Königsurkunde Übersetzung: Dr. Johannes Simmert

Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit, Ludwig durch die Huld der göttlichen Gnade König. Bekannt sei allen unseren lebenden und zukünftigen Gläubigen der heiligen Kirche Gottes, daß der Graf Ruotger, ein Gefolgsmann von uns, unsere Erhabenheit bat, ihm unsere Zustimmung zu einem Gütertausch mit dem ehrwürdigen Abt Ansbald zu erteilen. Auch sein Onkel Baldwin erbat ebenso unsere Zustimmung zu einem anderen Gütertausch. Um der Vermehrung unseres Heils willen erhörten wir ihre Bitten und beschlossen folgendes: Der erwähnte Ruotger also überträgt von seinem Eigenbesitz an das Kloster St. Salvator zu Prüm zwei Hufen, gelegen in seiner Grafschaft, dem Engersgau, und zwar in der Gemarkung Gemmerich. Als Gegenleistung erhält er aus dem Güterbesitz des Salvatorklosters zwei Hufen zu Immendorf im Engersgau. Ferner überträgt sein Onkel Baldwin an das schon genannte Kloster eine Hufe in der bereits genannten Mark Gemmerich, wofür er aus den Gütern des Salvatorklosters in gleicher Weise eine Hufe zu Ems (oder Aust?) als Gegenleistung erhält. Daher haben wir angeordnet, daß das Gebot unserer Zustimmung ausgeführt werde, durch das wir entscheiden und befehlen, was auch immer der eine Tauschpartner dem anderen überträgt, in Zukunft dauerhaft und unverletzlich bleiben soll. Und damit diese unsere Zustimmungsurkunde besser eingehalten, in zukünftigen Zeiten von unseren Getreuen aufrichtiger geglaubt und sorgfältiger beachtet werde, haben wir sie weiter unten mit unserer eigenen Hand vollzogen und mit dem Aufdruck unseres Ring(Gemmen-)siegels beglaubigen lassen.

Monogramm Ludwigs, des erhabensten Königs. Ich Wolfher, der Kanzler habe anstelle des Erzkanzlers Liutbert gegengezeichnet. Gegeben an den X. Kalenden des Aprils, im Jahre der Fleischwerdung unseres Herrn 880, in der Xl. Indiktion, im 4. Jahr der Königsherrschaft Ludwigs, des erhabensten Königs. Geschehen zu Frankfurt, im Namen Gottes sei Heil,

Amen.

 (Lateinischer Text der Urkunde)

In nomine sancte et individue trinitatis. Hludouuicus divina favente gratia rex. Notum sit omnibus sancte dei ecclesie fidelibus nostrisque praesentibus scilicet et futuris, qualiter quidam fidelis noster nomine Ruodkerus comes nostram precatus est celsitudinem, ut ei per nostrum consensum cum Ansbaldo venerabili abbate quoddam concambium facere liceret, quod et Balduinus patruus eius similiter per consensum nostrum fieri alio concambio rogavit. Quorum petitionibus ob nostre mercedis augmentum assensum praebentes decrevimus ita fieri. Tradidit itaque praedictus Ruodgerus de rebus proprietatis sue ad partem sancti Salvatoris ad monasterium Brumiense in pago nuncupato Enrichi In comitatu ipsius In Gambrikeromarku mansos II; econtra acceplt lpse de rebus sancti Salvatoris in pago Engiriscgeuui in ibingdorf mansos II. Tradidit autem patruus eius Balduuinus ad monasterium iam dictum in praenominata Gambrikeromarku mansum I; econtra accepit ipse in Aumenzu de rebus sancti Salvatoris similiter mansum unum. Unde huius nostre consensionis praeceptum fieri iussimus, per quod decernimus atque iubemus, ut quicquid pars alten contulit, firmum et inviolabile deinceps maneat. Et ut hec nostre consensionis auctonitas firmior habeatur et per futura tempora a fidelibus nostris melius credatur et dlligentius observetur, manu propria nostra subter eam firmavimus et anuli nostri impressione assignari iussimus.
Signum Hludouuici (M.)c serenissimi regis. Uuolfherlus cancellarius advicem Liutberti archicancellarii recognovi.
Data X kal. apr. anno dominice incarnationis DCCCLXXX, indictione Xl, anno IlII to regni Hludouuici serenissimi regis; actum Franconofurt; in dei nomine feliciter     amen.