Vorbemerkung: Schon der Name lässt aufhorchen. Nach Grimms Deutschem
Wörterbuch, IV, 2: Helfestein: "demnach auch Samuel ...
richtet einen Stein auf und hies ihn Helfenstein. Luther 3,39".
(Christus ist) feste Burg und rechter helfenstein. Die Namensgebung
weist demnach ins alte Testament der Bibel. Der erste Helfensteiner
der 1157 erstmals urkundlich erwähnt wird, ist Wilhelm, der wahrscheinlich die Burg Helfenstein
erbaute. Sie lag etwas tiefer als der Ehrenbreitstein auf demselben
Felsrücken, durch einen tiefen Graben getrennt (siehe Foto).
Die Burg wurde im 30 jährigen Krieg zerstört und heisst heute
Fort Helfenstein. Die Helfensteiner waren begüterte und sehr
einflußreiche Ministeriale der Trierer Kurfürsten. Ein Nachfahre
des Wilhelm v. Helfenstein, Wilhelm III. v. Helfenstein, wurde
von der Äbtissin des St. Marienklosters zu Herford mit der
Schlichtung eines Streites zwischen dem Heinrich Lehnherr (v.
Andernach) und dem Kloster bezüglich des Hofes zu Arenberg,
betraut (1. Okt. 1226). Damit war der Grundstein für die Erweiterung
des Familienbesitzes der Helfensteiner, Schloß Mühlenbach und
der Sporkenburg gelegt. Die Helfensteiner und deren Nachfahren
bestimmten die Geschicke Arenbergs und Immendorfs bis ins 19.
Jahrhundert und gipfelten im sogen. Patronatsrecht, dem Vorschlagsrecht
für den Pfarrer der beiden Gemeinden. Dieses Recht war an den
Grundbesitz gebunden. Dr. v. Soist (Ehrenbreitstein) übte dieses
Recht als letzter aus und schlug 1834 den jungen Pfarrer Johann
Baptist Kraus aus Vallendar für die Pfarrei Arenberg - Immendorf
vor, der schon am 22. Juni 1834 neuer Pfarrer wurde und bis
zu seinem Tod am 16 März 1893, fast 60 Jahre lang hier segensreich
wirkte. Ein Glücksfall für Arenberg.
Die
Helfensteiner waren eine sehr einflußreiche Dynastie. Der Trier´sche
Ministeriale Ludwig v. Helfenstein hat in der Schlacht bei
Philomelum am III. Kreuzzug (1147-1149) unter Kaiser Friedrich
I. Barbarossa bei sengender Hitze und Entbehrungen teilgenommen
und sich durch Mut und Tapferkeit ausgezeichnet. Dem persönlichen
Einsatz entsprach das Ansehen und der Einfluß der Helfensteiner,
die damals für treue Dienste das ehrenvolle Amt eines Erbmarschals
bekleideten. So wurde, wie bereits oben erwähnt, Wilhelm III
von Helfenstein durch den Schlichtungsvertrag vom 1.10.1226
das Erbmaieramt (Verwalter) der Herforder Besitzung in Arenberg
und Immendorf übertragen. 1230, also vier Jahre nach dem Vertragsabschluß
vom 1.10.1226 übernimmt Wilhelm III. den Besitz als Herforder
Lehen, obwohl das in der Schenkungsurkunde Ludwig des Deutschen von 868 ausdrücklich verboten war.
Die Helfensteiner waren getreue Vasallen der Trierer Erzbischöfe
und ohne deren treue Dienste hätten diese sich wohl nicht bis
ins 19. Jahrhundert (Clemens Wenzeslaus) auf dem Thron halten
können. Besonders die Koblenzer Bürgerschaft rebellierte mehrmals
wegen drückender Steuerlasten gegen die Kurfürsten, aber die
Helfensteiner waren immer auf Seiten ihrer Herren. Mit Verhandlungsgeschick
oder mit dem Schwert lösten sie manchen Konflikt. Die Vasallentreue
der Helfensteiner und Sporkenburger Seitenlinie wurde von den
Kurfürsten, wie wir später sehen werden, nicht gedankt. Durch
großzügige Schenkungen und Stiftungen an Klöster in der Umgebung,
angefangen beim Kloster Besselich, den Klöstern Nieder- Oberwerth,
den Kirchen St. Florin, Liebfrauen und St. Kastor in Koblenz
und nicht zuletzt der alten Arenberger Kirche und Pfarrei,
erhofften sich die Helfensteiner Zugang zum `ewigen Leben´,
aber auch politischen Einfluß zu verschaffen. Durch Generationen
wurden Renten für Anniversarien (Jahrgedächtnisse) an Kirchen
und Klöster gestiftet. In Arenberg wurden bis in die 1960er
Jahre solche Jahrgedächtnisse mehrmals im Jahr in der Pfarrkirche
abgehalten. Eine Grabplatte aus Rotsandstein
der Merga v. Helfenstein (Margarete) in der Koblenzer Basilika
St. Kastor, im südlichen Seitenschiff rechts vor dem Altar
und ein Grabmal in Arenberg werden nachfolgend näher beschrieben:
Die Grabplatte (215 X 97
cm) der Merga v. Helfenstein + 1471 in St.Kastor. Die Verstorbene ist in Witwentracht
dargestellt und trägt auf dem rechten Arm einen Kolbenhelm
mit Flügeln, belegt mit dem Helfensteinischen Wappen. Zu ihren
Häupten die Wappen von Helfenstein und Walpod v. Ulmen, zu
deren Füssen Beyer v. Boppard und v. Sachsenhausen.
Die
umlaufende Schrift lautet: ANNO DEI MCCCCLXXI ANE DEME
XV DAGE DES APRILLEN IST GESTORBEN DIE EITTEL FRAWE MERGA
VON HELFENSTEIN FRAWE ZU CRONBERG. DER GOT GNEDIG UND BERMHERZIG
SY. A.(men)
(Dr. Fritz Michel: Die Herren v.
Helfenstein, 1906, S. 56)
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Grabstein
des Johann VIII von Helfenstein und seiner Gemahlin Agnes von
Lahnstein Auf dem alten Arenberger Friedhof,
(südlich der Kirche) unmittelbar neben den Priestergräbern,
in deren Mitte sich das schlichte
Grab des Pfarrers Joh. Bapt. Kraus befindet, liegt der alte
Grabstein (200X105 cm) des Johann VIII. von Helfenstein und
seiner Gemahlin Agnes von Lahnstein. Johann war Herr auf Mühlenbach und wird 1487 „eyn
Stifter und Giffter der Kyrchen zu Arenberch“ genannt.
Man darf also vermuten, dass Johann VIII. das alte Kirchlein
gestiftet und in der Absicht gebaut hat, nach seinem Tod hier
seine letzte Ruhestätte zu finden. Das Grab war in den Boden
eingelassen und war mit der nebenstehend abgebildeten Grabplatte
abgedekt. Sie war vordem in der früheren Pfarrkirche, der Grabstein
lag im Eingangsbereich der Kirche. Generationen liefen über
die Grabplatte. Der Abschliff der Schrift und der Wappen weisen
deutlich darauf hin. Der Grabstein ist mit den Wappen der Familien
von Helfenstein und von Lahnstein geschmückt und zeigt darüber
noch deutlich die Jahreszahlen 1494 / 1493. Die Inschrift "Johann
v. Mühlbach/ Herr v. Helfenstein / Stifter der Pfarrey / Arenberg"
ist sicher erst nach der Umbettung 1862 hinzugefügt worden.
1. Die Inschrift hat ein anderer
Steinmetz mit besserem Werkzeug und in modernerer Schrift und
Aussprache (Arenberg statt Arenberch) ausgeführt; 2. auf
der im Jahr 1862 von Leopold v. Eltester nach der Natur aufgenommenen
Zeichnung (links) ist sie nicht vorhanden. Auf dieser Zeichnung
ist aber die um den Stein herumführende kleinere Schrift in
Minuskeln, die heute fast bis auf die Worte "den Gott
gnad" unleserlich ist, festgehalten:hie
liegent die Edelen Junker Johan von helffensteyn genant molenbach
und Agnes van lansteyn syn eliche husfrawe den gott gnad Amen".
Die umlaufende Schrift ist nur dann zu lesen, wenn man in der
Mitte der Grabplatte steht und sich beim Lesen mit dem Text
dreht. Das ist ein wichtiger Hinweis oder Beweis, dass
der Grabstein im Eingangsbereich der alten Pfarrkirche lag.
Im Wappen der Agnes von Lahnstein ist noch deutlich ein Kreuzmuster
aus vier Kreuzen zu sehen. Dieses güldene Muster tritt interessanterweise
im restaurierten Altarraum der Arenberger Kirche wieder auf.
Dass hier ein Zusammenhang besteht oder das Wappen der Agnes
v. Lahnstein als Vorlage gedient hat, halte ich für ausgeschlossen.
Die Grabplatte war durchgebrochen (Foto) und wurde im Herbst
2005 durch die Firma Axel Heuser Grabmalkunst GmbH in Vallendar
fachgerecht repariert .
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Die
Helfensteiner waren ein streitbares Rittergeschlecht und in
mannigfache Konflikte verwickelt, aber auch im kirchlichen
Dienst waren sie mehrfach ehrenvoll vertreten. Gegen
Ende des 13.Jh. erbauten die Helfensteiner zwei neue Burgen,
weil ihnen ihr Stammsitz auf dem Ehrenbreitstein zu eng geworden
war. Heinrich von Helfenstein (+1312), ein Enkel Wilhelms III.,
erbaute in der Vogtei Denzerode bei Ems die Sporkenburg (1635
von den Franzosen zerstört). Sein älterer Bruder, der Erbmarschall
Hermann II., oder dessen Sohn Johann V. errichtete auf dem
Boden der Herrschaft Arenberg die Wasserburg Mühlenbach (Foto).
In den Kriegswirren des 30 jährigen Krieges wurde auch diese
Burg zerstört.
1664 heißt es, daß "das Hauß
Mullenbach sambt umliegenden zweyen Hoffheußern, Scheunen und
Stallungen and gantzem Bezirk binnen den Zeunen seindt in Grundt
gerihzen und verbrandt worden außerhalb einer alten Scheuren...doch
wurden die Höffe wiederumb von neuem auff die übrige Plätze
erbaut".
In der Zeit des Raubrittertums waren
die Helfensteiner in viele Fehden verwickelt, worunter die
Bauern, Leibeigene, Pächter und Freie am meisten zu leiden
hatten, wie aus alten Dokumenten hervorgeht: Mit dem Anverwandten
Ritter Eberhard Brenner von Lahnstein gerieten die Brüder Hermann
III. und Johann IV. in einen heftigen Streit. Johann hatte
einen Amtmann desselben, Heynemann ane Krülle erschlagen,
der Schultheiss in Arenberg war. Dazu sollte sich Johann im
Juli 1338 vor dem Erzbischof Balduin verantworten. Der zog
es vor "uffser lande" zu gehen. An seiner
Stelle sühnte sich sein Bruder (Vetter) Hermann nebst Brüdern
und Freunden mit Eberhard Brenner am 27. Nov. desselben Jahres.
Zunächst gelobte er, "zu heile des toden mannes sele".
Das geschah in einer Prozession von 50 Mann mit je
einer Kerze von einem Pfund Wachs, vom Rheinufer bis zu
der Stelle wo der Mord geschehen war. Weiter versprach er,
bis zum nächstkommenden Ostern für das Seelenheil des Verstorbenen
an 50 Orten 500 Messen lesen zu lassen. Dem Eberhard
Brenner sollte er 200 kleine Gulden erstatten. 1341
kam es zu einer endgültigen Beilegung des Konfliktes. Die am
Totschlag beteiligten, Arnolt mit dem Heubit und ein Müller
wurden des Bistums verwiesen, Johann von Helfenstein lebte
aber, nachdem "Gras" über die Sache gewachsen war
wieder auf Mühlenbach.
Zu massiven Problemen kam es
vor allem, wenn Untertanen der Helfensteiner einen Kurtrierer
heiraten wollten. Vorher war natürlich die Zustimmung der jeweiligen
Herrschaft einzuholen. Überdies wurden die Kinder der Reihe
nach aufgeteilt. Das erste Kind war Untertan des Kurfürsten,
das nächste des Helfensteiner´s und so fort. Diese Vereinbarungen
wurden unter den Herrschaften schriftlich festgelegt. Da
Johann V.um 1315 früh und kinderlos starb, kam durch Teilungsvertrag
von 1318 Haus Mühlenbach nebst Hälfte des Arenberger Hofgutes
an Johann des V. Schwester Agnes von Helfenstein-Mühlenbach,
die Gemahlin Friedrichs von Brandenburg. Die Erbmarschallwürde
fiel an Hermann III. von Helfenstein, den Herrn der Sporkenburg.
Über 100 Jahre später, am 26.12.1445, kaufte Johann VI. von
Helfenstein, Enkel eines Bruders Hermanns III., Haus Mühlenbach
von den Brandenburgern zurück. So entstanden zwei Linien der
Helfensteiner, die Linie Helfenstein-Sporkenburg, die fortan
die Erbmarschallwürde besaß, und die Linie Helfenstein-Mühlenbach
im Arenberger Bereich.
Die Urkunden berichten von Klagen
und Streitigkeiten mit der Äbtissin von Herford, weil jahrelang
mehrfach keine Pacht gezahlt wurde. Zur größeren Sicherheit,
insbesondere auf Drängen des Erzbischofs, stellten 1465 die
Herren von Helfenstein ihre Dörfer Arenberg und Immendorf in
den Schutz des Erzstiftes Trier. Damit schufen sie Verwicklungen
zwischen dem Kloster Herford als Lehnsherrn und dem Erzbischof
als Schutzherrn. In dieser Zeit waren Erbmarschall Johann XII.
Herr auf Sporkenburg und Johann VIII., Sohn Johanns VI., Herr
auf Mühlenbach. Johann XIII., der Letzte der Sporkenburglinie,
verkaufte 1532 durch Vermittlung des trierischen Zollschreibers
Christoph Eschenfelder seinen Anteil am Arenberger Hof ohne
Vorwissen der Lehensherrschaft (Kloster Herford) dem Erzbischof
von Trier, erhielt ihn jedoch 1533 als Lehen wieder zurück.
Als Johann XIII. 1538 starb, fiel trotz aller Proteste der
Herforder Äbtissin dieser Teil an Trier. Johann XIV.von der
Linie Mühlenbach, ein Enkel JohannsVIII, kämpfte um den Nachlaß
der Sporkenburger, erhielt aber von Trier nur die Erbmarschallwürde,
während der Hofanteil 1541 jenem Zollschreiber zu Lehen gegeben
wurde. Durch die vielen Erbteilungen war die Linie Mühlenbach
auf die Stufe kleiner Ministerialen herabgesunken. Johann XIV.
wohnte im Schloß Mühlenbach und verpachtete seinen Anteil am
Arenberger Hof, so 1564 an einen Claaissen Nissen. Die Helfensteiner
waren Gerichtsherren zu Arenberg und Immendorf. Jedes Dorf
stellte 7 Schöffen. Wenn "Blut zu richten" war, mußten
14 Schöffen zusammenkommen. 1574 hielt Johann XIV. "auf
dem Kissel" Gericht und ließ gegen den Einspruch Triers
einen Bauern zum Tode verurteilen. Dieser Konflikt hatte ein
gerichtliches Nachspiel, den
Ausgang des Prozesses in Speyer erlebte Johann XIV. nicht mehr. Mit
Johann XIV., der am Ende seines Lebens nur Undank für die durch
Jahrhunderte bewiesene Treue seines Geschlechts gefunden hatte,
erlosch 1579 das einst stolze Geschlecht der Helfensteiner
im Mannesstamm. Kurz nach Johanns Tod erfolgte die Einziehung
der Kur-Trier´schen Mannlehen von Seiten des Amtmann zu Ehrenbreitstein.
Das Vermögen der Familie wurde bis auf Bruchteile des
ehemaligen Besitzes der Helfensteiner eingezogen. Die
Tochter Johanns XIV. Wilhelma ehelichte
Otto von Rolshausen, der 1589 den Besitz seiner kleinen Herrschaft mit
Grenzsteinen versehen ließ, die noch an der alten Emser Straße
zu finden sind. Er wurde am 22.3.1579 von der Herforder Äbtissin
Felicitas Gräfin zu Eberstein mit der Herrschaft Mühlenbach
belehnt. Noch zu seinen Lebzeiten, erst recht nach seinem Tode,
entstanden langwierige Erbstreitigkeiten. Nach einem Vergleich
am 29.5.1589 konnte er sich seines Besitztums sicher fühlen.
Die Ansprüche der Miterben hatte er mit 5000 fl abzugelten.
Am 12./22. Juli 1626 wurde das Besitztum zwischen den Nachkommen
der beiden Töchter des letzten Helfensteiners, Wilhelma und
Christine Katharina, geteilt, und zwar unter Steffen von Wrede,
dem Schwiegersohn Ottos von Rolshausen, und Otto Niklas vom
Stein-Kallenfels, dem Gemahl der Christine Katharina. Die eine
Hälfte der Herrschaft Mühlenbach verblieb im Besitz der Familie
von Wrede, die andere kam durch Erbschaft in weiblicher Linie
zuerst an Johann Vogt von Hunoldstein (+1665 als kaiserlicher
Feldzeugmeister) und weiter an die Familie von Heddesdorf.
1715 brachte Anna Sabina von Wrede, die Witwe des Jobst Bernard
von Wrede (Ameke) , auch diese Hälfte durch Kauf an sich. Am
14.6.1692 verkaufte nach 824 Jahren Besitz, die Äbtissin
von Herford dem Trierer Kurfürsten Johann Hugo von Orsbeck
die Oberhoheit über die Herrschaft Arenberg um 4000 fl
(Gulden). Die "Reichsunmittelbare Herrschaft" Arenberg
war ehedem nur dem Kaiser unterstellt und wurde durch den Verkauf
erzstiftlich-trierisches Lehen. Durch Jahrhunderte war die
Herrschaft Mühlenbach unter den Helfensteinern und deren Nachkommen
ein Stachel im Fleische Kurtriers. Nach dem Frieden von Lunéville
ging 1803 die Lehnshoheit an das Herzogtum Nassau über. Am
23.12. 1806 wurde Engelbert Freiherr von Wrede mit der Herrschaft
Mühlenbach belehnt. Sie bestand aus dem Dorfe Arenberg, den
Mühlen, dem Mühlenbacher Hof, dem "Gabertshaus" und
dem Dorf Immendorf mit Eidenmühle. Nach dem Wiener
Kongreß (1815) gelangte die Lehens-Herrschaft an Preußen.
1825 erwarben die Freiherrn von Wrede das Lehen gegen eine
Abfindung von 5000 Talern - statt der bisherigen jährlichen
Abgabe von 20 Gulden- als Eigentum (Allodifikation). Die Herrschaft
ist dann für 50.000 Reichstaler an Helff & Meister verkauft
worden. Danach wurden die Grundstücke parzellenweise weiterverkauft,
wobei an die 100.000 Taler erlöst worden sind. Viele H&M
Grenzsteine zeugen noch heute davon. Die Waldflächen wurden
teilweise an die umliegenden Gemeinden verkauft- Ehrenbreitstein,
Niederberg, Urbar und auch Immendorf. Große Teile dieses Herrschaftsgutes,
besonders die Waldungen sind heute mit Ausnahme des Elisenhofs
und des Mühlenbacher Hofgutes, in der Hand des Staates. Nachzutragen
bleibt noch, wie oben erwähnt, dass an den Grundbesitz das
Patronatsrecht, also das Vorschlagsrecht, für den Pfarrer in
Arenberg gekoppelt war. Dieses wurde durch Dr. v. Soist Ehrenbreitstein,
einem Schwiegersohn der Familie Helf & Meister1834 zum
letztenmal ausgeübt, in dem er den jungen Pfarrer Johann Baptist
Kraus nach Arenberg berief, der sich für die Gemeinde als Glücksfall
erwies.
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