Peter Klee geb.15.12.1893  + 23.12.1966

war lange Zeit, auch während des Krieges, Bürgermeister in Arenberg.
Auf dem Foto, das um 1956 entstanden sein mag, beim traditionellen Umzug am Kirmesmontag in seinem Hof in der Silberstrasse 9. Hier zu-
sammen mit dem Organisten Jean Klein, dem hier ordentlich eingeschenkt wird. Er war kein Kind von Traurigkeit, er feierte gerne und war bei den Arenbergern wegen seiner Leutseligkeit, seines Humors und Volks- tümlichkeit sehr beliebt. Als Vorsitzender des Verkehrsvereins Arenberg hat er sich große Verdienste um die Förderung des Fremdenverkehrs erworben.
 
Verheiratet war er mit Veronika Klee geb. Straube genannt Vronsche Klee. Die Ehe blieb wegen mehrerer (5) Fehlgeburten kinderlos. Es gab keinen Hoferben, deshalb gab er um 1935 seine Landwirtschaft auf. Zum Hof gehörten damals etwa 60 Morgen bestes Ackerland. Darauf wurde vor dem Krieg (1935-36) die "Siedlung" gebaut und nach dem Krieg grosse Flächen an die "Wüstenrot" verkauft (Auf dem Forst, Finkenschlag und Teile der Vogelweide). Viele Baugrundstücke im Finkenschlag wurden an private Bauwillige verkauft. Der Preis pro qm betrug Mitte der 1960er Jahre etwa 30 DM (ca.15 Euro).
 
Im Mai 1935, hat ihn damaligen autoritären Gepflogenheiten gemäss, der "allmächtige" Kreisleiter zum Bürgermeister von Arenberg bestellt. Der Landrat bestätigte sieben Monate später, die förmliche "Inthronisation" auf sechs Jahre.
 
Orden und Ehrenzeichen:
Eisernes Kreuz 2ter Klasse (1914-18)
Verdienstmedaille 1914-18
Treuemedaille 1914-18 des Kyffhäuserbundes
 
Peter Klee hat sich besonders während des Krieges um Arenberg verdient gemacht. Luftmienen hatten viele Fensterscheiben in Arenberg bersten lassen, Fensterglas gab es schon lange nicht mehr, (das kann man sich heutzutage nicht mehr vorstellen)
Peter Klee ließ seine "Beziehungen" spielen und besorgte Presspappe zur notdürftigen Reparatur der Fenster. Aber auch Dachpappe oder anderes Reparaturmaterial besorgte er für seine Arenberger Bürger. Auch in der Nachkriegszeit, als bittere Not herrschte, war unser Bürgermeister immer für seine Bürger ansprechbar und wusste Rat und Hilfe zu leisten.
 
Am 5. Mai 1960 wurde ihm zum 25 Jährigen Jubiläum als ehrenamtlicher Bürgermeister von Arenberg, von Landrat Jost, in einer Feierstunde, für seine Verdienste um Arenberg nebenstehende Urkunde und die Freiherr v. Stein-Plakette überreicht 
 
Mein ältestes Gedenken an Peter Klee verbinde ich mit einem Stahlstich, der ehedem in seinem Hausflur hing. Darauf waren zwei Bauern zu sehen. die sich um eine Kuh stritten. Der eine zog am Schwanz, der andere bei den Hörnern. Ein Dritter Mann saß am Euter der Kuh auf einem Stapel Bücher und melkte die Kuh. Darauf konnte ich mir als drei oder vierjähriger
Knirps keinen Reim machen. Zumal ich auch noch nicht lesen konnte, um die Schrift am unteren Bildrand zu verstehen.
Marianne Kuschmitz, Nichte und Erbin Peter Klee´s, stellte mir dankenswerterweise diesen Stich, der mich als Kind schon tief beeindruckte, zur Reproduktion und Veröffentlichung im W3 zur Verfügung. Siehe Foto unten rechts.
 
Meine Urgroßtante Elisabeth Weber heiratete den Gerichtsschöffen und Landwirt Johann Klee *24.12.1821, daher rührt die enge Verbindung der beiden Familien Klee und Weber bis in die heutige Zeit. Leider ist mit Peter Klee die Familie im Mannesstamm ausgestorben. Die Nachfahren meiner Urgroßtante Elisabeth, in den Familien Simon, Korn, Kleudgen, Coßmann, Knopp und Sauer, um nur einige zu nennen, leben teilweise in Arenberg, der Region und über den Erdball verstreut.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Konrad Weber, im Oktober 2002