Dicke Eiche
"Eichelhard"
am Immendorfer Hümmerich
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Viele
Kinder kennen ihn schon, den "alten Eichelhard",
"Großvater" des kleinen "Eichi" im Immendorfer
Wald. Es ist die mächtige, alte Eiche am mittleren Hümmerichweg,
wo der Waldkinderlehrpfad endet, den der Verein "Schönes Immendorf"
im Jahr 2013 entlang des Meerkatzbaches und zurück über den o. a.
mittleren Weg eingerichtet hat. An zehn Stationen können Kinder
hier vieles über die Zusammenhänge des Lebens im Wald kennen lernen.
Sie begleiten dabei die junge Eiche (Eichi) auf ihrer Suche nach
dem Großvater "Eichelhard". Dieser alte und mächtige Baum
bildet dann das glückliche Ende des Lehrpfades. Die wirklich
imposante alte Eiche überragt und dominiert alle umstehenden
Bäume und lässt selbst die großen Tannen in ihrer Nähe
"blass aussehen".
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Das "Kreuzchen"
(Basaltlava-Sühnekreuz an der alten Montabaurer Straße)
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Zwischen
der Dreispitz ("Gintgens Galgen" / Grillhütte im
Arenberger Wald) und der heutigen L 127, gelangt man zum "Kreuzchen".
Hier ist am Montag, dem 14. Mai 1708, ein Metzgerknecht
erschlagen und beraubt worden, so vermittelt seine Inschrift. Weitere
Informationen und einen Deutungsversuch dazu finden Sie auf dieser
Website unter "Kreuzchen".
Noch
in den 1960er Jahren zierten zwei alte Birken die Flanken des Sühnekreuzes
aus dem frühen 18. Jh. Heute steht davon leider nur noch ein Baum.
Der Platz ist zumindest der älteren Arenberger und Immendorfer
Bevölkerung gut bekannt, war er doch Ziel oder Station vieler Schulausflüge,
bei denen selbstverständlich immer wieder aufs Neue versucht wurde,
die geheimnisvolle Inschrift zu entziffern (siehe unten). Der Platz
liegt übrigens an der alten Montabaurer Straße, die
in alter Zeit hier entlang auf den Westerwald führte. (Historisches
Foto aus der Arenberger Schule.)
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Das "Kreuzchen"
heute
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Das
linke Foto zeigt das Sühnekreuz aus Mendiger Basaltlava an der alten
Montabaurer Straße mit der noch verbliebenen einen Birke im
heutigen Zustand (2015). Das rechte Foto verdeutlicht
die geheimnisvolle Inschrift:
1708 - 14 MAY - IST FRA - NZ COB - ADIL ME - ZKNETOT - GESCHL -
AGEN - INC.L.D -
S.GG (Bedeutung der Inschrift: 1708, 14. Mai, ist Franz Coba, der
im Leben Metzgerknecht (gewesen), totgeschlagen
(worden). Im Namen Christi lass dero
Seel Gott Genad.) - Vorstellbar ist, dass der
Erschlagene mit dem Erlös aus dem Verkauf eines Stückes Schlachtvieh
vom Markt in Koblenz zurück auf den Westerwald wollte, als ihn sein
Schicksal ereilte. Über den Täter gibt es keine Angabe.
Fotos zur Verfügung gestellt von Wilfried
Mohr
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Blutbuchen
am Elisenhof
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Rund
um den stattlichen Elisenhof im Wald der Gemarkung Arenberg ließ
Dr. Albert Poensgen zu Beginn des 20. Jh. ein parkähnliches Gelände
anlegen, das die unmittelbare Umgebung des Hofes über den Hausgarten
hinaus aufwertete. Zu dieser Anlage gehörte z. B. auch eine
Gruppe von ursprünglich drei Blutbuchen, von denen leider heute
(2015) nur noch zwei Exemplare erhalten sind. Durch ihr riesiges
rotes Laubdach setzen sie einen markanten Farbeffekt in die saftig
grünen Wiesen und Wälder rund um das herrschaftliche Gebäude des
Elisenhofs.
(Siehe auch: "Der Wald in der
Gemarkung Arenberg" und "Chronik
des Elisenhofs" auf dieser Web-Seite.)
Foto: Konrad Weber
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Eichen-Allee
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Die
Eichen-Allee ist - wie die nachfolgend beschriebenen Alleen
auch - eine von mehreren großen Alleen unterschiedlichster
Baumarten, mit denen Dr. med. Albert Poensgen ab etwa 1908
den von ihm erworbenen Wald in der Gemarkung Arenberg aufforsten
ließ. Sie liegt etwa parallel zur B49/Südtangente, zwischen der
Tannen-Allee und dem Jagdhaus des Elisenhofs. Die auch heute
noch sehr imposante Eichen-Allee ist leider von allen noch verfügbaren
Alleen des Dr. Poensgen die am schlechtesten erreichbare, denn der
zwischen ihren wuchtigen Stämmen hindurch führende Weg ist sehr
verwildert und zugewachsen und dadurch nicht mehr passierbar. Zudem
sind auch die Zugänge entweder stark verwildert oder so dicht von den
Ackerflächen
des Gutes Mühlenbach umgeben, dass die Allee fast nur noch aus der Ferne bestaunt
werden kann. (Siehe auch: "Der Wald in der
Gemarkung Arenberg" und "Chronik
des Elisenhofs" auf dieser Web-Seite.)
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Lärchen-Eiben-Allee
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Die
Lärchen-Eiben-Allee liegt unweit der Vogelbeer-Allee jenseits der
ehem. Panzerstraße, wo der Weg in Richtung Fachbachtal / Mausloch
bergab geht. Viele der ursprünglich gepflanzten Lärchen sind noch
sehr vital, während die im oberen Teil dazwischen stehenden Eiben
Nachpflanzungen sind bzw. im unteren Teil auch fast ganz fehlen.
(Siehe auch: "Der Wald in der
Gemarkung Arenberg" und "Chronik
des Elisenhofs" auf dieser Web-Seite.)
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Birken-Allee
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Die
Birken-Allee säumt den einst schön gekiesten Weg vom Elisenhof in
den darüber liegenden Wald. Sie weist waldseitig bereits etliche Lücken auf, verfehlt
aber ihre freundliche Wirkung auf vorüber gehende Passanten auch
heute noch nicht.
(Siehe auch: "Der Wald in der
Gemarkung Arenberg" und "Chronik
des Elisenhofs" auf dieser Web-Seite.)
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Tannen-Allee
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Die
imposante Tannen-Allee im Arenberger Wald liegt unweit der heutigen
Südtangente, zwischen dem "Bildstöckchen" und den Golfplätzen
der Denzerheide.
(Siehe auch: "Der Wald in der
Gemarkung Arenberg" und "Chronik
des Elisenhofs" auf dieser Web-Seite.)
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Vogelbeer-Allee
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Die
Vogelbeer-Allee liegt am Rande des Golfplatzes Denzerheide zwischender heutigen Südtangente und der ehemaligen
"Panzerstraße". Da von den ursprünglich
gepflanzten
Ebereschen kaum noch welche erhalten sind, wurden an gleicher Stelle
neue Bäume gesetzt. In jedem Herbst leuchten
die Vogelbeeren weithin und erfreuen Golfer, Waldbesucher und große
Scharen von Vögeln gleichermaßen.
(Siehe auch: "Der Wald in
der Gemarkung Arenberg" und "Chronik
des Elisenhofs" auf dieser Web-Seite.)
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Riesen-Mammutbaum
in den Arenberger Anlagen
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Inmitten
des Mariengartens der Arenberger Pfarrer-Kraus-Anlagen steht ein
alle anderen Bäume überragender kalifornischer Riesenmammutbaum
(Sequoiadendron giganteum) mit
einer ganz besonderen Geschichte: Zur Gestaltung der Koblenzer
Rhein-Anlagen (offizielle Bauzeit: 1856 - 1861) wurden u. a.
in Amerika vier kalifornische Riesenmammutbäume bestellt. Eines
dieser Exemplare schenkte Kronprinzessin (später Kaiserin) Augusta
dem Arenberger Pfarrer Johann B. Kraus, der in der gleichen Zeit
seinen sakralen Landschaftspark, die heutigen Pfarrer-Kraus-Anlagen,
erbaute (zwischen 1845 und 1892). Seine Verbindung zur preußischen
Kronprinzessin führte u. a. dazu, dass der preußische Gartenbaumeister
Peter Joseph Lenné neben den Arbeiten an den Koblenzer Rheinanlagen
auch bei der Planung und Gestaltung des Arenberger Landschaftsparks
mitwirkte. So kommt es, dass seit etwa 150 Jahren dieses Prachtexemplar
eines Mammutbaums im Arenberger Bibelgarten steht. Das ist zwar
für einen Mammutbaum noch ein jugendliches Alter und er hat auch
noch nicht sein volles Gardemaß erreicht, aber wer weiß ...
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Der
Herzogsbusch (auch Wunderstrauch
genannt)
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 Im Herzogtum Nassau, zu dem das Gebiet
Neuhäusel / Simmern von 1806 bis 1866 gehörte, ließen die einstigen Nassauer
Herzöge in Grenznähe zum Königreich Preußen die einst so stattliche Rotbuchen-
Gruppe des
Herzogsbusches als Jagdschirm oder Jagdsitz anpflanzen. Heute
verläuft in der Nähe die Grenze zwischen der Stadt Koblenz und dem Westerwaldkreis.
Der Herzogs"busch"
wuchs bald zu einer stattlichen
Baumgruppe von vermutlich mehr als 80 Stämmen zusammen. 1905 konnten noch 50 Stämme
gezählt werden. Heute künden nur noch wenige Stämme oder deren
Reste von
dem einst so imposanten Naturdenkmal, das
bei den Menschen der umliegenden Dörfer sehr beliebt war. Liebespaare
verewigten sich mit ihren Initialen ebenso in seiner Rinde wie stolze Eltern,
die die Geburt eines Kindes mit Namen und
Geburtsjahr hier einritzten. Tisch und Bänke luden bis vor wenigen Jahren zur Rast ein, was heute
wegen der großen Astbruchgefahr leider zu gefährlich ist. Der Verein
"Schönes Immendorf e. V." pflanzte beim Herzogbusch 2003 zwar wieder
ca. 100 junge Buchen in der Hoffnung, auch nachfolgenden Generationen einen
Eindruck des einst so prächtigen Herzogsbuschs zu vermitteln, doch leider
fielen die jungen Bäume Anfang 2015 Fäll- und Rückearbeiten benachbarter Bäume
zum Opfer. Am 13. Febr. 2016 wurde ein zweiter Versuch in Absprache mit dem
Neuhäuseler Forstamt gestartet. Bleibt zu hoffen, dass auf diese Weise irgendwann wieder ein faszinierendes Naturdenkmal
im Wald zwischen Immendorf und Neuhäusel seine Besucher zum Staunen bringt.
(Foto: 09/2004 K. Weber)
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Grenzbuche
mit eingewachsenem Grenzstein
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Oberhalb
der Weidwiese in Arenberg, an deren nord-östlicher Ecke, steht eine stattliche Buche im Wald, die
ihre Wurzeln eng um einen zu ihren Füßen stehenden
Grenzstein geschlungen hat. Der Stein mit der Kennzeichnung "VHF" markierte einst die Grenze
des Gebietes der Ritter von Helfenstein vom Mühlenbacher Hof. Das geschätzte
Alter der Buche beträgt ca. 400 bis 450 Jahre, der Stein muss mindestens
ebenso alt sein, da seine Aufschrift "VHF" auf den
Namen "von Helfenstein" vom Gut Mühlenbach hinweist. Diese
Kennzeichnung wurde von den Helfensteinern bis zum Jahr 1589 verwendet. In
jenem Jahr endete die männliche Linie der Helfensteiner. In der
weiblichen Familiennachfolge
wurden Grenzsteine ab 1589 mit einem "ORM" (Otto von Rolshausen
auf Mühlenbach) gekennzeichnet. (Siehe auch: Artikel
"Grenzsteine und steinerne Denkmale in Arenberg" von Konrad
Weber auf dieser Internet-Seite. Foto: K. Weber)
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Die
Dicke Eiche von Immendorf
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Etwa ab dem 15. Jh. stand an der Grenze zwischen
den Gemarkungen Ehrenbreitstein, Immendorf und Helfenstein/Mühlenbach eine alte
Grenzeiche. Als 1789 der in Koblenz residierende Trierer Kurfürst Clemens
Wenzeslaus auf Druck der französischen Regierung die Straße zwischen Trier und
Frankfurt ausbauen ließ, lag der bereits 300-jährige stattliche Baum direkt an
der neuen Straßentrasse. Im Zuge dieser frühen Straßenbaumaßnahme wurde auch
das Teilstück zwischen der Arenberger Kastanienbrücke (am Caritashaus)
und der Brücke am Meerkatzbach in unmittelbarer Nähe der "Dicken
Eiche" hergerichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt ging der gesamte
Verkehr über die alte Montabaurer Straße entlang der "Dreispitz". Von nun an zogen
Warentransporte und Postkutschen ebenso wie reisende Menschen direkt an der Grenzeiche
vorbei und brauchten nicht mehr die unwegsamen durch große Steigungen geprägten
Wege zu nutzen (z. B. auch die Kniebreche in Ehrenbreitstein).
Aus den Erzählungen älterer Arenberger und Immendorfer geht hervor, dass noch
bis kurz vor der Fällung 1955 viele Menschen aus den umliegenden Ortschaften
die alte Eiche als Ziel eines Spaziergangs, als Maibaum, um darunter zu tanzen,
oder als markanten Treffpunkt nutzten. Anzumerken ist, dass so ein alter Baum
eine ganz besondere Anziehung auf Menschen ausübt und heute den Schutzstatus
eines Naturdenkmals erhalten würde.
Im Januar 2015 beschloss der Verein "Schönes Immendorf e. V", an
diesem Standort an die "Dicke Eiche" zu erinnern. Der jetzt hier
stehende Baum, vermutlich ein Abkömmling, stand im umliegenden Gelände lange
ein wenig verloren da. Durch Freischneiden der unmittelbaren Umgebung soll
daraus wieder ein Solitär-Baum entstehen. Von der alten "Dicken Eiche"
ist leider nur noch ein Bild von ihrer Fällung im Jahre 1955
überliefert (s. Foto, Quelle unbekannt). Auf dem historischen Foto
von 1955 sieht man v. l. n. r. die Immendorfer Karl Scherhag (mit
Axt), Jakob Frank, Hans Frank, ein "Gastarbeiter" aus
einem Nachbardorf, Heinrich Giefer (Gastwirt) und Förster Diesner
beim Fällen der Dicken Eiche.
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"Zauberbaum"
in der "Buckligen Welt"
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Die
"Bucklige Welt" in Arenberg liegt ein wenig versteckt
rechts des Weges von der Alten Emser Straße zur Dreispitz. In den
durch Gräben und Klüfte durchzogenen Erdformationen gibt sie die
Wurzeln etlicher auf ihren Erhebungen thronenden Bäume und Büsche
frei, da Zeit, Regen und Wind den feinpudrigen Untergrund weggeschwemmt
und die bizarrsten Wurzelstöcke freigelegt haben. Kein Wunder, dass
dieser "Zauberbaum" geradezu magisch Kinder zum Spielen
und Klettern anzieht, ist doch seine ganze Umgebung märchenhaft
schön.
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Immendorfer
Obstpfad
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Im
Rahmen des seit 1999 bestehenden Streuobstwiesen- projektes "Schäl
Seit" hat der Verein Schönes Immendorf e. V. auf dem Dörnchen
zwischen Sportplatz und Fuhrweg eine Allee mit 16 Bäumen
alter Apfelsorten angepflanzt
und mit Sortenschildern und weiteren Informationen versehen.
Der Lebensraum Streuobstwiese ist ein wichtiges Anliegen des Immendorfer Vereins,
der sich zusammen mit dem Kloster Arenberg und einem Verein in Arzheim um
den Erhalt der typischen Kulturlandschaft Streuobstwiese bemüht.
Dabei werden ganz bewusst auch die Kinder der Grundschulen immer
wieder in die gemeinsamen Aktionen mit einbezogen und einmal jährlich
nach der Apfelernte ein gemeinsames Apfelfest gefeiert. Bleibt
zu hoffen, dass die noch jungen Bäumchen gedeihen, eines Tages gute
Ernten bringen und die Vielfalt der Apfelsorten unserer Heimat wiederspiegeln.
Denn wenn uns fast nur noch die Supermärkte mit Obst versorgen,
besteht die Gefahr, dass die Sortenvielfalt nach und nach in Vergessenheit
gerät.
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