koblenz (III Stunden von Coblenz 1789 XVIII Stunden von
Franckfurt 1789). 5 Unweit
davon, an der Einmündung der von Hillscheid kommenden L 309
in die B 49, steht das „Spanierkreuz“:
ein alter ca. 1,20 m hoher Bildstock mit der Inschrift 1589
Man[n]ige Wehr Spaniser Krick Brengts Datum Mit (Manche Abwehr
im Spanischen Krieg erbringt dieses Datum 1589). Im ausgehöhlten
Kopfteil ist ein Kreuz mit Korpus ausgemeißelt. Unter
dem Kreuz stehen Maria und Johannes, zu beiden Seiten
befinden sich jeweils drei Wappen und im First ist noch ein
kleines Kreuz angebbracht (KW). Dieses „Spanierkreuz“ -
nicht „Schwedenstein“, wie fälschlicherweise auf der einschlägigen
Topographischen Karte 1:25000 (Naturpark Nassau) angegeben
- erinnert an die spanisch-holländischen Kämpfe, in denen sich
die niederländischen Nordprovinzen (Generalstaaten) schließlich
1609 nach einem über vierzigjährigen, auch deutsche Gebiete
heimsuchenden Krieg vom spanischen Weltreich losreißen konnten.
Die Montabaurer Höhe querend und am „Großen Herrgott“ vorbei,
einer von der Kongregation der „Barmherzigen Brüder“ von Montabaur
errichteten Waldkapelle (Kapellchen), erreichte die KFS, nach
einem Linksschwenk von der B 49, bald den Rand des Stadtgebietes
von Montabaur. Dort, in der Nähe des Spießweihers, befindet
sich in einem Waldstück an der Alten Koblenzer Straße der vierte
Stundenstein (mit dem zusätzlichen Eintrag RENOV[IERT] 1970),
der gut ausgeschildert, aber restaurierungsbedürftig und mit
der Schreibweise Frankfurt statt Franckfurt versehen ist (IV
Stunden von Coblenz 1789 XVII Stunden von Frankfurt 1789).
6 Es handelt sich um einen
nachgemachten Stundenstein, der in der Randzone eines Waldstückes
liegt und von der ca. 10 m entfernten Umgehungsstraße B 49
unschwer bemerkt werden kann; das Original war übrigens bei
der Errichtung der Tiefgarage am Konrad-Adenauer-Platz in Montabaur
abhanden gekommen. 7 Die KFS
verlief, nach dem bereits erwähnten Linksschwenk, durch Montabaur
8 - über die Alte Koblenzer
Straße, Koblenzer Straße, Kirchstraße mit Pfarrkirche und Rathaus,
Sauertalstraße, Limburger Straße - zur L 318 mit der Ahrbachbrücke
(Höhrmolter, Höl-molter-Fahr-damm) bei der südlich von Heiligenroth
gelegenen und im Jahre 1980 abgerissenen Hermolter Mühle. Der
fünfte Stundenstein [V Stunden von Coblenz 1789 XVI Stunden
von Franckfurt 1789] 9
, noch vor dieser Brücke und wiederum auf der rechtenStraßenseite,
ist in der Zwischenzeit abhanden gekommen. Auch alle folgenden
Stundensteine, soweit sie in der Zwischenzeit nicht umgebettet
worden waren, befinden sich auf der rechten Straßenseite. Die
KFS erstreckte sich weiter über
Großholbach, Nentershausen und Görgeshausen bis an die Trierische
Hoheits Grenz vor der nassau-oranischen Gemarkung Staffel,
welche der heutigen Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen
bzw. zwischen dem Westerwaldkreis und dem Landkreis Limburg-Weilburg
entspricht. Jeweils am rechten Straßenrand stehen: vor Nentershausen
der sechste Stundenstein (VI Stunden von Coblenz 1789 XV Stunden
von Franckfurt 1789) 10 und
hinter Görgeshausen der siebte (VII Stunden von Coblenz 1789
XIIII Stunden von Franckfurt 1789) 11
, der letzte Stundenstein im Westerwaldkreis entlang der KFS
(Abb.) Zusammenfassend: Die KFS durch das Amt Montabaur
bis zur Gemarkung der nassau-oranischen Ortsgemeinde Staffel
(inzwischen ein Stadtteil von Limburg an der Lahn) entspricht
heute in etwa der B 49 bis zur Umgehungsstraße bei Montabaur
und der L 318/L 325/L 3447: der dritte, vierte, sechste und
siebte Stundenstein von Koblenz ist noch vorhanden und der
fünfte verschwunden.
Unterbrechung durch das nassau-oranische Staffel Die
KFS durchschnitt die Gemarkung Staffel im Fürstentum Nassau-Oranien,
und zwar von der Trierischen Hoheits Grenz hinter Görgeshausen
bis zur Trierischen Hoheits Grenz vor Limburg an der Elb-bruck,
wo die Köllnische Hoh-Stras, von Elz kommend [B 8], auf die
KFS stößt. Der inzwischen verschwundene Stundenstein VIII/XIII
befand sich vor Staffel auf nassau-oranischem Hoheitsgebiet.
12
Kurtrierisches Amt Limburg Ab dem Knotenpunkt
Elbbachbrücke vor Limburg berührte die KFS, nicht mehr siedlungsfern
wie die Alte Hohe Straße von Amsterdam über Köln nach Limburg
und Frankfurt, folgende Ortschaften in etwa entlang der B 8:
Limburg, Lindenholzhausen (Limburg), Oberbrechen (Brechen),
Niederselters (Selters), Erbach (Bad Camberg), Bad Camberg
und erreichte hinter Würges (Bad Camberg) die Grenze zwischen
Kurtrier und Nassau-Usingen. Stundensteine gibt es noch: an
der B 8 unweit der Autobahnausfahrt Limburg-Süd (IX/XII) 13, etwas versetzt von der B 8 auf
einer kleinen Anhöhe ca. 1 km hinter Lindenholzhausen (X/XI)
14 , in Oberbrechen an der
Alten Frankfurter Straße ca. 100 m von der Umgehungsstraße
B 8 bei Oberbrechen entfernt (XI/X) 15.
Es fehlen die Stundensteine am südlichen Ortsrand von Niederselters
mit Mineralbrunnen (XII/IX), zwischen Erbach und Camberg (XIII/VIII)
sowie hinter Würges (XIIII/VII). 16
Die KFS erstreckte sich jenseits der kurtrierischen Hoheitsgrenze
weiter über Walsdorf (Nassau-Usingen) und Königstein (Kurmainz)
zur Reichsstadt Frankfurt am Main. Weitere Stundensteine konnten
nicht ermittelt werden. 17 Ob
die Revolutionskriege nach 1789 auf deutschem Boden die entsprechenden
Planungen entbehrlich gemacht haben?
Kurtrierische
Stundensteine und Denkmalschutz Zwischen Koblenz und
Würges sind von den 14 ursprünglich vorhandenen kurtrierischen
Stundensteinen nur noch deren 8 erhalten. Die freistehenden,
von einer Ausnahme abgesehen 18
etwa 2-3 m hohen kurtrierischen Stundensteine aus vulkanischem
Gestein, vermutlich Trachyt, mit bis 1 cm langen Feldspatleisten
verfügen jeweils über drei Teile: einen Sockel, einen Mittelteil
und eine Spitze, die jeweils mehr oder weniger zahlreiche Flickstellen
(Beton) aufweisen. Die Basis kann aus einem, zwei oder gar
drei Sockeln (Stundenstein III/XVIII hinter Neuhäusel) bestehen,
deren Grund- und Deckflächen, schon aus statischen Gründen,
von unten nach oben immer kleiner werden und dann eine Art
Treppe darstellen. Die Sockel bilden jeweils dreiseitige Säulen
(Prismen) mit der Grund- und Deckfläche eines gleichschenkligen
Dreiecks, ausgenommen der Oberbrechener Stundenstein (XI/X)
mit einer Gesamthöhe von ca. 3,10 m, der auf zwei (vierseitigen)
Quadern mit einer Gesamthöhe von ca. 1,25 m ruht. Der Mittelteil
besteht aus einem im Grundriss ebenfalls gleichschenklig-dreieckigen
Steinpfeiler in Form eines sich nach oben verjüngenden Pyramidenstumpfes
mit einer durchschnittlichen Höhe von ca. 1,55 m. Die ganz
niedrige Spitze bildet eine durchschnittlich 18 cm hohe Pyramide.
19 Die kurtrierischen Stundensteine
zwischen Koblenz und Würges lassen sich daher, etwas vereinfacht,
als kleine klassizistische Obelisken bezeichnen. Die beiden
Schenkel der Dreiecke von Sockel (ausgenommen der Stundenstein
XI/X in Oberbrechen), Pfeiler und abschließender Pyramide (auf
der rechten Straßenseite von Koblenz nach Frankfurt) liegen
so, dass sie unmittelbar auf den Betrachter/die Betrachterin
verweisen. Die von den beiden Schenkeln gebildeten, fein bearbeiteten
und ohne weiteres einsehbaren Flächen der Steinpfeiler enthalten
jeweils (von oben nach unten) einen stilisierten Kurhut als
Hinweis auf den Erbauer und die beiden kunstvoll ineinander
geschlungenen Großbuchstaben CT (Chur-Trier (heutige schreibweise:
Kur Trier)). Dabei findet sich auf der Koblenz zugewandten
rechten Seitenfläche die Strecke von Coblenz (darunter die
Jahreszahl 1789) und auf der Frankfurt zugewandten linken Seitenfläche
die Strecke von Franckfurt (darunter die Jahreszahl 1789),
jeweils in Stunden und mit römischen Ziffern angegeben. Kurhut,
CT, Stunden von Coblenz und Stunden von Franckfurt sowie die
Jahreszahl 1789 befinden sich nur bei den Steinen II/XVIIII,
III/XVIII und IV/XVII auf weißem Untergrund. Die Jahreszahl
1789 bezieht sich auf das Jahr, in dem der letzte Trierer Erzbischof
und Kurfürst Clemens Wenzelslaus (1768-1802) die Aufstellung
dieser Stundensteine veranlasste. 20 Die
dritte, nicht ohne weiters einsehbare Seitenfläche auf der
Rückseite der Steinpfeiler ist im Gegensatz zu den beiden Sichtseiten
nur grob bearbeitet, also bruchrauh. 21
Die Summe des zurückgelegten und des noch zurückzulegenden
Weges zwischen Koblenz und Frankfurt ergibt auf jedem Stundenstein
insgesamt XXI Stunden; so lange dauerte ungefähr die Reise
von Koblenz nach Frankfurt und umgekehrt (ca. 105 km) mit Pferd
und beladenem Wagen. Dies entspricht einer durchschnittlichen
Reisegeschwindigkeit von ca. 4-6 km in der Stunde. Da die Straße
von Koblenz nach Frankfurt mehrere Territorien passieren musste
- beispielsweise das Kurfürstentum Trier, die Herrschaft Mühlenbach,
das Fürstentum Nassau- Oranien, das Zweiherrische Amt Camberg
(Nassau-Oranien und Kurtrier), das Fürstentum Nassau-Usingen,
das Kurfürstentum Mainz, die Reichsstadt Frankfurt - war es
vorteilhaft, die jeweiligen Entfernungen nicht in einem konventionellen
Längenmaß, 22 sondern in Stunden
anzugeben. Dadurch ließen sich nicht nur komplizierte Umrechnungen
vermeiden, sondern auch Zeiten der Überwindung von Höhenrücken
und Tälern ausgleichen: jeder zwischen Koblenz und Frankfurt
konnte sich bei der Angabe von einer Stunde oder einem Vielfachen
davon (mit Pferd und beladenem Wagen) jeweils eine konkrete
Entfernung durchaus vorstellen (ca. 5 km oder ein Vielfaches
davon). 23 Ebenfalls zu den
„Erinnerungsorten“ (Pierre Nora) gehörend, verkörpern die kurtrierischen
Stundensteine entlang der KFS, soweit überhaupt noch vorhanden,
einen hohen dokumentarischen und nicht geringen ästhetischen
Wert. Als Kleindenkmäler bildeten und bilden sie einen Teil
unserer Alltagskultur; sie vermögen die Vergangenheit ins Gedächtnis
zurückzurufen und im Bewusstsein der Gegenwart nachzuwirken.
Sie sind es wert, länderübergreifend, unter Denkmalschutz gestellt
zu werden: Rheinland-Pfalz, Westerwaldkreis: fünf Stundensteine
24 (von ursprünglich sechs
im kurtrierischen Amt Montabaur); Hessen, Landkreis Limburg-Weilburg:
drei Stundensteine (von ursprünglich einem im Fürstentum Nassau-Oranien
und sechs im kurtrierischen Amt Limburg). 25
Anmerkungen: 1 Baltes,
Alois: Straßenbau im ehemaligen Kurfürstentum Trier. In: WällerHeimat,
Jahrbuch des Westerwaldkreises 2005, S. 97-99 (hier: S. 97).
Vgl. dazu auch Frischbier, Hans: Montabaur im Wandel, Vom Kurfürstentum
Trier zum Herzogtum Nassau 1768-1819, Wirges 1998 (Heft 5 der
Schriftenreihe zur Stadtgeschichte von Montabaur), S. 12-13,
141. Zum Gemeindewald Ettersdorf (Markwald Ettersdorf) siehe
Stadtarchiv Montabaur: Abt. 9.1 Nr. 28.
2 Meine wichtigsten
Quellen sind die Churtrierische Chaussee-Carten von Jenseit
Rhein, Durch Ingenieur Hauptmann Und Ober Chaussee Inspector
Kirn, 1788 (Landeshauptarchiv Koblenz: Best. 702 Nr. 11); es
handelt sich hierbei um einen in rotes Leder gebundenen Kartenband,
66x45 cm, Titel in Goldprägung, in der alle zehn kurtrierischen
Stundensteine entlang der KFS, allerdings erst nach Montabaur,
eingezeichnet sind. Die Straßen wurden 1786/87 vermessen und
1787/88 gezeichnet. Aufmerksam machen möchte ich auch auf Landeshauptarchiv
Koblenz: Best. IC und 702, jeweils Bd 13 (Straßenbau im Kurfürstentum
Trier, Akten und Karten) sowie auf Hessisches Hauptstaatsarchiv
Wiesbaden: Abt. 3011 Nr. 694 H (Grundriß der Hohen sowie der
kurtrierischen durch den [Goldenen] Grund gehenden Straße von
Limburg bis Esch, 1777).
3 Vgl.
Anmerkung 25.
4 Abgebildet
bei Kaiser, Heinrich: Stundensteine, Verkehrszeichen aus der
Postkutschenzeit. In: Hessische Postgeschichte Nr. 18/1973,
S. 45-52 (hier: S. 45).
5
Wie Anmerkung 1. 6
Abgebildet bei Herborn, Helmut: Meilensteine, Wegmarken
an Poststraßen. In: Info 4 Katalog, Nationale Briefmarken-Ausstellung
im Rang 1, 16.-19. Juni 1983 - Limburg/Lahn - Stadthalle, S.
81-196 (hier: S. 175).
7
Feig, Guido: Als noch die Wegstrecke in Stunden gemessen wurde,
Seit 200 Jahren stehen Kurtriers Stundensteine im Westerwald.
In: Der Westerwald 82. Jg., 1989, S. 172.
8 Für mannigfache Hilfe
möchte ich mich hier beim Stadtarchiv Montabaur sehr herzlich
bedanken (Archivleiter Günter Henkel, Sachbearbeiterin Beatrix
Künzer).
9 Vgl. dazu im einzelnen
Landeshauptarchiv Koblenz: Best. 702 Nr. 11 No. 5 (Straßenkarte
von Limburg bis Montabaur: IX/XII-V/XVI).
10 Abgebildet bei Herborn
(wie Anmerkung 6), S. 175. Vgl. dazu: „A3- Anschluß ´Nomborn-Ost´
verdrängt 200 Jahre alten Stundenstein, Durch den Bau der ICE-Strecke
muß der Autobahnanschluß Diez/Nentershausen auf der Kölner
Seite verlegt werden - Denkmal kommt aber wieder“. In: Westerwälder
Zeitung vom 12. Juni 1998. Eine Kopie dieses Stundensteins
befindet sich in der Eingangshalle des Deutschen Straßenmuseums
im Zeughaus (der ehemaligen großen Festung Germersheim), 76726
Germersheim am Rhein.
11 Abgebildet bei Feig (wie
Anmerkung 7).
12 Wie Anmerkung 9.
13 Abgebildet bei Herborn
(wie Anmerkung 6), S. 173.
14 Abgebildet bei Riebeling,
Heinrich: Historische Verkehrsmale in Hessen,Dossenheim 1981,
S. 38. Vgl. dazu im einzelnen Landeshauptarchiv Koblenz: Best.
702 Nr. 11 No. 3 (Straßenkarte von Niederselters bis Limburg:
XII/IX-IX/XII).
15 Abgebildet bei Herborn
(wie Anmerkung 6), S. 175 und bei Riebeling
(wie Anmerkung 14), S. 38.
16 Vgl. dazu im einzelnen
Landeshauptarchiv Koblenz: Best. 702 Nr. 11 No.1 (Straßenkarte
von der Trierischen Hoheitsgrenze hinter Würges bis Niederselters
(XIIII/VII-IX/XII).
17 Für mannigfache Hilfe
möchte ich mich hier bei Herrn Oberarchivrat Dr. Hans-Joachim
Häbel (Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden) sehr herzlich
bedanken.
18 Der Stundenstein hinter
Görgeshausen (VII/XIIII: Abb.) weist eine Gesamthöhe von nur
ca. 1,40 m auf.
19 Die genauen Maße
dieser drei Teile beim Limburger Stundenstein (IX/XII) enthält
die Skizze von Herborn (wie Anmerkung 6), S. 169.
20 Sohn des Königs August
III. von Polen und Kurfürsten von Sachsen.
21 Kaiser (wie Anmerkung
4), S. 50 vermutet daher, daß aufgrund dieser Beziehung „von
den Kursächsischen Postmeilensäulen [seit dem Jahre 1722 errichtet]
Anregungen ausgingen für die Aufstellung der Stundensteine
an der Straße Koblenz - Frankfurt.“
22 Für mannigfache Hilfe
möchte ich mich hier bei der Mineralogin Dr. Susanne Schwenzer,
Universität Mainz, und dem Geologen Professor Dr. Thomas Kirnbauer,
Technische Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum, sehr herzlich
bedanken.
23 Zum Beispiel: 1 Rute
= 16 Fuß = 192 Zoll = 4,650 m (Trier und Koblenz); 1 Rute =
12,5 Fuß = 150 Zoll = 3,558 m (Frankfurt am Main). Vgl. dazu
die Erzählung „Don Juan“ von Peter Handke (Frankfurt am Main
2004), in der die altertümlichen Raummaße - ein Speerwurf,
ein Steinwurf, ein Halbtagesritt - fürsorglich auf ein natürliches
Zeit- und Zeitraumempfinden hinwirken sollen.
24 Eingetragen sind diese
fünf Stundensteine in der Topographischen Karte 1:25000 mit
Wander- und Radwanderwegen, Naturpark Nassau, Blatt 2, 1995.
25 Für die Gesamtzahl vierzehn
Stundensteine zwischen Koblenz und Würges fehlt nur noch der
erste (nicht mehr vorhandene) Stundenstein auf Niederberger
Gemarkung unweit der Gemarkungsgrenze Niederberg/Arenberg (I/XX;
freundliche Auskunft von Herrn Konrad Weber, Koblenz-Arenberg,
der diesen Stein in seiner Jugend noch gesehen hat). Die Entfernung
zwischen den beiden Stundensteinen III/XVIII und II/XVIIII
(jeweils bei Neuhäusel) beträgt ca. 5 km, ebenso ca. 5 km die
Entfernung zwischen II/XVIIII (vor Neuhäusel) und der östlichen
Gemarkungsgrenze von Niederberg [d.h. dem Stundenstein I/XX].
Im Internet (Google) ließen sich ermitteln: 38 Einträge zu
„Stundensteine“ (beispielsweise: Acht Stundensteine in der
Hessischen Rhön) und jeweils kein Eintrag zu „Stundensteine
Rheinland-Pfalz“ und „Stundensteine Westerwaldkreis“.
Fotos: Konrad Weber. 1) Stundenstein vor Neuhäusel 2)
Spanierkreuz an der B 49 3) Stundenstein bei Nentershausen
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